Der FC Bayern hat noch nicht mal das erste Testspiel der Saison bestritten, da spricht Karl-Heinz Rummenigge schon vom Champions League-Finale. Niko Kovac wird in die Pflicht genommen.
„Es gibt keine Jobgarantie bei Bayern München, für niemanden. Das ist auch gut so. Jeder muss bei Bayern liefern. Und mit diesem Druck muss man umgehen können, und wer das nicht kann, der ist hier fehl am Platz.“
Anfang April setzte Karl-Heinz Rummenigge Niko Kovac die Pistole auf die Brust. Es folgten wochenlange Spekulationen um die Zukunft des Bayern-Trainers, ehe Kovac mit dem Gewinn des Doubles den Kopf doch noch aus der Schlinge zog.
Zuletzt wurde es ruhiger um den Coach. Die schleppenden Transferbemühungen der Bayern standen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Doch nun ist es wieder Rummenigge, der Kovac in die Pflicht nimmt.
Rummenigge über das CL-Finale
Dem ‚SID‘ sagt der Bayern-Boss bezüglich der Ambitionen in der neuen Saison: „In Europa wäre es gut, weiter zu kommen als in der letzten Saison.“ Da scheiterten die Münchner im Champions League-Achtelfinale am späteren Sieger FC Liverpool.
Und Rummenigge weiter: „Ich will jetzt nicht den Trainer unter Druck setzen. Aber die Formel ist einfach: Je weiter du kommst, desto größer ist die Aufmerksamkeit. Das Finale der Champions League hat ein Milliardenpublikum, das ist durch nichts zu ersetzen.“
Maßregelegung wegen USA-Reise
Eine klare Forderung an Kovac, durch die dem Kroaten erneut ins Gedächtnis gerufen wird, dass sein Boss nicht sein größter Fan ist. In Sachen der „alternativlosen“ USA-Reise sieht Rummenigge sich zudem genötigt, Kovac auszubremsen.
„Alle Trainer, die in den letzten Jahren bei uns gearbeitet haben, haben da mitgespielt. Es ist wichtig, dass man die Reise ganz einfach so akzeptiert, wie sie ist.“ Kovac sah durch den am heutigen Montag gestarteten Trip „erschwerte Bedingunen“ auf sein Team zukommen.
FT-Meinung
Für „erschwerte Bedingungen“ sorgt auch Rummenigge, indem er Kovac unnötig Druck auflastet. Angesichts des aktuell noch viel zu dünnen Kaders ist es vermessen, auch nur an das Champions League-Finale zu denken. Die Bayern-Führung sollte erst ihre Hausaufgaben erledigen und ein schlagkräftiges Team zusammenstellen, ehe man dem Trainer unerfüllbare Zielsetzungen auferlegt. Es wirkt, als könnte Rummenigge seine Sticheleien in Richtung Kovac schlichtweg nicht in Zaum halten. Eine „Jobgarantie“ gibt es ja ohnehin nicht.
Weitere Infos
Nachrichten