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FC Bayern: Verhandlungsgeschick ist anders

von Matthias Rudolph
2 min.
Bayern München @Maxppp

Der FC Bayern München präsentiert sich auf dem Transfermarkt, als wäre er ein Branchenneuling. Das unkluge Agieren zieht sich durch alle Ebenen und so sind Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Hasan Salihamidzic und mittlerweile auch Niko Kovac allesamt schon mindestens einmal ins Fettnäpfchen getreten. Ein Kommentar.

In Ansätzen fühlt man sich dieser Tage an die 90er-Jahre erinnert, als der FC Bayern noch regelmäßig als FC Hollywood bezeichnet wurde. Lange dachte man, dass der deutsche Rekordmeister diese Phase überwunden hätte. Doch mittlerweile kann man sich da nicht mehr sicher sein. Vor allem in Hinblick auf die Transferpolitik sorgen die Bayern für Kopfschütteln.

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Dass die internationalen Stars dem Lockruf der Münchner heutzutage nicht mehr reihenweise folgen, ist nicht einmal das Verschulden der Bayern-Bosse. Wie man an der Säbener Straße mit den neuen Gegebenheiten umgeht, verwundert dann aber doch sehr. Uli Hoeneß beispielsweise erzählt munter, dass der FCB schon zahlreiche Topstars „sicher“ habe. Taten folgen diesen Worten bislang aber nicht.

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Hasan Salihamidzic schmiert dem 18-jährigen Callum Hudson-Odoi monatelang in aller Öffentlichkeit Honig ums Maul und erklärt den Flügelstürmer zum Wunschspieler Nummer eins. Dass sich dieser dann aber am Ende wohl für eine Vertragsverlängerung beim FC Chelsea entscheidet, lässt den Bayern-Sportdirektor dumm dastehen.

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Interne Machtkämpfe

Und Karl-Heinz Rummenigge? Der Vorstandsboss weckte große Hoffnungen auf die Ankunft von Leroy Sané, als er mit Bezug auf eine mögliche Verpflichtung des deutschen Nationalspielers von Manchester City nebulös andeutete: „Surprise, Surprise“. Als Trainer Niko Kovac dann aber kurze Zeit später mitteilte, er sei „zuversichtlich“, was den Sané-Deal betrifft, gab es einen Rüffel von Rummenigge. Die Logik daraus erschließt sich einem auch beim zweiten Hingucken nicht.

Statt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, wird Coach Kovac in gewohnter Regelmäßigkeit von Rummenigge klein gehalten. Die Rückendeckung, die unbedingt nötig wäre, um das Starensemble erfolgreich anzuleiten, erfährt Kovac nur von Hoeneß. Dabei haben die Bayern offensichtlich schon genügend damit zu tun, Verstärkungen für ihren Kader an Land zu ziehen.

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Und was ist das Ende vom Lied? Hudson-Odoi ist genauso wenig in München wie Sané. Und die Bayern entschuldigen sich nun öffentlich bei Manchester City. Es gab Zeiten, da hat der Vorzeigeklub der Bundesliga seine Transfers heimlich, still und leise eingetütet. Und wenn von Vereinsseite über einen Spieler gesprochen wurde, landete dieser am Ende definitiv auch in München.

Und selbst wenn Sané am Ende doch nach München kommt, mit Ruhm bekleckert hat sich der Rekordmeister in diesem Transfersommer nicht. Stichwort: Außendarstellung. Derzeit ist eher wieder Hollywood angesagt an der Säbener Straße.

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