FT-Kurve Bundesliga

Kein Toppmöller-Stürmer: Eintrachts Plan mit Batshuayi

Kurz vor Transferschluss überraschte Eintracht Frankfurt alle mit einem neuen Stürmer. Mit Michy Batshuayi zogen die Hessen einen alten Bekannten aus der Bundesliga aus dem Hut. Unklar ist jedoch, welche Rolle der Batsman beim Klub spielen soll.

von Martin Schmitz
2 min.
Michy Batshuayi im Trikot von Galatasaray beim akrobatischen Torabschluss @Maxppp

Der Deadline Day wartet immer wieder aufs Neue mit teils großen Überraschungen auf. Addiert man dazu die unergründlichen Wege, die Eintracht Frankfurt regelmäßig geht, um neues Offensivpersonal an Land zu ziehen, ist die Verpflichtung von Michy Batshuayi in den finalen Minuten des Winter-Wechselfensters jedoch nur folgerichtig. Der 31-jährige Belgier unterschrieb bei der Eintracht einen Vertrag bis 2027 – obwohl er auf den ersten Blick nicht so richtig ins System passt.

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Batshuayi ging in der Rückrunde 2017/18 als Leihspieler für Borussia Dortmund auf Torejagd und erzielte neun Treffer in 14 Pflichtspielen. Der Wandervogel spielte in seiner Karriere bereits für neun verschiedene Klubs, zuletzt sicherte er sich den Istanbul-Hattrick und stand nacheinander bei Besiktas, Fenerbahce und zuletzt Galatasaray unter Vertrag. Mit dem FC Chelsea wurde der Mittelstürmer Meister und holte mit den Blues, dem FC Valencia und Fenerbahce den jeweiligen Landespokal.

Unpassendes Profil?

Obwohl er nie lange bei einem Klub blieb, zeichnete den schussstarken Rechtsfuß immer eine Fähigkeit besonders aus: Der Batsman, wie er genannt wird, ist ein echter Knipser. Mit seiner beachtlichen Torquote übertüncht der beidfüßige 56-fache Nationalspieler fehlende Fähigkeiten in anderen Bereichen. Mittlerweile im Herbst seiner Stürmerkarriere angekommen, geht dem Kraftpaket die Schnelligkeit ab. Zudem gehört Batshuayi nicht zu den kombinationsstärksten Spielern. Und auch sein Anlaufen des Gegners ist mehr Alibi als echte Defensivarbeit.

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Wie also passt der Angreifer in das aufwändige, schnelle und kombinationssichere Angriffsspiel, das die Eintracht unter Dino Toppmöller zelebriert und in dem Edeltechniker und Supersprinter wie der an Manchester City verkaufte Omar Marmoush (25) und Hugo Etikité (22) so brillieren? Die große Frage ist dabei, welches Aufgabenprofil der Coach für seinen Neuzugang eingeplant hat. Es gilt als sicher, dass Toppmöller in der Stammelf vor allem mit Ekitiké und dem zweiten Neuzugang Elye Wahi (22) plant. Letzterer hat gegenwärtig nach einer Verletzung noch mit Trainingsrückstand zu kämpfen.

Matanovic-Ersatz

Batshuayi könnte daher eher die Planstelle antreten, die vor der Saison eigentlich Igor Matanovic (21) zugedacht war: Erster Ersatzmann im Sturmzentrum und der Mann für die Brechstange, wenn es spielerisch mal nicht so läuft und/oder die Zeit knapp wird. In dieser Rolle konnte Matanovic bisher nicht so überzeugen, wie es von ihm nach den Eindrücken der Vorbereitung erwartet wurde.

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Daher legte Frankfurt nun in den Schlussminuten des Deadline Days 3,5 Millionen Euro inklusive Boni für Batshuayi auf den Tisch. Sportvorstand Markus Krösche und sein Team handelten den türkischen Tabellenführer Galatasaray von den aufgerufenen acht Millionen Euro Ablöse noch auf weniger als die Hälfte herunter.

Geringes finanzielles Risiko

Der ehemalige BVB-Stürmer verzichtet für die Eintracht mit seinem bis 2027 datierten Vertrag auf bis zu sieben Millionen Euro Gehalt – in Istanbul soll er jährlich 4,5 Millionen Euro netto eingestrichen haben. Für Frankfurt hält sich das finanzielle Risiko also in merklichen Grenzen.

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Die fehlende Spielfitness von Konkurrent Wahi stellt für den Batsman erst einmal eine Chance dar. In Abwesenheit des Franzosen kann sich Batshuayi bei seinem neuen Arbeitgeber für die Stammelf empfehlen – und vielleicht überraschen.

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