BVB: Das steckt hinter dem Aubameyang-Rauswurf
Pierre-Emerick Aubameyang musste den gestrigen 1:0-Erfolg gegen Sporting Lissabon von der Tribüne aus verfolgen. Thomas Tuchel hatte den Angreifer aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen.
Die Zuschauer im Stadion und vor dem TV staunten nicht schlecht, als Borussia Dortmund am gestrigen Mittwochabend rund eine Stunde vor Spiel die Mannschaftsaufstellungen bekanntgab. Statt Pierre-Emerick Aubameyang stürmte Adrián Ramos. Und mehr: Der Gabuner stand nicht einmal auf dem Spielberichtsbogen. Wenig später klärte Hans-Joachim Watzke auf: Aubameyang sei aus „internen Gründen“ nicht für den Spieltagskader berücksichtigt worden, gegen den HSV am Wochenende werde er aber wieder mit von der Partie sein.
„Es war sehr schwer“, sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel im Anschluss an den mehr als mühsamen 1:0-Erfolg über Sporting Lissabon, „es war so, dass mir keine andere Wahl blieb. Die Entscheidung ist gestern am Nachmittag gefallen. Im nächsten Spiel wird er wieder dabei sein.“ Über die Gründe bewahrte Tuchel gestern Abend aber ebenso Stillschweigen wie zuvor Watzke: „Intern bedeutet intern. Spekulationen nehmen wir dafür auch in Kauf.“
Telefon-Gate am Dienstag?
Doch warum schmiss der BVB-Coach seinen besten Angreifer denn nun so kurz vor der immens wichtigen Partie gegen starke Portugiesen aus dem Team? Wie die ‚Bild‘ berichtet, könnte sich der entscheidende Vorfall am Dienstag bei der abschließenden Mannschaftssitzung ereignet haben. „Während des Spiels machte aus dem BVB-Umfeld ein Gerücht die Runde: Aubameyang soll während der Mannschaftssitzung vor dem Spiel telefoniert haben. Eine Bestätigung gab es dafür nicht“, berichtet die Zeitung am heutigen Morgen. Aubameyang selbst wollte keine Stellung beziehen. „Ich will nichts dazu sagen“, so der Angreifer.
Edit: Mittlerweile hat die ‚Bild‘ ergänzt, dass Aubameyang außerdem unerlaubterweise mit dem Privatjet nach Mailand geflogen war. Herausgekommen sei der Trip wegen eines Instagram-Posts eines Freundes. Eine Klubregel bei der Borussia besagt allerdings, dass ein Spieler den Tag vor dem Spiel in Dortmund respektive Deutschland verbringen muss.
Nächstes Problem laut dem Boulevardblatt: Der Gabuner soll Dienstag, 10 Uhr, nicht pünktlich beim Treffpunkt gewesen und mit zehn Minuten Verspätung aufgetaucht sein. Nun droht Aubameyang eine Geldstrafe.
FT-Meinung: Was wirklich geschah, bleibt also ein Stück weit Spekulation. Zumindest scheint es aber so, als sei das Problem mit Tuchel wieder zu kitten. Nachvollziehen kann man die Entscheidung des Cheftrainers unter diesen vermeintlichen Umständen in jedem Fall, denn Aubameyang hat den nötigen Respekt vermissen lassen. Schon am Wochenende besteht gegen den HSV die Möglichkeit, den Vorfall schnell vergessen zu machen.
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