In Person von Kasper Hjulmand hat Bayer Leverkusen den Nachfolger für Erik ten Hag gefunden. Der Däne muss nun in kürzester Zeit den komplett veränderten Kader zu einer Mannschaft formen. Einer der vielen Neuen ist Eliesse Ben Seghir, der mit Blick auf sein Potenzial einer der ganz großen Erfolgsfaktoren für das neue Bayer-Team werden könnte.

Man muss dieser Tage schon eingefleischter Fan von Bayer Leverkusen sein, um den aktuellen Kader, der um 16 neue Spieler ergänzt wurde, komplett auswendig zu kennen. Bei Ausgaben von insgesamt 198 Millionen Euro waren gleich drei Verpflichtungen jenseits der 30-Millionen-Marke dabei. Eliesse Ben Seghir schaffte es mit 32 Millionen Euro immerhin als Dritter aufs Podium der teuersten Bayer-Einkäufe in diesem Jahr.
Rekord-Debütant
Hierzulande ist der in Saint-Tropez geborene 20-Jährige noch ein recht unbeschriebenes Blatt. In Frankreich hat der Youngster dagegen für seinen Ex-Klub AS Monaco bereits vor Jahren Geschichte geschrieben. Bei seinem ersten Ligaeinsatz für Monaco im Alter von 17 Jahren, zehn Monaten und zwölf Tagen erzielte das Offensivjuwel gleich zwei Tore und ist damit der jüngste Ligue 1-Profi, der bei seinem Debüt doppelt getroffen hat.
Seit dem geschichtsträchtigen Dezember 2022 führte bei den Monaco-Profis kein Weg mehr an Ben Seghir vorbei (85 Spiele, 23 Scorerpunkte). Ob im offensiven Mittelfeld oder auch auf der linken Seite ließ der marokkanische Nationalspieler immer wieder seine Vorliebe für Dribblings und den Zug nach innen inklusive Torabschluss aufblitzen.
Ben Seghir ist trotz seines Spielwitzes zudem jemand, der ständig ein Auge für den Mitspieler hat. Nicht umsonst umschrieb Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes den Rechtsfuß bei der Verpflichtung als jemanden mit „präzisem öffnenden Passpiel“. Aurélien Léger-Moëc von der französischen FT-Partnerredaktion Foot Mercato bestätigt den Eindruck: „Er denkt meiner Meinung nach immer im Kollektiv.“
Großes Entwicklungspotenzial
Ben Seghir ist also ein Rohdiamant, der in Leverkusen wie so viele Talente vor ihm erst noch geschliffen werden muss. Nicht umsonst waren in diesem Sommer auch Klubs wie der FC Barcelona und Manchester City, Juventus Turin oder der FC Bayern neben der Werkself interessiert. „Es gibt noch einiges zu tun für ihn, aber er kann schon jetzt brillant sein. Er ist auf jeden Fall sehr talentiert, hat gute Fähigkeiten, ist gut mit dem Ball, aber noch nicht effizient genug“, berichtet Léger-Moëc weiter.
Im 3-4-2-1-System, das Leverkusen lange praktizierte und unter Neu-Trainer Hjulmand wieder aktuell werden dürfte, erfüllt Ben Seghir die Anforderungen für die Halbpositionen hinter Mittelstürmer Patrik Schick perfekt. Den Schritt unters Bayer-Kreuz hat der Neuzugang nach eigener Aussage bewusst gewählt: „Ich habe den beeindruckenden Weg von Bayer 04 in den vergangenen Jahren verfolgt. Es ist schön, nun ein Teil davon zu werden.“ Womöglich künftig sogar ein integraler Teil.
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