Werders Transfermarkt-Fehler rächen sich: Allofs läutet Abstiegskampf ein

von David Weiss
2 min.
Werder Bremen Mesut Özil @Maxppp

Werder Bremen hat wieder verloren. Mit einem 1:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern beendeten die Hanseaten die Hinrunde. Werder steht auf Tabellenrang 14, sammelte gerade 19 Punkte und schluckte mehr als zwei Gegentore pro Spiel. Statt froher Weihnachten geht die Angst vor dem Super-GAU an der Weser um. Es ist eine selbst heraufbeschworene Krise.

Klaus Allofs fand deutliche Worte für die Vorstellung seiner Mannschaft gegen den 1. FC Kaiserslautern. „So, wie wir eine Begegnung angehen, geht das nicht“, ließ der Manager von Werder Bremen seinem Frust nach dem 1:2 im ‚Weser Kurier‘ freien Lauf. „Wir müssen uns mit der Realität beschäftigen. Und da stehen wir dicht vor den Abstiegsplätzen“, fügt der wütende Manager an.

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Es ist wettbewerbsübergreifend die schlechteste Hinrunde der gemeinsamen Amtszeit von Allofs und Trainer Thomas Schaaf. Nie stand Werder so tief, schied gleichzeitig bereits so frühzeitig aus dem DFB-Pokal aus und musste im internationalen Wettbewerb komplett die Segel streichen. Die Analyse der ersten Saisonhälfte muss kritisch ausfallen. Werder beging im Sommer Fehler, die sich in den Wochen und Monaten danach bitterlich rächten.

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Bremen trennte sich von Mesut Özil. Der Nationalspieler war nicht zu halten, als Real Madrid rief. Allerdings verzichteten die Hanseaten darauf, einen Nachfolger (Allofs betonte mehrfach, dass Wesley völlig unabhängig von Özil sei) zu verpflichten. Die Rechnung, den Verlust des Spielmachers der deutschen Nationalmannschaft, der sich bei Real Madrid zum Stammspieler und Publikumsliebling entwickelte, aus Bordmitteln auffangen zu können, scheiterte fatal. Özil schoss neun Tore und bereitet 17 Treffer in seiner letzten Bremer Saison vor. Ein Mittelfeldspieler, der diese Werte erreichen kann, ist nicht in Sicht.

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Der Linksverteidiger-Posten bleibt Krisenherd. Werder warb intensiv um Benoit Trémoulinas. Girodins Bordeaux rief mehr als sieben Millionen Euro als Ablöse auf. Zu viel für Allofs, der stattdessen Mickaël Silvestre verpflichtete. Der erhoffte Toptransfer wurde zum fatalen Flop. Dies entpuppte sich als doppelt dramatisch. Denn eigentlich sollte der Franzose auch in der Abwehrzentrale aushelfen, da Naldo langfristig verletzt ist. Stattdessen musste dort zeitweilig sogar Torsten Frings ran. Wann Naldo in der Rückrunde wieder vollen Leistungsstand erreicht, ist noch immer nicht klar.

Im Angriff holte Werder Marko Arnautovic, der einen riesiges Talent besitzt, allerdings charakterlicher Defizite aufzuarbeiten hat. Der Österreicher leistete sich in der Hinrunde Skandal um Skandal, traf aber nur selten. Vergessen scheint die Transferphilosophie aus dem Meisterjahr, man wolle nur Akteure verpflichten, die auch charakterlich zur Mannschaft passen. Werders bester Angreifer Hugo Almeida wird den Klub wohl verlassen, da er den Verantwortlichen zu wenig konstant für einen neuen Vertrag zu sein scheint. Da Claudio Pizarro unter großem Verletzungspech leidet und Sandro Wagner jegliche Bundesligatauglichkeit schuldig bleibt, ist der Angriff nur noch ein Schatten früherer Tage. Der Absturz der Bremer kam überraschend, ist aber nicht ohne Erklärung.




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