Bundesliga

Schalke 04: Rassismus-Gründe für Boateng-Wechsel?

Schalke 04 hat mit Kevin-Prince Boateng einen echten Hochkaräter an Land gezogen. Die Hintergründe des Transfers sind aber offenbar sehr traurig. Schalkes Finanzvorstand Peter Peters nennt Rassismus als Anlass.

von Tobias Feldhoff
1 min.
Schalke 04 Kevin-Prince Boateng @Maxppp

Zwölf Millionen Euro hat der FC Schalke 04 kurz vor Ende des Transfermarkts noch einmal auf den Tisch gelegt. Gekommen ist dafür Kevin-Prince Boateng, der die ‚Knappen‘ nicht nur fußballerisch nach vorne bringen soll. Auch menschlich will der filigrane Kämpfer vorangehen – etwas, das er beim AC Mailand in der Serie A offenbar nicht mehr konnte.

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Boateng wollte wegen der rassistischen Vorfälle in Italien unbedingt weg”, berichtet Schalkes Finanzvorstand Peter Peters gegenüber ‚Sport Bild Plus‘, „er hatte eine Verabredung mit Präsident Silvio Berlusconi, dass er gehen kann, wenn der AC Mailand die Champions-League-Qualifikation schafft.“ Nach dem Erfolg in den Playoff-Partien gegen die PSV Eindhoven hielt Berlusconi Wort und ließ Boateng ziehen.

Der Hintergrund: Vor und während eines Testspiels gegen den Viertligisten Pro Patria im Januar hatten Anhänger des Provinzklubs Boateng und weitere dunkelhäutige Spieler des AC Mailand wiederholt mit Affenlauten beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten ihm, das Spiel wurde anschließend abgebrochen. Auch generell waren rassistische Beschimpfungen in den italienischen Stadien keine Seltenheit.

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Boateng sagte unmittelbar nach der Partie: „Das geht nicht spurlos an mir vorbei. Ich werde jetzt drei Nächte drüber schlafen und mich nächste Woche mit meinem Berater Roger Wittmann treffen. Dann muss man schauen, ob es weiter Sinn macht, in Italien zu spielen.“

Nachdem sich die Lage in der Folge ein wenig beruhigt hatte, zog Boateng dann offenbar doch Konsequenzen. Die Schalker wird es freuen – auch wenn der Anlass für den Wechsel ein sehr trauriger war.

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