„Großartiger Job“: Wie Mourinho die Spurs wachküsste

von Lukas Hörster
5 min.
Tottenham Hotspur José Mario Felix dos Santos Mourinho @Maxppp

Drei Spiele, drei Siege: Seit José Mourinho das Zepter bei Tottenham Hotspur in der Hand hält, geht es aufwärts für die Londoner. FT geht auf Ursachenforschung und zeigt auf, wie Mourinho das Team und auch sich selbst neu erfunden hat.

Direkteres Spiel

Der körperlich robuste Spurs-Kader ist Mourinho wie auf den Leib geschneidert. Bei all seinen Stationen setzte The Special One auf Zweikampfhärte, Dynamik und Wucht. Tottenhams Aufgebot gibt das absolut her. Im Vergleich zur Zeit unter Mauricio Pochettino spielen die Spurs unter Mourinho nun noch direkter nach vorne.

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Beim 3:2 gegen Bournemouth am Samstag leiteten etwa die Abwehrspieler Toby Alderweireld und Jan Vertonghen alle drei Treffer mit Vertiakalpässen aus der letzten Linie vor. „Alles sieht direkter aus“, fand auch Heung-Min Son nach dem dritten Sieg in Folge.

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Humorvoller Umgang

Besonders hob der südkoreanische Flügelflitzer aber Mourinhos Umgang mit den Tottenham-Stars hervor. „Er ist sehr freundlich, lächelt viel und macht Späße mit uns Spielern. Das gefällt mir natürlich“, berichtete Son. Attribute, die man bislang nicht zwingend mit dem knurrigen Mourinho in Verbindung gebracht hatte.

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Natürlich halfen auch die drei Siege dabei, die Stimmung aufzulockern. Son bestätigte: „Die Resultate haben viel verändert, es herrscht nun eine positive Stimmung.“ Außerdem sei „jeder positiv vor den Spielen“. Mourinho mache „einen großartigen Job, wir sind sehr glücklich mit ihm“, so Son.

Alli spielt wie Dele

Ich habe ihn gefragt, ob er Dele ist oder Deles Bruder. Er sagte mir, er sei Dele. ‚Okay‘, sagte ich, ‚dann spiel auch wie Dele‘.“ Mourinho nahm sich gleich zu Beginn seines Engagements den formschwachen Dele Alli zur Brust. Und seither spielt der englische Nationalspieler wieder „wie Dele“.

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Drei Treffer erzielte Alli schon unter Mou, gegen Bournemouth gelang dem 23-Jährigen ein Doppelpack. Mourinho machte Alli, den er als zweite Spitze hinter dem ebenfalls aufblühenden Harry Kane einsetzt, in kurzer Zeit sichtbar besser. „Er hat drei phänomenale Spiele gemacht, seit ich hier ankam“, zieht der Portugiese eine Zwischenbilanz.

Aber: Die Abwehr wackelt

Drei Spiele, drei Siege, zehn Tore: Die Spurs sind unter Mourinho insbesondere im Spiel nach vorne wieder brandgefährlich. Doch die Abwehr – eigentlich das Prunkstück von Mourinho-Teams – bereitet dem 56-Jährigen noch Sorgen. Ein Zu-Null war noch nicht dabei.

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Ganz im Gegenteil: Gegen West Ham, Piräus und Bournemouth setzte es jeweils gleich zwei Gegentore für Tottenham. Mourinho wurmt das natürlich, er schiebt die Unkonzentriertheiten in der Defensive aber auch auf die „Müdigkeit“ seiner Spieler. Öffentliche Kritik an einzelnen Akteuren, wie man sie sonst von Mourinho gewohnt ist? Fehlanzeige.

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