Rolle rückwärts: Zorc stellt Gündogan-Verbleib in Aussicht

von Remo Schatz
2 min.
Ilkay Gündogan wird wohl nicht beim FC Bayern anheuern @Maxppp

Ilkay Gündogan hat das Vertragsangebot von Borussia Dortmund ausgeschlagen und wird den Klub verlassen. Dies zumindest war der Status quo, der seit Ende April galt. Nun scheint sich eine grundsätzliche Kehrtwende abzuzeichnen. Ein BVB-Verbleib von Gündogan ist mittlerweile nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.

Ilkay Gündogan wird im Sommer Borussia Dortmund verlassen, das steht außer Frage“, schlug Hans-Joachim Watzke Ende Mai die Tür für einen Verbleib des Mittelfeldmotors krachend zu. Der Vorstandsvorsitzende von Borussia Dortmund hat sich bislang noch nicht zu den neuesten Entwicklungen geäußert. Manager Michael Zorc scheint nun aber – um in der Bildsprache zu bleiben – an der verschlossenen Tür zu rütteln.

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Bereits am vergangenen Sonntag kündigte der frühere BVB-Kapitän an, dass er sich nochmal mit dem 24-Jährigen über dessen Zukunft austauschen wolle. Ob es bereits zu Gesprächen kam, ist nicht bekannt. „Wir sind da ergebnisoffen“, räumt Zorc nun im ‚kicker‘ ein, dass nicht ausgeschlossen ist, dass Gündogan in der kommenden Saison doch noch für den BVB aufläuft.

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Gündogan-Verbleib schließt Geis-Transfer aus

Ungewiss ist allerdings, wie die schwarz-gelbe Zukunft des in Gelsenkirchen geborenen Deutsch-Türken aussehen würde. Dass der BVB Gündogan unkommentiert bis zum kommenden Jahr im Kader belässt und dieser 2016 ablösefrei geht, ist eigentlich undenkbar. Sollte der elffache Nationalspieler in Dortmund bleiben wollen, werden Watzke und Zorc darauf pochen, dass er seinen Vertrag zumindest um ein Jahr bis 2017 ausdehnt. Ob die BVB-Spitze jedoch bereit ist, das Gehalt, wie gefordert, um mehrere Millionen anzuheben, ist fraglich.

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Wenn Gündogan bleibt, muss Tuchel wohl oder übel auf seinen Wunschspieler Johannes Geis verzichten. Watzke und Zorc machten stets deutlich, dass nach dem Sommer eine ausgeglichene Transferbilanz auf dem Konto stehen soll. Ohne den Verkauf von Gündogan ist dies ohnehin fast nicht zu schaffen. Ein zusätzlicher Einkauf von Geis wäre somit rein finanziell – vom dadurch entstehenden Überangebot im zentralen Mittelfeld ganz zu schweigen – ausgeschlossen.

Die Felle schwimmen davon

Viele Alternativen scheint der gebürtige Gelsenkirchener nicht mehr zu haben. Nach seiner über einjährigen Verletzungspause konnte er nur phasenweise an sein früheres Niveau anknüpfen. Der FC Barcelona soll dennoch interessiert sein, aufgrund der Transfersperre ist ein Wechsel aber außerordentlich kompliziert zu stemmen. Darüber hinaus würde ‚Barça‘ ohnehin lieber Paul Pogba verpflichten. Bleiben noch Manchester United und der FC Bayern. Zu ersterem scheint Gündogan nicht wechseln zu wollen. Und beim deutschen Rekordmeister hat sich das Berater-Duo Vater Irfan und Onkel Ilhan mit „exorbitanten“ Gehaltsforderungen verzockt.

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Als von ‚Vertragspoker‘ und ‚Abzocke‘ die Rede war, hat mich dass schon sehr nachdenklich gestimmt. Was mir wichtig ist: das ist alles weder eine Zockerei, noch eine Hinhaltetaktik. Wie es für mich persönlich weitergeht, werde ich baldmöglichst entscheiden“, verwehrte sich Gündogan zuletzt per ‚Facebook‘-Statement gegen das entstandene Abzocker-Image. Der fade Beigeschmack haftet der Wechselposse dennoch an.

Gündogan würde gut daran tun, sich rasch zu entscheiden. Die vergangenen Wochen trübten die bislang so positive Meinung der BVB-Fans über den im 30 Kilometer westlich gelegenen Feindesland geborenen Mittelfeldstar. Wenn sich der Nationalspieler aber zu seinem Arbeitgeber bekennt und im kommenden Jahr das Dortmunder Mittelfeld mit den von ihm gewohnten klugen Pässen dirigiert, kräht nach der als „Abzocke“ und „Vertragspoker“ titulierten Wechselposse der vergangenen Wochen schnell kein Hahn mehr.

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