Transferkörbe für Bayern: Neuzugänge keine Soforthilfen?

von Julian Jasch
2 min.
Uli Hoeneß, Thomas Tuchel und Christoph Freund @Maxppp

Thomas Tuchel musste nach der gestrigen Schmach gegen Bayer Leverkusen reichlich Kritik einstecken. Allerdings sollte sich auch die Sportliche Führung des FC Bayern mit Blick auf die Transferentscheidungen hinterfragen.

Seit Jahren ist der FC Bayern im deutschen Fußball das Maß aller Dinge. Elf gewonnene Meisterschaften in Folge sprechen Bände. Unter der Führung von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge hat sich der Rekordmeister bei der Zusammenstellung des Kaders stets um ein gesundes Maß zwischen fertig ausgebildeten Profis und vielversprechenden Talenten bemüht. Das Duo bewies dabei in der Regel ein glückliches Händchen, der sportliche Erfolg gab ihnen Recht.

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Jedoch scheint es so, als habe sich das Blatt unter der neuen Führungsetage etwas gewendet. Mitunter schon das Transferfenster im Sommer, nun aber insbesondere auch das zurückliegende im Januar wirft mit Blick auf die gestrige 0:3-Niederlage bei Tabellenführer Bayer Leverkusen Fragen auf.

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Nur zweite oder dritte Wahl

Die Ziele des FCB waren bereits vor dem Winter klar kommuniziert: Ein Rechtsverteidiger und ein Innenverteidiger sollten an Bord geholt werden. Mit Eric Dier und Sacha Boey wurden die Lücken zwar gefüllt, jedoch nicht mit den ursprünglichen Wunschlösungen.

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Eigentlich sollte Genuas Radu Dragusin den Weg an die Säbener Straße finden. Der Münchner Vorstoß kam letztendlich zu spät, der rumänische Hüne entschied sich für ein Engagement bei Tottenham Hotspur.

Für hinten rechts kristallisierte sich zunächst Nordi Mukiele von Paris St. Germain als erste Wahl heraus, dann Newcastle Uniteds Kieran Trippier als Plan B. Die Verhandlungen scheiterten jeweils, Galatasaray nutze die Not der Bayern aus und pochte auf eine hohe Ablöse von bis zu 35 Millionen Euro für Boey. Der Bundesligist gab schließlich nach.

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Keine Sofortverstärkungen?

Dier verbuchte in der Hinrunde keine 200 Spielminuten bei den Spurs. Unter Bayern-Coach Thomas Tuchel fand sich der Engländer zunächst notgedrungen in der Anfangsformation wieder. Im gestrigen Spitzenspiel erhielt der 30-Jährige erneut den Vorzug. Das Vertrauen konnte Dier nicht zurückzahlen.

Gleiches gilt für Boey, der auf ungewohnter Position ranmusste. Das Startelfdebüt entpuppte sich als großes Missverständnis. Einen Vorwurf kann man dem 23-jährigen Franzosen, der seit vier Jahren nicht mehr auf der linken Seite zum Einsatz gekommen war, aber eigentlich nicht machen.

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Im Sommer soll dann die so oft von Tuchel geforderte Holding six verpflichtet werden. Sportdirektor Christoph Freund hat nun ausreichend Zeit, den Markt zu sondieren und dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.

Zweifel an Tuchel nehmen zu

Für den Moment sitzt Tuchel in München trotz zum Teil fragwürdiger Personalentscheidungen fest im Sattel. Am Mittwoch (21 Uhr) trifft der Bundesligist im Champions League-Achtelfinale auf Lazio Rom. Für den Bayern-Trainer die Chance, das Ruder herumzureißen. Wieso nicht den etablierten Kadergrößen um Matthijs de Ligt (24) oder Thomas Müller (34) Vertrauen schenken, damit sich die Neuzugänge sukzessive einfinden können?

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