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Hamann rät Lewandowski zum Wechsel – kein Platz im Guardiola-System?

von Remo Schatz
2 min.
Wäre Robert Lewandowski bei einem anderen Verein besser aufgehoben? @Maxppp

Bevor Pep Guardiola beim FC Bayern die Zügel in die Hand nahm, war Robert Lewandowski 2013 das Prestige-Projekt des Rekordmeisters. Die Münchener Führungsetage wollte den Mittelstürmer mit aller Macht an die Isar lotsen. Der BVB schaltete aber auf Stur und verzichtete auf die Transfermillionen. Eine Spielzeit später klappte der Wechsel dann doch. Nach gut einem halben Jahr wird die Rolle des Stürmers im Guardiola-System mehr und mehr kritisch beäugt.

Nach dem gewonnenen Champions League-Finale 2013 erreichte der Flirt zwischen dem FC Bayern und Robert Lewandowski seinen Höhepunkt. Der Rekordmeister wollte nach Mario Götze auch den polnischen Mittelstürmer von Borussia Dortmund loseisen. Lewandowski erwiderte die Liebesbekundungen nur zu gerne und forderte, dass ihm die mündlich versprochene Freigabe und der Wechsel zu seinem „Lieblingsverein“ gewährt wird. Es entwickelte sich eine hitzige Wechselposse, an deren Ende der BVB die Muskeln spielen ließ und einen Transfer verweigerte. Ein Jahr später sicherte sich der Rekordmeister einen der besten Neuner der Welt ablösefrei.

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Aus dem Lewandowski-Transfer entwickelte sich spätestens nach dem Sommer 2013 und dem Nein des Dortmunder Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke für die Münchener ein Prestige-Projekt. Dass der deutsche Vorzeigeklub auf den Wunschspieler verzichtet, war ausgeschlossen. Auch wenn schon im ersten Jahr unter Pep Guardiola Zweifel aufkeimten, dass der unnachahmliche Wandstürmer nicht unbedingt in das auf Ballbesitz bedachte System des Spaniers passen würde.

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Lewandowski in München fehl am Platz?

Nach gut einem halben Jahr in München muss man konstatieren, dass Lewandowski in der Gunst des spanischen Erfolgstrainers nicht uneingeschränkt an erster Stelle steht. Zugegeben, 29 Pflichtspiel-Einsätze, elf Tore und acht Vorlagen sind eine gute Bilanz. Ein tieferer Blick hinter die statistische Fassade offenbart aber, dass der Weltklasse-Stürmer in München nicht optimal hineinpasst.

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So wie das Team unter Pep Guardiola spielt, gibt es für Lewandowski einfach keinen Raum. Er passt perfekt in ein System wie in Dortmund, wo er bei schnellen Tempogegenstößen den ganzen Platz bespielen kann“, so die Analyse von Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann beim englischen ‚Sky Sports‘. Eine Meinung, die der Europameister von 1996 nicht exklusiv hat.

Er ist der einzige echte Stürmer in der Mannschaft und sitzt trotzdem die meiste Zeit nur auf der Bank, selbst in einem K.o.-Spiel wie gegen Donetsk“, bringt es Hamann auf den Punkt. Das Guardiola-System brauche keinen Wandspieler wie Lewandowski, den man mit langen Bällen à la Mats Hummels aus der Abwehr bedienen kann. Vielmehr hält der Spanier den Raum im Sturmzentrum gerne offen, um Platz zu schaffen für antrittsstarke ‚Hybrid-Stürmer‘, die blitzschnell in die Positionen vorstoßen können. Spielertypen wie Thomas Müller sowie Mario Götze oder auch Lionel Messi und Neymar bei Guardiolas Ex-Verein FC Barcelona sind wie geschaffen für ein solches System.

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Hamann rät zum Wechsel

Lewandowski ist wie gemacht für Manchester United, den FC Arsenal oder den FC Liverpool. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihn zu kaufen, würde ich an deren Stelle das Vereinskonto räumen, denn momentan findest du auf der Welt keinen besseren Stürmer als ihn“, rät Hamann.

Der BVB seinerseits konnte das Vakuum, das Lewandowski hinterließ, nicht einmal annähernd füllen. Ein Rückholaktion wie bei Shinji Kagawa ist aber aus vielerlei Gründen – menschliche wie finanzielle – undenkbar. Ein Transfer zu finanzkräftigen englischen Klubs ist da schon eher vorstellbar.

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