Klares Signal: Zehn Härtefälle beim BVB

von Lukas Hörster
3 min.
Sahin, Weigl und Kagawa fehlten im BVB-Kader @Maxppp

Der Auftakt lief zwar holprig, glückte letztlich aber doch. Borussia Dortmund zog mit einem 2:1 nach Verlängerung gegen Greuther Fürth in die zweite DFB-Pokal-Hauptrunde ein. Dennoch drohen Spannungen im Kader – Abgänge sind vorprogrammiert.

Borussia Dortmund hat ein Luxusproblem. Beim gestrigen Sieg in Fürth (2:1 n.V.) fehlte mit Jacob Bruun Larsen nur ein einziger Profi verletzungsbedingt. Alle weiteren Spieler des aufgeblähten, 29 Mann starken Kaders standen zumindest theoretisch zur Verfügung.

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Für Trainer Lucien Favre ist das Fluch und Segen zugleich. Zwar konnte der neue Coach gleich zum Pflichtspielstart aus dem Vollen schöpfen – doch andererseits muss er sich auch zügig unbeliebt machen. Satte zehn Profis schafften nicht den Sprung ins Spieltagsaufgebot.

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FT wirft einen Blick auf jeden von ihnen und bewertet ihre Perpsektiven beim BVB – sowie die Chancen auf einen Abgang. Noch bis kommende Woche Freitag ist das Transferfenster geöffnet.

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Tor

Eric Oelschlägel: Kam vor Saisonbeginn als klare Nummer drei. Wusste bereits damals, dass er nur im Falle von Verletzungen in den Kader rücken wird.

Defensive

Jeremy Toljan: Mit Achraf Hakimi bekam der Vorjahresneuzugang neue Konkurrenz. Platzhirsch rechts hinten ist Lukasz Piszczek. Toljan will sich dennoch durchbeißen. „Er hat beschlossen, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen“, verkündete unlängst Berater Michael Becker. Zuletzt lief der 24-Jährige gar in der U23 auf, um Spielpraxis zu erhalten.

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Dan-Axel Zagadou: Nach einer holprigen ersten Saison geht es für den Franzosen darum, sich weiterzuentwickeln. Als etatmäßiger Innenverteidiger Nummer vier muss Zagadou aber damit rechnen, häufig nicht im Kader zu stehen. Der 19-Jährige bleibt vorerst beim BVB.

Dzenis Burnic: Der Defensivallrounder gilt seit Wochen als Leihkandidat. Schon die vergangene Saison verbrachte er beim VfB Stuttgart. Der BVB traut Burnic eine gute Karriere zu – kurzfristig gibt es aber keine Aussicht auf Einsatzzeiten.

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Mittelfeld

Nuri Sahin: Der Sechser hat große Verdienste um den BVB. Nach seinen schweren Verletzungen fand Sahin aber nie zurück zu alter Stärke. Bereits unter Tuchel stand er häufig nicht im Kader, auch Stöger setzte nicht auf den Linskfuß. Unter Favre droht dem 29-Jährigen dasselbe Schicksal. Der BVB würde Sahin aufgrund seiner Verdienste keine Steine in den Weg legen. Gerüchte gibt es immer wieder um einen Wechsel in die Türkei.

Julian Weigl: Die Vorbereitung verpasste der deutsche Nationalspieler nahezu komplett – entsprechend ist seine Nichtberücksichtigung für das Fürth-Spiel nachvollziehbar. Dennoch: Unter Tuchel hätte der Sechser wohl auch in seiner aktuellen körperlichen Verfassung (ein Testspiel mit der U23) zum Kader gehört. Mit Delaney und Witsel gibt es neue und starke Konkurrenz. Flattert noch eine Riesenangebot von PSG rein, könnte der BVB ins Grübeln kommen. Wahrscheinlich ist das jedoch nicht.

Sebastian Rode: Der Dauerläufer erwies sich in seinen zwei Jahren in Dortmund auch als Dauer-Patient. Rode gilt als Verkaufskandidat Nummer eins – einzig fehlen derzeit noch konkrete Angebote. Sampdoria Genua ist interessiert, den 27-Jährigen zieht es aber nicht unbedingt nach Italien. Chancen auf einen Stammplatz hat Rode keine.

Offensive

Shinji Kagawa: Von den Fans geliebt, aber doch irgendwie in Vergessenheit geraten. Um den einstigen Meister-Spielmacher ist es ruhig geworden. Und das, obwohl er auch in der vergangenen Jahren immer wieder gute Scorerwerte auflegte. Gegen Fürth fehlte der Japaner im Kader – ein Zustand, der ihm gar nicht schmecken dürfte. Plant Favre nicht mit Kagawa, gäbe es für den geschmeidigen 29-Jährigen definitiv einen Markt. Es wäre ein Abgang ohne große Ankündigung, der jedoch zumindest aus Spieler-Sicht konsequent erschiene.

Sergio Gómez: Mit seinen 17 Jahren hat der Spanier noch seine gesamte Laufbahn vor sich. Dennoch hofft Gómez auf Einsatzminuten bei den Profis. Gibt es diese nicht, wird er sich weiter in der A-Jugend oder der zweiten Mannschaft beweisen müssen. Eine Leihe würde wohl erst danach zum Thema werden.

Alexander Isak: Obwohl der junge Schwede der einzige etatmäßige Mittelstürmer im Kader ist, reiste er nicht mit in den Süden. Ein Nackenschlag für Isak. Bisher konnte der als Supertalent gehandelte Angreifer die Vorschusslorbeeren nicht bestätigen. Allerdings darf dabei niemals in Vergessenheit geraten, dass Isak noch immer erst 18 Jahre jung ist. Der BVB wird ihn nicht allzu schnell fallen lassen. Kommt aber noch der gewünschte erfahrene Neuner, ist eine Ausleihe denkbar.

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