Zwei Kandidaten für das Lahm-Erbe: Bayern schielt zur Bundesliga-Konkurrenz

von Sebastian Resch - Quelle: Sport Bild
3 min.
Dem Gegenspieler stets einen Schritt voraus: Benjamin Henrichs @Maxppp

Philipp Lahm wird seine Karriere in absehbarer Zeit beenden. Der 33-jährige Kapitän und Top-Außenverteidiger wird beim FC Bayern sportlich große Fußstapfen hinterlassen. Längst ist der Rekordmeister auf der Suche nach einem Erben und scheint dabei in der Bundesliga fündig geworden zu sein.

Der FC Bayern steht vor dem Umbruch. Mit einem Altersdurchschnitt von fast 27 Jahren stellt der Rekordmeister einen der ältesten Kader der Liga. Kapitän und Weltklasse-Außenverteidiger Philipp Lahm hat inzwischen schon 33 Jahre auf dem Buckel und seinen körperlichen Zenit weitestgehend überschritten. Er selbst spricht öffentlich vom Karriereende. Der Verein benötigt ihn zudem zeitnah in anderen Positionen. Höchste Eisenbahn also für den FC Bayern, sich nach einem geeigneten Nachfolger umzusehen.

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Lahm setzte beinahe ein ganzes Jahrzehnt den Benchmark im europäischen Fußball, was die Position des Außenverteidigers betrifft. Das Anforderungsprofil seines Nachfolgers muss daher höchsten Ansprüchen erfüllen. Offenbar hat der FC Bayern zwei Spieler in der Bundesliga gefunden, denen man zutraut, das schwere Erbe anzutreten.

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Der ungeschliffene Diamant

Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, hat Shootingstar Benjamin Henrichs das Interesse der Münchner geweckt. Der gelernte offensive Mittelfeldspieler aus der Leverkusener Nachwuchsakademie besitzt beim Werksklub noch einen Vertrag bis 2020. Henrichs wurde im Laufe der vergangenen Saison von Trainer Roger Schmidt vom Offensivmann zum Außenverteidiger umgeschult und erspielte sich einen Stammplatz auf der defensiven Außenbahn.

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Nachdem der 19-Jährige in dieser Spielzeit seine überdurchschnittlichen Leistungen konstant bestätigen konnte, wurde er von Nationaltrainer Jogi Löw in die A-Nationalmannschaft berufen und feierte gegen San Marino sein Debüt. Zuvor durchlief er sämtliche Jugendmannschaften des DFB und wurde 2016 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold der U19-Junioren ausgezeichnet. Henrichs zeichnet neben der für sein Alter extrem reifen Spielanlage insbesondere seine Vielseitigkeit aus. Er kann auf beiden Außenbahnen der Viererkette und im Mittelfeld eingesetzt werden.

Die Low Budget-Lösung

Neben Henrichs beobachten die Bayern laut ‚Sport Bild‘ auch Sead Kolasinac von Schalke 04 intensiv. Der Vertrag des königsblauen Eigengewächses läuft 2017 aus. Kolasinac spielt eine starke Saison und hat sich zu einer treibenden Kraft des Schalker Aufschwungs entwickelt. In zehn Spielen gelangen dem linken Verteidiger, der damit kein direkter Ersatz für Lahm wäre, zwei Tore und vier Vorlagen.

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Die starken Leistungen des 23-Jährigen haben laut Medienberichten auch einige Premier League-Vereine aufmerksam werden lassen. Kolasinac selbst betonte kürzlich, dass er vorerst keinen Abschied plane: „Ich möchte gerne bleiben. Schalke ist ein großer Verein. Ich kann mir schon vorstellen, weiter hier zu bleiben“. Ob er bei seiner Absichtserklärung bleibt, wenn der deutsche Rekordmeister anklopft, muss sich gegebenenfalls zeigen.

FT-Meinung: Dass der FC Bayern Henrichs irgendwann ins Visier nehmen würde, war absehbar und erscheint nur logisch. Henrichs ist extrem talentiert, entwicklungsfähig, kennt die Bundesliga, spielt für sein Alter sehr abgeklärt, ist flexibel einsetzbar und wird wohl zukünftig in der deutschen Nationalmannschaft eine prägende Rolle spielen auf der Position des Außenverteidigers. Gerade der letzte Punkt ist spätestens nach der Hoeneß-Rückkehr nicht zu unterschätzen. Leverkusen wird sein Juwel allerdings nicht ohne weiteres an die direkte Konkurrenz abgeben wollen. Es bleibt abzuwarten, wo der Spieler selbst seine Zukunft sieht. Denn es geht für ihn vor allem darum, auf hohem Niveau möglichst regelmäßig Spielpraxis zu erhalten.

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Kolasinac wäre für Bayern ein typischer Null-Risiko-Transfer, auch wenn der Bosnier als Linksverteidiger keinen reinen Lahm-Ersatz darstellt. Eine Kolasinac-Verpflichtung wäre ein weiteres Stibitzen von ablösefreien Spielern der Konkurrenz. Jene Sorte von Deals, die der Verein in Vergangenheit beispielsweise schon mit Hasan Salihamidzic, Alexander Baumjohann oder zuletzt Sebastian Rode unterschiedlich erfolgreich praktiziert hat. Klar ist: Der FC Bayern kann dabei nicht verlieren.

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