Goldjunge Saúl in aller Munde – Barça frohlockt

von Matthias Rudolph
3 min.
Goldjunge Saúl in aller Munde – Barça frohlockt @Maxppp

Spätestens seit dem gestrigen Abend kennt jeder Fußballfan Saúl Ñíguez. Im Spiel gegen den FC Bayern war der 21-Jährige der Matchwinner für Atlético Madrid. Die eindrucksvolle Vorstellung war aber beileibe keine Eintagsfliege – was auch den FC Barcelona freut.

Thiago, Juan Bernat, Xabi Alonso und schließlich David Alaba – bei seinem Traumtor gegen den FC Bayern ließ Saúl Ñíguez sie alle stehen. Formvollendet schlenzte der Youngster den Ball dann noch unhaltbar an Manuel Neuer vorbei ins Münchner Gehäuse. Das Vicente Calderon tobte und Saúl hatte den vorläufigen Höhepunkt seiner noch jungen Laufbahn erreicht. „Es ist mit Sicherheit das wichtigste Tor meiner Karriere und das schönste könnte es auch gewesen sein“, freute sich das Atlético-Eigengewächs nach Spielschluss.

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Viele Fans, die den spanischen Fußball nicht intensiv verfolgen, dürften sich die Augen gerieben haben ob der Leistung des erst 21-Jährigen. Stehen doch ansonsten vor allem Antoine Griezmann, Koke oder Diego Godín im Zentrum des Interesses. Doch bei Atlético weiß man schon länger, dass man in Saúl eines der größten Talente der iberischen Halbinsel ausgebildet hat. Schon in der Saison 2013/14, als die ‚Rojiblancos‘ überraschend wie sensationell den Meistertitel holten, verdiente sich der talentierte Linksfuß seine Sporen als Leihspieler beim Madrider Stadtteil-Klub Rayo Vallecano. Dort zeigte Saúl im Alter von 18 Jahren sowohl in der Innenverteidigung als auch in der Mittelfeldzentrale, dass er das Zeug für die Primera Divisisón hat.

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Im Folgejahr setzte Diego Simeone den Junioren-Nationalspieler dann nur selten ein, formte ihn stattdessen im Training. In der aktuellen Saison folgte dann der große Durchbruch. Spätestens seit Mittelfeld-Routinier Tiago sich im November das Schienbein brach, ist Saúl aus der Atlético-Startelf nicht mehr wegzudenken. Und die Siegesserie nahm ihren Lauf. Dass seine Leistungen derart stabil sind, beeindruckt vor allem vor dem Hintergrund, dass Simeone ihn nicht in seiner besten Rolle im Zentrum bringt. Doch was macht Saúl so stark?

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Geht's noch kompletter?

Seine Polyvalenz auf dem Feld steht stellvertretend für die vielfältigen Qualitäten, die der Bayern-Schreck mitbringt. Denn Saúl ist nicht nur technisch beschlagen, wie es sich für einen spanischen Fußballer gehört. Auf den ersten Metern hängt er seine Gegenspieler im Mittelfeld in der Regel locker ab. Dass Saúl darüber hinaus äußerst clever in der Zweikampfführung agiert und keinen Ball verloren gibt, hat ihm wohl Simeone eingeimpft. Neun Toren in 44 Pflichtspielen belegen, dass der 21-Jährige darüber hinaus auch die nötige Laufstärke mitbringt, um stets den Weg bis ganz nach vorne mitzugehen. Und dass er auf den Punkt Leistung abrufen kann, dürfte spätestens seit gestern bewiesen sein.

Atlético darf sich folglich auf die Schulter klopfen, einen derart talentierten Burschen selbst ausgebildet zu haben. Wie lange Saúl seine Fähigkeiten noch bei den ‚Colchoneros‘ zeigen wird, steht aber auf einem anderen Zettel. Seine Ausstiegsklausel liegt bei rund 45 Millionen Euro. Absehbar, dass ein Angebot in dieser Größenordnung im Sommer eingeht. Mit dem FC Arsenal, Tottenham Hostpur und Manchester United haben drei Klubs mit prall gefüllten Konten die Angel ausgeworfen. Atlético arbeitet derweil seit Monaten an einer Vertragsverlängerung. Diese dürfte gestern um einiges teurer geworden sein.

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Das letzte Wort bei einem Transfer hat aber ohnehin der FC Barcelona. Die ‚Sport‘ berichtet, dass sich ‚Barça‘ beim Verkauf von David Villa in Richtung Madrid anno 2013 ein Vorkaufsrecht auf Saúl gesichert hat. Kommt es zu einer Einigung mit einem Interessenten, können die ‚Blaugrana‘ einschreiten und den Spieler zum ausgehandelten Preis unter Vertrag nehmen. Klar ist: Nicht zuletzt dank seiner Vielseitigkeit könnte Saúl über kurz oder lang auch im Starensemble der Katalanen seinen Platz finden. Noch will man bei Atletí aber den Moment mit dem kommenden Nationalspieler genießen. Saúl selbst wird das Grinsen in den kommenden Tagen ohnehin nicht vergehen, wenn er an Thiago, Bernat, Alonso und Alaba denkt.

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