Transferzeugnis Schalke: Auch die Neuen können es nicht richten

von Niklas Scheifers
3 min.
S04-Sportvorstand Jochen Schneider verpflichtete Paciência, Ibisevic und Ludewig (v.l.n.r.) @Maxppp

Schalke 04 knüpft bislang nahtlos an die Horror-Rückrunde der Vorsaison an. Die Neuzugänge fügen sich bis auf wenige Ausnahmen in das schwache Gesamtbild ein.

Frederik Rönnow (Eintracht Frankfurt/Leihe)

Der Lichtblick vorneweg: Ganz frisch hat sich Trainer Manuel Baum auf Frederik Rönnow (28) als Nummer eins festgelegt. Das hat der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Dänen mit einigen überzeugenden Leistungen im Schalker Kasten gerechtfertigt. Auf Rönnows starke Reflexe ist Verlass, gelegentliche Konzentrationsfehler konnte er aber noch nicht gänzlich abstellen. Note: 2,5.

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Kilian Ludewig (RB Salzburg/Leihe)

Baum ist ein erklärter Fan des jungen Rechtsverteidigers, der sich nach zwei Jahren in Österreich und England nun in der Bundesliga beweisen darf. Physis, Einsatz und Laufbereitschaft bringt Ludewig schon einmal mit, um im Oberhaus zu bestehen. Mehr als Mitschwimmen ist für den 20-Jährigen unter den aktuellen Umständen aber auch nicht drin. Note: 4.

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Hamza Mendyl (FCO Dijon/Leih-Rückkehr)

Auch wenn sich Baum neulich lobend über Mendyl äußerte und ihm im Pokal gegen Schweinfurt (4:1) das Vertrauen schenkte, bleibt der Marokkaner ein kaum gefragter Spieler. Ein sieben Millionen Euro teurer Linksverteidiger müsste zumindest solide Defensiv-Arbeit anbieten können. Note: 5.

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Nabil Bentaleb (Newcastle United/Leih-Rückkehr)

Eigentlich sollte Bentaleb das fußballerische Vermögen besitzen, das Spiel seiner Mannschaft kräftig anzukurbeln. Doch nach komplizierten Jahren auf Schalke ist von dem dynamischen 20-Millionen-Mann, der einst von Tottenham Hotspur ins Ruhrgebiet wechselte, nicht mehr viel übrig. Ob fehlende Identifikation oder fehlendes Selbstbewusstsein – Bentaleb ist S04 derzeit keine Hilfe. Baum hat das erkannt und den 25-jährigen Algerier zuletzt außenvorgelassen. Note: 5.

Gonçalo Paciência (Eintracht Frankfurt/Leihe)

Paciência war von den Schalker Verantwortlichen als gesetzter Zielstürmer eingeplant. Gesetzt ist der 26-jährige Portugiese zwar, doch das ist auch schon das Beste an seinem Gelsenkirchener Gastspiel bisher. Es hätte für einen Neun-Millionen-Stürmer, der Paciência mit dem Ziehen seiner Kaufoption werden könnte, mehr rausspringen müssen als ein mageres Liga-Törchen. Auch mit der Ball-Behauptung klappt es noch nicht so recht. Die Frankfurt-Leihgabe muss noch einiges draufpacken. Note: 4,5.

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Vedad Ibisevic (Hertha BSC/ablösefrei)

Der Unterschied zu Paciência: Der mittlerweile 36-jährige Ibisevic wurde als Ergänzung verpflichtet, die noch für das ein oder andere Tor gut, aber nicht mehr Dreh- und Angelpunkt der Offensive sein soll. Auch Ibisevic gelang bisher nicht so viel, strahlt aber zumindest etwas mehr Torgefahr als der Portugiese aus. Die Schalker Harmlosigkeit auf ihn zurückzuführen, wäre nicht fair. Note: 4.

Mark Uth (1. FC Köln/Leih-Rückkehr)

Mit zwei Liga-Treffern ist der 29-jährige Angreifer bereits der torgefährlichste Schalker Feldspieler. Baum pflegt zum gebürtigen Kölner ein ungleich besseres Verhältnis, als es sein Vorgänger David Wagner tat. Das wirkt sich positiv auf die Leistung aus, doch auch ein Mark Uth wird Schalke bei dieser spielerischen Magerkost nicht retten können. Note: 3.

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Steven Skrzybski (Fortuna Düsseldorf/Leih-Rückkehr)

Der 28-jährige Rechtsaußen wird geschätzt als fleißiger, laufstarker Arbeiter, der sich nie hängen lässt – ganz egal, welches Trikot er trägt. Skrzybski belohnte sich für seinen tadellosen Einsatz mit einem Doppelpack gegen Schweinfurt. Doch auch ihm fehlen in der ungleich wichtigeren Bundesliga die Glanzpunkte. Note: 4.

Fazit

Auch die Neuzugänge und Rückkehrer können den Schalker Karren bislang nicht aus dem Dreck ziehen. Rönnow und Uth sind bislang die einzigen, die zu gefallen wissen. Alle andere stoßen in der schwierigen Gesamtlage an ihre Grenzen oder stellen überhaupt keine Hilfe dar.

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