Christian Gross saß gegen Hertha BSC erstmals auf der Bank des FC Schalke 04. Die königsblaue Pleitenserie konnte der neue Coach der Knappen aber nicht beenden. FT erklärt, warum es am Ende wieder 0:3 hieß.
Akt 1: Die guten Ansätze
Christian Gross schickte seine neue Mannschaft mit einem klaren Plan auf den Rasen. Die Grundordnung blieb gleich und auch sonst setzte der neue Trainer auf einfache Mittel: Robuste Zweikampfführung, intensives Verschieben, viele Kurzpässe – und die Hoffnung auf eine zündende Idee von Uth oder Harit. So begegnete Schalke der Hertha in den ersten 20 Minuten auch durchaus auf Augenhöhe. Höhepunkt der Offensivbemühungen war Uths Großchance, als er nach einer knappen halben Stunde frei auf das Berliner Tor zulief, den Ball aber nicht im Tor unterbrachte.
Akt 2: Der Rückfall
Das Erfolgserlebnis im Angriff blieb aber wieder einmal aus und so wurde die Hertha im Verlauf der ersten Hälfte stärker und stärker. Die Räume wurden größer, Cunha als Dreh- und Angelpunkt auffälliger – und Schalke? Die Knappen verloren zunehmend den Faden, ließen mehr Lücken und die Nadelstiche in der Offensive wurden seltener. Das Spiel verlagerte sich entsprechend vermehrt in die Hälfte der Gelsenkirchener und zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff klingelte es dann erstmals im Schalker Kasten.
Akt 3: Business as usual
Nach der Pause hielt die Hertha das Tempo hoch und so musste Gross mit ansehen, wie seine Mannschaft über weite Strecken tief stand und hinterherlief. Nach dem frühen zweiten Gegentreffer fehlte dann auch zunehmend der Glaube, in Berlin etwas mitnehmen zu können. Schalke war in der Folge zwar stets bemüht, wirklich zwingend wurde es in der Offensive aber kaum. Stattdessen lud man Hertha ein ums andere Mal zum kontern ein. So auch beim Schlusspunkt durch Piatek.
Fazit
Fünf Tage unter Gross haben nicht gereicht, Schalke nachhaltig neuen Mut zu geben. Das fehlende Selbstvertrauen konnte auch der erfahrene Schweizer nicht austricksen. Gute Ansätze waren zu Beginn zu erkennen, mehr aber auch nicht. Hertha mit seinen spielstarken und flinken Offensivkräften war eine Nummer zu groß. Nächsten Samstag (15:30 Uhr) empfängt Königsblau die TSG Hoffenheim. Gross wird dann einen neuen Anlauf wagen, der Pleitenserie ein Ende zu setzen und endlich das lang ersehnte Erfolgserlebnis herbeizuführen. Mithelfen soll dann auch Leihspieler Sead Kolasinac – und eventuell noch weitere Neuzugänge.
Torfolge
1:0 Guendouzi (36.): Einen weiten Einwurf von Plattenhardt kann Kabak zunächst klären. Der Ball landet dann aber 18 Meter vor dem Tor bei Cunha, der in die Mitte zieht und den Abschluss sucht. Von Nastasics Rücken prallt die Kugel zum gedankenschnellen Guendouzi, der nicht lange fackelt und präzise ins lange Eck schlenzt.
2:0 Córdoba (52.): Wieder ist Cunha der Ausgangspunkt. Der feine Techniker leitet einen Konter der Hertha ein, bedient auf der rechten Außenbahn Darida, der den Ball direkt in die Mitte passt. Córdoba steht goldrichtig und hat keine Mühe aus zentraler Position zu versenken.
3:0 Piatek (80.): Nach einem erneuten Konter im eigenen Stadion und einem traumhaften Chip-Pass von Darida taucht Piatek frei vor Fährmann auf. Der kurz zuvor eingewechselte Pole vollstreckt eiskalt durch die Hosenträger des Schalker Schlussmanns zur endgültigen Entscheidung.
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