Simeone-Verlängerung bei Atlético: Weiter mit dem Messer zwischen den Zähnen

von Kevin Niekamp
4 min.
Auch zukünftig Seite an Seite bei Atlético: Germán Burgos und Diego Simeone @Maxppp

Diego Simeone hat seinen Vertrag bei Atlético Madrid am Dienstag bis 2020 verlängert. Seine Mission in der spanischen Hauptstadt ist noch lange nicht abgeschlossen. In der kommenden Saison muss der nächste Schritt erfolgen.

Lazio Rom, Inter Mailand, FC Sevilla und Atlético Madrid. Dies ist nur ein Auszug der Stationen, die Diego Simeone als aktiver Spieler durchlaufen hat. Zu allen, so sagt er selbst, habe er eine spezielle Verbindung. Die zu Atlético sticht dabei jedoch heraus.

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Es war immer mein Ziel, eines Tages als Trainer zu Atlético zurückzukehren. Ich bringe sowohl den Arbeitswillen wie auch den Enthusiasmus, den ich immer hatte, mit. Die Verantwortung ist enorm, doch das schreckt mich nicht ab, es spornt mich vielmehr an. Ich bin stets an Zielen gewachsen und werde dies auch in diesem Fall tun“, so Simeone bei seiner Vorstellung im Jahr 2011. Seine Familie ließ er dabei in Argentinien zurück. Sein ältester Sohn spielt dort aktuell bei River Plate und wünschte seinem Vater zum Abschied den größten Misserfolg der Welt – damit er schnell wieder heimkommt.

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Es ist Simeones dritter Aufenthalt im Süden Madrids. Diese Zeit wird, das wurde am Dienstag beschlossen, bis mindestens 2020 andauern. Simeone wird weiter daran arbeiten, den Arbeiterverein in der Spitze des europäischen Vereinsfußballs zu etablieren.

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„Simeone ist ein Gott“

Ob es ein auch ein konkretes Angebot von Manchester City gegeben hat, ist nicht bekannt, das Interesse der ‚SkyBlues‘ war jedoch zweifelsohne vorhanden. Simeone entschied sich für Atlético. Der eingeschlagene Weg wird fortgeführt.

Wir sind kein Team von Individualisten. Wir sind eine Gruppe hart arbeitender Spieler, die immer nur das Beste für die Mannschaft wollen. Wir kämpfen in jedem Spiel, in jeder Minute um jeden Ball. Auch im Training wird man keinen Spieler finden, dem es egal ist zu verlieren“, beschreibt Arda Turan den Charakter der Mannschaft.

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Zusammen mit dieser Mannschaft, die Simeone, der sich selbst als „Spieler mit dem Messer zwischen den Zähnen“ beschrieb, blind folgt und nach genau dieser Mentalität spielt. „Für uns, für alle im Klub, ist Simeone ein Gott. Würde er uns bitten, von einer Brücke zu springen, wir würden es tun“, sagte Mittelfeldspieler Tiago vor dem Champions League Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen.

Der ‚Affe‘ als Türsteher

Ein wichtiger Faktor in Simeones Konzept ist Co-Trainer German Burgos. „Der Co-Trainer ist ja der Wahnsinn, er hat die ganze Zeit provoziert und wird immer wie ein Türsteher vorgeschickt“, polterte Roger Schmidt nach dem Achtelfinal-Hinspiel. Burgos war früher Torwart bei Atlético und trägt den Spitznamen ‚El Mono‘ (der Affe). José Mourinho drohte einst, Burgos „den Kopf abzureißen“.

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Beide werden nun auch in Zukunft für Furore an der Seitenlinie sorgen. Dabei steht ihnen der nächste Entwicklungsschritt in der kommenden Saison bevor. Denn nach der überragenden letzten Saison mit dem Gewinn der Meisterschaft und dem Einzug ins Finale der Königsklasse, stottert der Atlético-Motor in dieser Saison. „Unsere Meisterschaft, das haben wir immer gesagt, findet gegen Valencia und Sevilla statt“, so der Coach vor wenigen Wochen. Es geht um Platz drei und die direkte Qualifikation zur Champions League.

Chelsea-Fraktion nicht zu ersetzten

Mit Diego Costa, Filipe Luis und Thibaut Courtois verließen drei Säulen das Team vor der Saison zum FC Chelsea. Gerade Angreifer Costa hinterließ eine große Lücke, während die Defensive um Kapitän Diego Godin mit 23 Gegentreffern nach 28 Spielen weiterhin gut steht.

Von den Neuzugängen schlug bislang nur Antoine Griezman voll ein. Mario Mandzukic trifft zwar regelmäßig, musste aber zuletzt immer häufiger Rückkehrer Fernando Torres den Vortritt gewähren. Dieser kam erst im Winter für den völlig enttäuschenden Alessio Cerci.

Cavani oder Falcao als große Lösung

Im Sturm soll im kommenden Sommer nachgebessert werden. Nach Informationen der ‚L'Equipe‘ wird Edinson Cavani der neue Fixpunkt der Offensive. Simeone hatte seine Vertragsverlängerung nach Angaben des Blattes an eine Verpflichtung des Uruguayers geknüpft. Auch Radamel Falcao wurde mit einer Rückkehr ins Vicente Calderón in Verbindung gebracht. Um einen dieser Hochkaräter verpflichten zu können, ist der Gewinn der „eigenen Meisterschaft“ aber Grundvoraussetzung.

Dafür muss sich Atlético in den entscheidenden Wochen wieder auf das konzentrieren, was den Verein nach Ansicht von Simeone vom großen Rivalen im Norden abhebt: „Spiel für Spiel. Spiel um Spiel ist das Leben jeder beliebigen Person auf der Straße. Wir sehen uns in vielen Leuten reflektiert, die jeden Tag aufs Neue kämpfen müssen, um durchzukommen.

Der Sohnemann muss warten

In der Champions League trifft Atlético wie im Finale letztes Jahr auf Real. Madrid-Trainer Carlo Ancelotti weiß, was ihn dort erwartet: „Atlético hat den gleichen Stil, den Simeone als Spieler hatte. Perfektes Stellungsspiel, eine starke Konzentrationsfähigkeit und vor allem Charakter. Was Simeone als Spieler war, ist Atlético als Mannschaft.“ Bis 2020 wird dies noch so weitergehen, sein Sohn muss so lange auf ihn warten.

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