Tottenhams Baustellen nach der Niederlage gegen Everton

von Julian Hickel
2 min.
José Mourinho ist nicht mehr Trainer von Tottenham Hotspur @Maxppp

Dass Tottenham Hotspur-Trainer José Mourinho selten darum verlegen ist, seine Mannschaft öffentlich für ihre mangelhafte Einstellung zu kritisieren, ist nichts Neues. Doch die 0:1-Heimniederlage gegen den FC Everton zeigt, dass die Einstellung aktuell wohl nicht die einzige Baustelle beim Klub aus dem Norden Londons ist.

Alles andere als optimal verlief der Start von Tottenham Hotspur in die neue Premier League-Saison für den Tabellensechsten der vergangenen Spielzeit. Nach der knappen Niederlage gegen den FC Everton zeigte sich Spurs-Coach Mourinho einmal mehr verärgert über seine Mannschaft: „Ich war mit meinem Team nicht zufrieden. In der zweiten Halbzeit nach ihrem Tor waren wir schlecht und meiner Meinung nach physisch nicht stark, ohne Intensität.“

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Auch das Pressingverhalten und die „falsche Einstellung“ seiner Elf bemängelte er: „Die Probleme fingen in der Art und Weise an, wie wir gepresst haben – oder ich will sagen, in der Art und Weise, wie wir nicht gepresst haben, denn unser Pressing war sehr, sehr schwach.“

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Neuzugänge überzeugen noch nicht

Besonders im Fokus stand nach dem Spiel Rechtsverteidiger Matt Doherty, der im Sommer für kolportierte 16,5 Millionen Euro von den Wolverhampton Wanderers gekommen war. Über die Seite des Iren kamen die Toffees immer wieder zu gefährlichen Aktionen. „Ich habe auch bemerkt, dass einige meiner Spieler nicht fit sind. Matt hatte Probleme, so zu spielen, wie er normalerweise spielt“, entschuldigt Mourinho die Leistung des 28-Jährigen.

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‚Sky Sports‘-Experte Jamie Redknapp zog jedoch den Trainer selbst zur Verantwortung: „Er verpflichtet einen Spieler, der in seiner ganzen Karriere bei Wolverhampton als offensiver Flügelverteidiger gespielt hat, und dann stellt er ihn in die Viererkette. Für einige scheint das vielleicht keinen Unterschied zu machen, aber das tut es auf jeden Fall.“

Auch die fehlende Kreativität im Mittelfeld zählte zu den Schwachpunkten im Spiel der Spurs. Neuzugang Pierre-Emile Höjbjerg konnte noch nicht wirklich überzeugen und auch der abermals schwache Auftritt von Dele Alli bietet Anlass zur Sorge. Mourinho nahm den Schlüsselspieler aus Leistungsgründen schon zur Halbzeit vom Feld.

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Druck auf Mourinho könnte schnell wachsen

Nachdem The Special One bei seiner Ankunft in der vergangenen Saison noch gefeiert wurde, ist die erste Euphorie mittlerweile längst verflogen. Und so könnte der 57 Jahre alte Portugiese schon bald unter Druck geraten, sollte sich der gewünschte Erfolg nicht einstellen. Mourinho muss seine Neuzugänge schnell integrieren und den Kader womöglich weiter verstärken.

Aktuell sind die Londoner noch auf der Suche nach einem Stürmer, um Harry Kane, der gegen Everton zumeist in der Luft hing, zu entlasten. Ein Kandidat soll Alexander Sörloth sein, der allerdings weiterhin auch heftig von RB Leipzig umworben wird. „Sörloth ist ein Spieler von Trabzonspor und es steht mir nicht zu, über ihn zu sprechen. Aber brauchen wir einen Stürmer? Ja, wir brauchen einen Stürmer“, erklärte Mourinho nach dem Spiel.

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Aufgrund einiger Verletzungen und Fällen von Covid-19 gestaltete sich die Vorbereitung für die Spurs „schwierig“. Mourinho macht deutlich: „Vor uns stehen jetzt viele aufeinanderfolgende Spiele. Wir müssen diese Spiele nutzen, um die Form mancher Spieler zu verbessern.“ Den Lilywhites stehen nun acht Spiele in 17 Tagen bevor, unter anderem in der Europa League-Qualifikation und im Carabao Cup. Klar ist, dass man sich keinen Fehlstart in die Saison erlauben will.

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