Hummels-Erbe: Kommt ein Schnäppchen aus Barcelona?
Die Suche nach einem Hummels-Nachfolger gestaltet sich weiterhin schwierig. Borussia Dortmund fokussierte sich zuletzt auf Ömer Toprak und Aleksandar Dragovic. Die Wunschspieler sind aber nicht einfach zu bekommen. Eine Alternative hat Michael Zorc nun bei keinem geringeren als dem FC Barcelona ausfindig gemacht.

„Als Führungsspieler beim BVB liegt es auch in meiner Verantwortung, dass ich mich mit den Verantwortlichen austausche, weil mich die Planungen interessieren und weil ich will, dass aus diesem Verein ein noch größerer wird. Deshalb hoffe und erwarte ich, dass gute Spieler kommen“, forderte am vergangenen Wochenende Marco Reus. Dem Wunsch nach Topspielern will Borussia Dortmund nun offenbar nachkommen.
Ausstiegsklausel über acht Millionen
Nach Informationen des ‚kicker‘ kristallisiert sich auf der Suche nach einem Erben für Mats Hummels ein neuer Topkandidat heraus. Demnach beschäftigt sich der BVB aktuell mit Marc Bartra vom FC Barcelona. Dem ‚Barça‘-Eigengewächs wird ein erstklassiges Stellungsspiel und eine herausragende Spieleröffnung attestiert. Trainer Luis Enrique machte jedoch nie einen Hehl daraus, dass er neben Gerard Piqué gerne einen aggressiven Zweikämpfer sieht und gab daher Javier Mascherano stets den Vorzug.
Seit 2002 wird Bartra in Barcelona ausgebildet, 2012 schaffte er den Sprung zu den Profis. Seitdem kam er auf insgesamt 103 Pflichtspiele. In der laufenden Saison lief er in 13 Ligaspielen für seinen Jugendverein auf. Nationalcoach Vicente del Bosque genügte dies, um ihn für die EM in Frankreich zu nominieren und ließ stattdessen Spieler wie beispielsweise Javi Martínez vom FC Bayern zuhause.
Bartra sehnt sich jedoch auch im Verein nach Anerkennung. „Ich bin ruhig. Meine Zukunft liegt in den Händen von Carles Puyol“, sagte er zuletzt. ‚Barça‘-Legende Puyol fungiert als Berater des Eigengewächses, das die Katalanen in diesem Sommer verlassen wird. Für die ‚Schwarz-Gelben‘ wäre der zehnfache Nationalspieler ein echtes Schnäppchen. Die ursprüngliche Ausstiegsklausel hat sich nach der abgelaufenen Saison von 40 auf überschaubare acht Millionen Euro reduziert.
Entscheidungen stehen an
Neben der Suche nach einem Innenverteidiger zeichnen sich beim BVB auch an anderer Stelle Entscheidungen ab. Der Abschied von Ilkay Gündogan wurde am heutigen Donnerstagmorgen finalisiert. Laut ‚Sky Sport‘ kassieren die ‚Schwarz-Gelben‘ für den langzeitverletzten Mittelfeldregisseur umgerechnet rund 27 Millionen Euro Ablöse von Manchester City.
Dem ‚kicker‘ zufolge soll zudem den Verpflichtungen von Sebastian Rode, Raphaël Guerreiro sowie Emre Mor kaum bis gar nichts mehr im Wege stehen. Auch wenn das englischsprachige Sportnetzwerk ‚ESPN‘ den FC Liverpool beim türkischen EM-Fahrer in der Pole Position wähnt, scheint sich das Talent des FC Nordsjaelland doch für Dortmund zu entscheiden. Als Ablöse sind maximal fünf Millionen im Gespräch. Für Linksverteidiger Guerreiro lässt der BVB zehn Millionen springen. Hinzu kommen 14 Millionen für Rode.
FT-Meinung: Die grundlegende Kaderumstrukturierung des Vizemeisters scheint auf der Zielgeraden. Sollten die angestrebten Transfers realisiert werden, begrüßt Thomas Tuchel nach der EM gleich sechs neue Spieler im Training. Mit Bartra könnte die Borussia einen echten Glücksgriff tätigen. Aufgrund der Ausstiegsklausel kann der Spanier seinen Ausbildungsverein deutlich unter Marktwert verlassen. Mit seiner spielerischen Klasse und dem herausragenden Stellungsspiel erscheint Bartra wie der ideale Hummels-Ersatz, der bestens zum zweikampfstarken und athletischen Sokratis passen würde.
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