Während Kevin De Bruyne bei seinem Ligadebüt für die SSC Neapel sofort seine Klasse unter Beweis stellt, lobt die spanische Presse einmal mehr Taktiktüftler Hansi Flick und den nächsten Comeback-Sieg von Barça.

De Bruyne, der Zerstörer mit dem feinen Fuß
Kevin De Bruyne erlebte am gestrigen Samstagabend beim Auswärtsspiel gegen US Sassuolo einen Traum-Einstand für die SSC Neapel in der Serie A. „Kevin De Bruyne hat gezeigt, warum bestimmte Champions so viel kosten und in jedem Alter den Unterschied ausmachen können. Das Tor war vielleicht der einzige etwas zufällige Moment einer Leistung, die aus Balleroberungen und Pässen, Spielveränderungen und Sohlenberührungen bestand. Und für alle, die sich bis gestern noch gefragt haben, was König Kevin dem SSC Neapel noch mehr geben könnte, hier ist die Antwort: Unberechenbarkeit, das Gefühl, dass aus dem Nichts immer etwas passieren kann. Kurz gesagt: Magie“, schwärmt die ‚Gazzetta dello Sport‘.
Der 34-Jährige erzielte das 2:0 per Freistoß von der linken Außenlinie, der ohne weitere Berührung vorbei allen Spielern in die lange Ecke flog. Besonders auffällig war ansonsten die perfekte Harmonie zwischen dem Belgier und Nebenmann Scott McTominay (28). „Der erste Auftritt der Champions verläuft streng nach Drehbuch: Der Symbolträger des Meistertitels und der mit Spannung erwartete Protagonist stehen sofort im Mittelpunkt. Was Manchester jahrelang getrennt hat, hat Neapel in einem Sommer wieder vereint: McT und KDB“, analysiert der ‚Corriere dello Sport‘. „Kevin hat allen, die glaubten, er sei in Italien im Urlaub, mit der Amalfiküste und Capri vor der Haustür und der Sonne im Gesicht, sofort eine Antwort gegeben: Er ist ein Champion, das weiß man, aber er ist auch jemand, der sich mit gesenktem Kopf und Demut in eine Mannschaft eingefügt hat, deren Lebensstil von Wildheit, Ausgeglichenheit und Opferbereitschaft geprägt ist.“
Die Unzerstörbaren
Der FC Barcelona gewinnt auch das zweite Saisonspiel in La Liga gegen UD Levante (3:2) – obwohl das Team von Trainer Hansi Flick zur Halbzeit mit zwei Toren zurücklag. Das war den Katalanen auswärts zuletzt im Jahr 1962 geglückt. „Die Unzerstörbaren“ titelt die ‚Mundo Deportivo‘ und analysiert: „Ein episches Comeback des FC Barcelona. Nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit drehte Hansi Flicks Mannschaft das Spiel in einer hervorragenden zweiten Halbzeit und errang einen Sieg mit viel Charakter, der sie an der Spitze von La liga hält.“
Die spanische Sportzeitung lobt vor allem die geschickten Entscheidungen des deutschen Trainers, der in Spanien als Taktiktüftler gilt: „Barça brauchte in der zweiten Halbzeit eine Wende, und Flick brachte Gavi und Olmo, um mehr Fluidität im Angriff zu erzielen. Zwei wichtige Tore innerhalb kürzester Zeit brachten das Spiel wieder ins Gleichgewicht. Im letzten Viertel der Partie setzte Flick alles auf eine Karte, um noch einmal zurückzukommen. Lewandowski kam für Balde und Christensen für Araujo, sodass die Mannschaft nun mit einer Dreierkette und zwei Stürmern spielte.“ Die ‚Sport‘ lobt die Entschlossenheit des Coaches: „Mit Flick wird nur Fußball gespielt – bis zum Abpfiff.“
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