Kompany-Verpflichtung: Hat Bayern alles richtig gemacht?
Mit dem überzeugenden 5:1-Sieg über RB Leipzig fand die erste Halbserie unter Vincent Kompany ein rühmliches Ende für den FC Bayern. FT wirft einen Blick auf die Entwicklung des deutschen Rekordmeisters unter dem neuen Cheftrainer.

Es ist kein Geheimnis, dass Vincent Kompany ursprünglich nicht die Wunschlösung des FC Bayern war. Inzwischen ist der Übungsleiter schon seit einem halben Jahr für den FCB verantwortlich. Wie ist die Hinrunde unter dem neuen Chefcoach einzuordnen?
Die Bilanz spricht auf den ersten Blick im Vergleich zu seinem Vorgänger Thomas Tuchel nicht für Kompany. In der Liga stehen nach der ersten Halbserie unter dem Belgier 34 Punkte zu Buche – vergangenes Jahr waren es 36. Auch in den ersten sechs Champions League-Partien holte Tuchel mehr Punkte (16) als Kompany (12).
Insbesondere die beiden Niederlagen in der Königsklasse gegen den FC Barcelona (1:4) und Aston Villa (0:1) sorgten für einen dicken Dämpfer. Es dauerte nicht lange, bis die ersten kritischen Stimmen an dem 38-Jährigen laut wurden. Hinzu kommt, dass durch das DFB-Pokal-Aus im Achtelfinale gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen (0:1) bereits der erste Titel verspielt wurde.
Deutlicher Aufschwung erkennbar
Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Münchner in der Partie gegen den Deutschen Meister trotz Unterzahl ab der 17. Minute nicht nur mithalten konnten, sondern über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Außerdem ist grundsätzlich ein deutlicher Aufwärtstrend unter Kompany zu erkennen.
Der ehemalige Innenverteidiger hat der unter Tuchel zum Teil lethargisch wirkenden Truppe seinen extrem offensiv ausgerichteten Spielstil eingeflößt. Die hochstehende Viererkette sowie das vehemente Pressing bergen zwar auch eine erhöhte Anfälligkeit für gegnerische Konter, tragen aber weitestgehend Früchte.
Musterbeispiel war das letzte Spiel vor der Winterpause am gestrigen Freitag gegen Champions League-Aspirant RB Leipzig. Mit 5:1 schickte man die Sachsen wieder nach Hause. Und das Ergebnis hätte sogar deutlich höher ausfallen können.
Darüber hinaus genießt Kompany den vollen Rückhalt der Mannschaft. Der Fußballlehrer hat es offenbar geschafft, die Münchner Mannschaft wieder zusammenzuschweißen und das so gefürchtete Selbstverständnis wiederzubeleben. Schlussendlich wird jeder Bayern-Trainer aber an den gewonnenen Titeln gemessen. Damit steht und fällt das Gesamtfazit.
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