Transferzeugnis Gladbach: An den Neuen liegt es nicht

von Die Redaktion
3 min.
BMG Zeugnis @Maxppp

Nur sechs Punkte aus sieben Spielen: Borussia Mönchengladbach legte einen schwachen Saisonstart hin. Das hat aber nichts mit den Neuzugängen zu tun. Diese erweisen sich bislang fast alle als Verstärkungen.

Tomas Cvancara – Note 2,5

Knapp über zehn Millionen Euro flossen für den Mittelstürmer an Sparta Prag – Borussias Königstransfer in diesem Sommer. Alle 57 Minuten ist Cvancara an einem Tor beteiligt. Fünf Treffer und zwei Assists stehen zu Buche. Trotzdem ist er seit der Ankunft von Leihstürmer Jordan nicht mehr gesetzt. Einige unnötige gelbe Karten sind Trainer Gerardo Seoane ein Dorn im Auge.

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Prognose: Cvancara deutete auch schon deutlich an, dass sich die Investition lohnen kann. Großgewachsene Mittelstürmer sind zudem wieder im Trend. Erstmal muss er sich aber vereinsintern gegen Jordan durchsetzen, der mit seiner Athletik ein Element einbringt, das der schlaksige Cvancara nicht aufweist.

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Franck Honorat – Note 1,5

Mit dem französischen Rechtsaußen von Stade Brest hat Manager Roland Virkus einen echten Unterschiedsspieler an Land gezogen. Nach sieben Bundesligaspielen stehen zwar erst zwei Assists auf Honorats Konto – doch hätten es schon deutlich mehr sein können, wenn seine Kollegen kaltschnäuziger agieren würden. Der 26-Jährige ist nämlich in mehreren relevanten Statistiken sogar ligaweit führend: Darunter schusserzeugende Aktionen pro 90 Minuten, zu erwartende Torvorlagen (xA), Flanken und Schlüsselpässe.

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Prognose: Noch fliegt Honorat vielleicht etwas unter dem Radar. Falls seine zahlreichen Top-Vorlagen demnächst besser genutzt werden, würde das nicht nur Gladbach aus dem Keller führen, sondern auch den Flankengott ins Rampenlicht rücken. Ein lukrativer Weiterverkauf könnte dann nach nur einem Jahr zum Thema werden. Denn in diesem Sommer kostete Honorat nur acht Millionen Euro.

Maximilian Wöber – Note 2,5

Per Ausstiegsklausel konnte Wöber den Premier League-Absteiger Leeds United leihweise verlassen. Gladbach ließ sich nicht zweimal bitten und hat nun endlich den lange gesuchten Linksfuß in der Abwehrmitte. Wöber zeigte bisher Licht und Schatten. Sein progressives Spiel mit Ball tut der Borussia gut, allerdings wackelte der 25-jährige Österreicher auch schon einige Male. Trotzdem fängt Wöber ligaweit die meisten Bälle ab.

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Prognose: Je mehr sich Wöber mit seinen Abwehrkollegen einspielt, desto stabiler wird die Gladbacher Deckung werden – so zumindest die Hoffnung im Borussia-Park. Ob man Wöber am Ende auch halten kann, steht auf einem anderen Blatt. Dem Vernehmen nach besteht keine Kaufoption.

Robin Hack – Note 4

Die Verpflichtung des ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspielers war mit überschaubarem Risiko verbunden. Nur knapp eine Million Euro floss an Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld. Seither kommt Hack auf sechs Kurzeinsätze samt Pokaltor in der ersten Runde. Mehr als eine solide Ergänzung ist der Flügelspieler nicht.

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Prognose: Die Konkurrenz im Gladbach-Kader ist zu stark für Hack. Mit mittlerweile 25 Jahren muss der technisch begabte Rechtsfuß womöglich bald kleinere Brötchen backen. Immerhin: Einen Vertrag bis 2027 hat er erstmal in der Tasche.

Jordan – Note 3

Obwohl Cvancara einschlug, holte die Borussia auch noch Jordan fürs Sturmzentrum. Und der ehemalige Weggefährte von Seoane setzt sich auch rasch in der Startelf fest. Gerade seine körperliche Präsenz steht den ansonsten recht schmalbrüstigen Fohlen gut zu Gesicht. Andererseits ist Jordan nicht besonders torgefährlich (ein Treffer) und weist technische Defizite auf.

Prognose: Wenn Jordan nicht bald häufiger trifft, wird er seinen Platz wieder für Cvancara räumen müssen. Und nur falls sich der US-Amerikaner dauerhaft etablieren sollte, wird Gladbach die Kaufoption ziehen und fünf Millionen Euro an Union Berlin überweisen.

Ohne Bewertung

Mit Linksverteidiger Lukas Ullrich (19), Innenverteidiger Fabio Chiarodia (18) und Mittelstürmer Grant-Leon Ranos (20) holte Virkus drei hoffnungsvolle Talente, die aber allesamt noch keine große Rolle im Profiteam spielen. In Zukunft sollen sie möglichst zur Säulen der Borussia werden – bislang ist aber noch keine faire Bewertung möglich.

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