Bei Real Madrid knirscht es gewaltig. Trainer Carlo Ancelotti steht vor dem Aus und der designierte Nachfolger hört auf den Namen Xabi Alonso. Schießt der FC Arsenal den Bayer-Coach nach Madrid?

Die derbe Niederlage gegen den FC Arsenal im Hinspiel des Champions League-Viertelfinals sorgt bei Real Madrid für Alarmstimmung. Dem erfolgsverwöhnten spanischen Hauptstadtklub droht eine Saison gänzlich ohne Titelgewinn. Trainer Carlo Ancelotti steht bereits seit Wochen in der Kritik, diese wird nun umso lauter.
„Ja, es war eine schwere Niederlage. Wir haben nicht die Reaktion gezeigt, die wir normalerweise zeigen. Wir müssen selbstkritisch sein und daran denken, alles zu tun, um uns zu erholen. Die Chancen stehen schlecht, aber wir müssen daran glauben“, gab der 65-Jährige nach der Partie gegenüber der wartenden Presse zu Protokoll.
Doch gerade der eigentlich unbändige Glaube an den Sieg, der in der Ägide des erfahrenen Italieners stets ein Teil der Mannschaft zu sein schien, ist in dieser Spielzeit verloren gegangen. In der spanischen Presse gilt der Mister längst als angezählt. Dazu schwebt mit Xabi Alonso seit Monaten bereits ein Schattentrainer über dem Haupt Ancelottis. Der Wechsel könnte bereits in diesem Sommer vollzogen werden.
Real hat sich ans Verlieren gewöhnt
Alonso, der als Spieler insgesamt 236 Mal für die Königlichen auf dem Feld stand, steht zwar aktuell noch bis 2026 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, gilt aber als designierter Nachfolger des Real-Trainers und vermied erst kürzlich ein klares Bekenntnis zu seinem aktuellen Klub.
Der 43-Jährige besitzt ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu Real-Boss Florentino Pérez. Sollte der Vereinspatron bei Alonso Hilfe suchen, um den strauchelnden Weltklub wieder in die Spur zu bekommen, würde dieser wohl kaum ablehnen. Und aktuell drohen Real alle Saisonziele zu entgleiten.
„Real Madrid von Carlo Ancelotti hat sich daran gewöhnt, zu verlieren“, beobachtet die ‚Marca‘. Etwas drastischer sieht es die ‚Mundo Deportivo‘: „Ancelotti wusste, was in London gegen Arsenal auf dem Spiel stand. Er war sich bewusst, dass eine weitere Niederlage schon beinahe sein Richturteil auf der Bank der Madrilenen bedeuten würde.“
Saisonziele geraten außer Reichweite
In der vergangenen Saison verlor Real wettbewerbsübergreifend lediglich zwei Pflichtspiele, in der aktuellen Spielzeit sind es zwei Monate vor Schluss bereits elf. Neben dem drohenden Champions League-Aus liegt der Klub in La Liga mit vier Punkten Rückstand auf den FC Barcelona lediglich auf Rang zwei. Zwar steht das Copa del Rey-Finale gegen die Katalanen noch aus, den spanischen Supercup verlor Real gegen den Erzrivalen im Januar jedoch bereits klar mit 2:5.
Somit war die deutliche Niederlage in London ausgerechnet in dem Wettbewerb, den Real in den vergangenen Jahren häufig dominiert hat, ein sehr klares Zeichen, dass die Ära Ancelotti trotz eines Vertrags bis 2026 bereits in diesem Sommer enden könnte. „Der Italiener ist angeschlagener denn je. […] Und es wirkt nicht so, als hätte er noch die ganze Mannschaft hinter sich“, analysiert die ‚Mundo Deportivo‘.
Bellingham-Zoff mit Ancelotti
Dafür gab es auch gegen Arsenal Anzeichen: Im Nachgang der Partie tauchte ein Video in den sozialen Netzwerken auf, in dem zu sehen ist, wie Ancelotti den beiden Mittelfeldspielern Jude Bellingham (21) und Eduardo Camavinga (22) neue taktische Anweisungen gibt. Beide scheinen nicht einverstanden mit dem Gehörten und insbesondere Bellingham macht dies klar deutlich.
Auch wenn Alonso auf einer Pressekonferenz der Werkself Ende März auf Nachfrage noch beteuerte, dass es in Bezug auf seine Zukunft „nichts zu entscheiden“ gebe, könnte sich dieser Umstand zeitnah ändern. Sollte Real wirklich in der kommenden Woche aus der Königsklasse ausscheiden, ist das Schicksal von Ancelotti bei Real aller Voraussicht nach entschieden.
Weitere Infos