Transferzeugnis Mainz: Wie man Rekordeinnahmen richtig reinvestiert

von Tristan Bernert
2 min.
Die Transfers von Mainz 05 wussten zu überzeugen @Maxppp

Nur knapp konnte Mainz 05 in der vergangenen Saison dem Abstiegsgespenst entkommen. Nach einem Sommer, in dem zahlreiche Leistungsträger der Klub verließen, drohten dem Bundesligisten erneut schwere Zeiten. Dass es nicht so kam, liegt zu großen Teilen an einer überragenden Transferpolitik.

Wenn dich am Saisonende drei Punkte vom Relegationsplatz trennen, kann man sich als potenzieller Abstiegskandidat durchaus glücklich schätzen. Wenn dann aber deine besten Spieler gehen, scheint dich neben den Leistungsträgern auch das Glück verlassen zu haben. Die Folgesaison erfolgreich zu gestalten, wird schwierig. Der FSV Mainz 05 hat es dennoch geschafft.

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Rund 55 Millionen Euro nahm der Klub aus Rheinhessen im vergangenen Sommer mit Spielerverkäufen ein – Vereinsrekord. Trotz des Geldes stand Sportchef Rouven Schröder vor einer schwierigen Aufgabe. Es galt, die Achse Abdou Diallo (Borussia Dortmund), Suat Serdar (Schalke 04), Pablo de Blasis (SD Eibar) und Yoshinori Muto (Newcastle United) zu ersetzen. Nach Hinrundenschluss lässt sich konstatieren, dass Schröder seinen Auftrag mit Bravour gemeistert hat.

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Diallo wer?

Mit Jean-Philippe Mateta holte der 43-Jährige einen neuen Stürmer und Rekordtransfer. Acht Millionen Euro überwies Mainz an Olympique Lyon. Mateta, dem ein eigenwilliger Charakter nachgesagt wird, entwickelt sich bei den 05ern prächtig. Mit fünf Toren und zwei Vorlagen ist er Toptorschütze und -scorer der Elf von Sandro Schwarz.

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Ebenso wichtig wie Mateta ist Moussa Niakhaté, der den Abgang von Diallo in kürzester Zeit nahezu vergessen gemacht hat. Dass der 22-Jährige dazu in der Lage wäre, hätte zu Saisonbeginn wohl kaum jemand geglaubt. Links neben Niakhaté läuft mit Aarón Martin ein spanischer U21-Nationalspieler auf. In seiner Heimat gilt der Außenverteidiger als großes Talent und konnte seinem Ruf in Mainz bisher durchaus gerecht werden. Martin ist keiner, der mit einem furiosen Antritt bis an die Grundlinie durchbricht, doch der 21-Jährige ist spielstark, schlägt brauchbare Flanken und steht defensiv vergleichsweise sicher.

Sieben Neue, fünf Stammspieler

Auch im Mittelfeld konnten sich die Mainzer verstärken. Den Abgang von Serdar fingen die zwei Neuzugänge Pierre Kundé von Atlético Madrid und Jean-Paul Boëtius von Feyenoord Rotterdam auf. Während Letztgenannter gerne in offensiverer Position zum Einsatz kommt, ist der kamerunische Nationalspieler so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau des Klubs. Kundé ackert, ist physisch stark, dabei jedoch auch passsicher und mit einer guten Übersicht gesegnet. Nur zwei Spiele hat der 23-Jährige bisher verpasst.

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Sieben Neue holte Sportchef Schröder im Sommer, fünf davon haben sich als Stammspieler etabliert – eine überragende Quote. Beim 19-jährigen Issah Abass (NK Olimpija) und dem ablösefreien Philipp Mwene (1. FC Kaiserslautern) war zudem abzusehen, dass es nicht auf Anhieb für regelmäßige Einsatzzeit reichen wird.

Schröders Transferpolitik ist hauptverantwortlich für die überraschend starke Hinserie der Mainzer. Mit 21 Punkten (Platz zwölf) ist man derzeit näher an Europa als an den Abstiegsplätzen. Es scheint gut möglich, dass den Bundesligisten zum Saisonende diesmal mehr als nur drei Punkte vom Relegationsplatz trennen werden.

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