M'gladbach: Eberl erläutert Hecking-Aus

Auf der eigens einberufenen Pressekonferenz hat Max Eberl zur Trennung von Dieter Hecking am Saisonende Stellung bezogen. Auch zur potenziellen Nachfolgereglung äußerte sich der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.

Max Eberl über …

… die Trennung von Dieter Hecking: „Es ist eine der schwersten Entscheidungen meiner Sportdirektoren-Tätigkeit. Sie ist strategischer Natur. Die Entscheidung hat nichts mit der Aktualität zu tun. Es ist eine Entscheidung, die ich für die Zukunft des Klubs gefällt hätte. Dass es emotional war, brauche ich niemandem zu sagen. Dass es mir auch Leid tut, ist klar. Es war Dieters Wunsch, an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Fokus liegt auf den letzten sieben Spielen.“

… die Beweggründe der Trennung: „Es steht mir zu, dass ich eine Neuausrichtung anstreben kann. Ich habe im November zu einhundert Prozent überzeugt den Vertrag verlängert. Manchmal ist es so, dass es ein Gefühl hat, wo man sagt: ‚Ich möchte etwas anderes machen.‘“

… einen möglichen Nachfolger: „Wenn wir was verkünden können, werden wir das tun. Es kann sein, dass es nicht nur den Trainer betrifft. Das ist jetzt Spekulation. Das betrifft den Kader, leider auch den Trainer und das ein oder andere drumherum.“

… Marco Rose: „Wenn ich was zu sagen hätte, hätte ich das gesagt. Dass ich nicht ohne Idee im Hintergrund arbeite, ist klar. Es gibt gute, weitreichende Gespräche. Aber eben keinen finalen Stand.“

… über den zeitlichen Ablauf: „Ich habe mich in der Länderspielpause entschieden und dies dem Klub mitgeteilt. Dann war es der nächste Schritt, es meinem Trainer zu sagen. Dieter hat mich gestern informiert, dass er weitermacht. Wir haben dann mit dem Mannschaftsrat gesprochen und dann die gesamte Mannschaft und den Staff informiert..“

Dieter Hecking über …

… die Entscheidung: „Ich glaube, solche Entscheidungen sind nie einfach. Es war gestern für mich eine Riesen-Enttäuschung, die auch heute anhält. Wenn ein Verein oder Max Eberl meint, er müsse eine neue Strategie wählen, ist das mehr als sein gutes Recht. Ich muss das akzeptieren. Mal gibt es Tage, an denen es super aussieht. Heute ist ein Tag, wo ein bisschen Regen da ist. Ich habe bislang mit Leib und Seele alles getan und werde das auch weiter tun. Ich habe das große Ziel, Borussia nach Europa zu bringen. Die Mannschaft spielt über ihren Verhältnissen. Ich weiß, dass die Jungs alles versuchen werden, die letzten Spiele so zu gestalten, dass wir am letzten Spieltag was zu feiern haben.“

… einen möglichen sofortigen Rücktritt: „Klar gingen in dem Moment einem 1000 Dinge durch den Kopf. Ich gebe zu, dass das auch ein Gedanke war. Aber ich habe relativ schnell gesagt für mich: Das ziehen wir jetzt durch. Ich laufe nicht weg. Ich habe Max gestern gesagt: Lass mich den Nachmittag überlegen, ich sage dir Bescheid, ob ich morgen komme. Doch dann war es schnell klar.“

… seine Zukunft: „Meine Planung war anders ausgerichtet für die neue Saison. Ich bin nicht soweit, über andere Dinge nachzudenken. Wenn die Pressekonferenz vorbei ist, zählt für mich nur die Borussia. Dass ich relativ zeitnah wieder einsteigen werde – ob als Trainer oder in anderer Funktion – das wird so kommen. So selbstbewusst kann ich sein.“

… die Saison: „Das, was wir gespielt haben, über 20 Spiele, haben uns viele nicht zugetraut. Die Erwartungshaltung stieg dann. Jetzt spielt sie mal normal. Die Mannschaft zieht immer mit.“