Kurioses im Abstiegskampf: Fohlen siegen, Frankfurt randaliert und St. Pauli feiert

von Markus Till
2 min.
Torschütze Marco Reus: Lachender Dritter ist Gladbach im Abstiegskampf @Maxppp

Der Abstiegskampf in der Bundesliga spitzt sich zu. Der zweite Absteiger sowie das Team, das in die Relegation muss, werden erst am letzten Spieltag ermittelt. Drei Teams stemmen sich gegen den Abstieg. Die Fans reagieren den Leistungen ihrer Teams entsprechend. Nur beim Tabellenschlusslicht und sicheren Absteiger FC St. Pauli sind die Reaktionen entgegen der natürlichen Empfindungen.

VfL Wolfsburg, Rang 15, 35 Punkte, Tore: -7

Ausgerechnet Srdjan Lakić bringt den VfL Wolfsburg weiter in die Bredouille. Der Kroate erzielte gegen seinen neuen Arbeitgeber beim 2:1-Auswärtssieg seines 1. FC Kaiserslautern den Ausgleich zum 1:1. „Das ist eine schwierige Situation für mich. Ich weiß, dass ich Wolfsburg mit meinem Tor nicht glücklich gemacht habe“, erklärt Lakić der ‚Bild‘. Sein Bald-Trainer Felix Magath kocht vor Wut: „Die Spieler denken mehr an sich als an ihren Verein. [...] Ich kann das Gerede von Druck und mentalen Problemen nicht mehr hören. Unsere Probleme müssen wir jetzt nächste Woche lösen.

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Letzte Partie: Der VfL tritt bei der TSG Hoffenheim an.

Borussia Mönchengladbach, Rang 16, 35 Punkte, Tore: - 17

Ganz anders stellt sich die Gefühlswelt bei Borussia Mönchengladbach dar. Die ‚Fohlen‘, nach einer ähnlich desasträsen Hinrunde wie sie die Frankfurter in der Rückrunde spielen, bereits mehrfach abgeschrieben, können in der abschließenden Partie beim Hamburger SV zumindest die Teilnahme an der Relegation aus eigener Kraft sichern. Trainer Lucien Favre kritisierte sein Team, atmete nach dem 2:0-Erfolg über den SC Freiburg aber gleichzeitig auf und erklärte der ‚Bild‘: „[...] wir haben zu langsam gespielt. Aber nun haben wir eine Chance, müssen in Hamburg gewinnen. Aber vor allem Ruhe bewahren.

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Letzte Partie: Die Borussia tritt beim Hamburger SV an.

Eintracht Frankfurt, Rang 17. 34 Punkte, Tore: - 16

Erdrutschartig ist der Absturz von Eintracht Frankfurt in der Rückrunde. Sechs Treffer reichten lediglich für acht Zähler in der zweiten Saisonhälfte. Der freie Fall von Rang sieben nach der Hinrunde auf Abstiegsrang 17 ist die Folge. Die Fans der Hessen zeigten sich am Samstag erneut von ihrer schlechten Seite, rund 150 Anhänger stürmten nach der 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln den Rasen der Commerzbank-Arena. Aufsichtsrats-Boss Wilhelm Bender sagte dem ‚kicker‘: „Das Verhalten der Fans ist einfach nur furchtbar.“ Im letzten Saisonspiel reist der Klub zu den Feierlichkeiten des neuen deutschen Meisters Borussia Dortmund. Ob dort der erste Sieg unter Trainer Christoph Daum zu erwarten ist, scheint mehr als fraglich.

Letzte Partie: Die Eintracht muss zum deutschen Meister Borussia Dortmund.

FC St. Pauli, Rang 18, 29 Punkte, Tore: - 32

Während die Fans in Frankfurt wiederholt ausrasteten und die Freude bei den Anhängern der Gladbacher überschäumte, erlebten die Zuschauer am Millerntor eine derbe 1:8-Packung des FC St. Pauli gegen den FC Bayern München. Doch statt mit Bechern oder Ähnlichem nach Spielern zu werfen, feierten die Fans des Kiezklubs ihren scheidenden Trainer Holger Stanislawski und ihr Team, das nach dem feststehenden Abstieg in Liga zwei zerfallen wird. Stanislawski konnte die Null-Leistung seiner Elf nicht fassen: „Dieses Spiel ist ein Stich ins Herz. Unbeschreiblich“, erklärt der Coach in der ‚Hamburger Morgenpost‘.

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Der FC St. Pauli verabschiedet sich in Mainz vorerst aus der Bundesliga.




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