Liverpool will Stiller: VfB legt Preisschild fest
Nach einer schwachen Saison hat der VfB Stuttgart aktuell nur wenig Argumente, seine Topspieler zu halten. Angelo Stiller wird nun von einem europäischen Schwergewicht umworben und könnte den Klub im Sommer verlassen – wenn der Preis stimmt.

Das kommende DFB-Pokalfinale gegen Arminia Bielefeld Ende Mai ist für den VfB Stuttgart die letzte echte Chance, sich in dieser Saison doch noch für den Europapokal zu qualifizieren. Damit wird das Spiel für die Schwaben gleich doppelt wichtig, denn einige der besten Spieler des Kaders werden ohne internationalen Wettbewerb nur schwer zu halten sein.
Einen der wichtigsten Bausteine des Systems von Trainer Sebastian Hoeneß könnten die Schwaben allerdings auch bei einem gelösten Europa League-Ticket verlieren. Mittelfeldregisseur Angelo Stiller hat auch in der eher unglücklichen Saison des VfB erneut überzeugt und sich noch einmal weiterentwickelt. Das ist anderen Klubs nicht verborgen geblieben, einer macht im Sommer womöglich Ernst.
Seit Monaten unter Beobachtung
Wie die ‚Stuttgarter Nachrichten‘ berichten, hat der frischgebackene englische Meister FC Liverpool ernsthaftes Interesse an einer Verpflichtung des 24-Jährigen. Der Klub beschäftigt sich gegenwärtig gründlich mit der eigenen Kaderstruktur, will das Team sukzessive weiter auf den Fußball von Arne Slot ausrichten, der im vergangenen Sommer nur einen Neuzugang begrüßen durfte.
Stiller steht schon seit einigen Monaten unter Beobachtung der Reds. Demnach verfolgt der LFC die Entwicklung des Spielmachers vom VfB Stuttgart und hat sich im Winter vorgenommen, auch hinsichtlich Stillers Zukunft bestens informiert zu bleiben. Dieser stach beim VfB erneut als absoluter Leistungsträger heraus. In 45 Pflichtspielen erzielte der Sechser vier Treffer und bereitete neun weitere vor.
Dazu überzeugt der ehemalige Jugendspieler des FC Bayern durch feines Passspiel, gutes Auge und gute Zweikampfführung. Damit passt der viermalige Nationalspieler bestens in das System des niederländischen LFC-Coaches.
Ausstiegsklausel eher kein Thema
Stiller hat erst Ende Januar seinen Vertrag in Stuttgart vorzeitig bis 2028 verlängert. Dieser enthält zwar eine Ausstiegsklausel über kolportierte 36,5 Millionen Euro. Diese greift allerdings erst ab Sommer 2026. Dank einer Sonderklausel könnten die Schwaben Stiller diese zudem jederzeit für zwei Millionen Euro abkaufen.
Dennoch scheint ein Wechsel des Stammspielers am Saisonende nicht ausgeschlossen. Aktuell kann der Klub mit der Entwicklung von Stiller nicht so richtig mithalten, zudem würden die Verantwortlichen um Vorstandschef Alexander Wehrle und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth bei aller Wichtigkeit des Musterprofis ab einer bestimmten Summe ins Grübeln kommen.
Die Grenze liegt laut der Tageszeitung bei 60 Millionen Euro. Vor zwei Jahren legte der VfB für Stiller lediglich 5,5 Millionen Euro bei der TSG Hoffenheim auf den Tisch, was also einen gehörigen Gewinn bedeuten würde. Die Beziehungen zwischen den Klubs sind dem Vernehmen nach gut, seit Liverpool vor zwei Jahren bereits Wataru Endo (32), ebenfalls ein Sechser, für 20 Millionen aus Stuttgart losgeeist hat.
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