Sein letztes Heimspiel als Trainer von Bayer Leverkusen hätte Xabi Alonso sich wohl anders vorgestellt. Der schwache Auftritt von Bayer Leverkusen bei der 2:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund wirft die Frage auf, ob der Kader eine große Auffrischung benötigt.

Am Sonntagnachmittag stand in der BayArena alles im Zeichen des Abschieds von Xabi Alonso. Der spanische Trainer wird im Sommer eine neue Herausforderung angehen und verlässt Bayer Leverkusen aller Voraussicht nach für eine Anstellung bei Real Madrid. Dass die Mannschaft ihrem Coach einen tollen letzten Heimspieltag bescheren wollte, war zu spüren.
Leverkusen dominierte in Halbzeit eins und ging auch durch Jeremie Frimpong (31.) in Führung. Allerdings hatte die Werkself die Rechnung ohne den BVB gemacht. Die Schwarz-Gelben glänzten mit Effektivität und sorgten durch Julian Brandt (33.) und Julian Ryerson (43.) für eine Halbzeitführung, mit der so nicht zu rechnen war.
In der zweiten Hälfte ließ die Truppe von Niko Kovac den Gastgebern dann keinen Weg mehr zurück ins Spiel. Stattdessen erhöhten Karim Adeyemi (73.) und Serhou Guirassy (77.) auf 4:1. Das Tor von Jonas Hofmann (90 +2.) zum 2:4 war nur noch Ergebniskosmetik. Damit marschiert die Borussia mit großen Schritten in auf die Champions League-Qualifikation zu. Für Bayer 04 bleibt die Frage, was nach der Ära Alonso passiert.
Großer Umbruch notwendig?
Auf Geschäftsführer Sport Simon Rolfes und sein Team kommen einige schwer zu bewältigende Aufgaben zu. Mit Alonso muss der erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte ersetzt werden. Cesc Fàbregas (Como Calcio) oder Erik ten Hag (vereinslos) wird dies wohl zugetraut, in der Pole Position befindet sich dabei offenbar der Spanier.
Aber auch wenn es Bayer gelingt, Fàbregas zu verpflichten, ist damit noch längst nicht Feierabend. Der Abgang von Florian Wirtz (22) zum FC Bayern deutet sich an, auch wenn Fernando Carro im Rahmen des heutigen Spiels bei ‚DAZN‘ die Chancen auf einen Verbleib des Spielmachers auf „50 zu 50“ einschätzt.
Kaderfluktuation könnte hoch sein
Der Abgang von Jonathan Tah (29) ist hingegen schon sicher. Das wurde von Spielerseite vor einiger Zeit kommuniziert und vom Verein bestätigt. Dementsprechend wurde der Nationalspieler auch verabschiedet. Hinzu kommen zahlreiche Spieler, die ihre Mission in Leverkusen womöglich beendet sehen und den nächsten Schritt gehen wollen.
Frimpong (24) liebäugelt immer mal wieder mit einem Abschied, könnte in England oder Spanien einen neuen Arbeitgeber finden. Mittelfeldstratege Granit Xhaka (32) wurde gar mit einem Wechsel zu Galatasaray in Verbindung gebracht. Auch für Alejandro Grimaldo (29), Piero Hincapié (23) und Patrik Schick (29) gibt es Interessenten. Eventuell wird also der große Resetknopf gedrückt und das komplette Gesicht der Mannschaft verändert sich im Sommer. Das bietet Chancen, aber auch zahlreiche Risiken.
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