Liverpool sucht den Gerrard-Nachfolger: Wer ersetzt die Legende?

von Kevin Niekamp
3 min.
Steven Gerrard ist bei den Reds eigentlich unersetzlich @Maxppp

Seit kurzem haben die Fans aber vor allem die Verantwortlichen des FC Liverpool Gewissheit. Steven Gerrard wird die Reds am Saisonende verlassen und in die MLS zu LA Galaxy wechseln. Brendan Rodgers sucht bereits nach einem Nachfolger für Captain Fantastic. Sportlich ist Gerrard wohl zu ersetzten, doch die Identifikation, die Leidenschaft, die Hingabe und der Status auf und neben dem Platz – diese Lücke kann kein Neuzugang füllen.

Sie schlug ein wie eine Bombe. Die Nachricht, dass Steven Gerrard gehen würde. Einige hatten damit gerechnet, dass er irgendwann so kommen würde. Doch keiner wollte den Zeitpunkt voraussagen, geschweige denn erleben. Anfang des neuen Jahres war es dann aber soweit – Gerrard gab bekannt, dass er den FC Liverpool im Sommer verlassen wird. Man hat nun Gewissheit, aber kein Aushängeschild mehr, das den Verein repräsentiert. Spätestens jetzt läuft die Suche nach einem Nachfolger – auf sportlicher Ebene.

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Aus den eigenen Reihen bieten sich für den LFC vor allem Emre Can und Jordan Henderson an. Beide Spieler fühlen sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten, mussten jedoch in der jüngsten Vergangenheit immer wieder auf anderen Position aushelfen. Lucas und Joe Allen könnten die Rolle ebenfalls bekleiden, die Steve G in den letzten Monaten eingenommen hat. Als Staubsauger vor der Abwehr, der das Spiel vor sich hat und von den vielen ‚Box-to-Box-Läufen‘ der Vergangenheit befreit ist. Beide sind jedoch nicht unbedingt die Spieler, die dann auch für die Entstehung von Toren verantwortlich sind. Eine Disziplin, die Gerrard vor Jahren nahezu perfekt beherrschte.

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Für die Offensivmomente wären dann Philippe Coutinho oder Raheem Sterling verantwortlich. Gerade Letzterer könnte in der nächsten Saison auch derjenige sein, der den emotionalen Part bei den Zuschauern übernimmt. Sollte sich Rodgers dafür entscheiden, dem vorhandenen Personal die Rolle aufzuerlegen, werden die Arbeit, der Druck und die Last auf mehrere Schultern verteilt.

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Ohne Ablöse: Milner eine Option

Gleichzeitig bedeutet der Weggang von Gerrard aber auch eine Möglichkeit, sich taktisch weiterzubilden. Gerade in seiner Anfangszeit hatte Rodgers Probleme, Gerrard in sein System zu pressen. Erst mit der beschriebenen Umstellung auf die Sechserposition fand sich eine Position für die Liverpool-Legende. Fällt in der kommenden Saison also die eine fixe Figur weg, könnte sich das in den letzten Spielen eingeführte 3-4-3 weiter verfestigen.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass die ‚Reds‘ angesichts der dünnen Personaldichte im zentral-defensiven Mittelfeld im Sommer auf dem Transfermarkt aktiv werden. James Milner wird dabei von der ‚Daily Mail‘ ins Gespräch gebracht. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft am Saisonende aus, allerdings will Manchester City den Vertrag gerne noch einmal verlängern. Milner würde Liverpool zwar weiterhelfen und die kämpferische Komponente eines Gerrard zurückbringen, doch der Nationalspieler wäre mit seiner Dynamik und seiner Abschlussstärke in einer offensiveren Position deutlich wertvoller. Gleichzeitig fehlen ihm die spielgestaltenden Fähigkeiten, die es in der Zentrale der ‚Reds‘ braucht.

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Champions League für Pjanic

Einen weiteren Namen bringt die ‚Gazzetta dello Sport‘ ins Spiel: Miralem Pjanic von der AS Rom. Der Bosnier hat sich beim italienischen Vizemeister zu einem der besten Mittelfeldspieler der Liga entwickelt und sollen dem LFC um die 30 Millionen Euro wert sein. Fraglich ist bei dieser Personalie aber zum einem, ob der 24-Jährige die Roma überhaupt verlassen will, falls die ‚Reds‘ die Champions-League-Plätze in der Premier League verpassen und zum anderen, ob die Roma ihn im Fall der Fälle überhaupt gehen lässt. Pjanic verlängerte in der Hauptstadt erst kürzlich bis zum Sommer 2018.

Jon Flanagan und Rickie Lambert werden dann aller Voraussicht nach die einzigen ‚Scouser‘, so werden die Einwohner der Stadt genannt, in der Mannschaft der sein. Irgendwann, so hoffen die Fans, kommt ihr Idol zurück. Vielleicht als Trainer. Bis dahin muss auf dem Platz ein anderer das Ruder an sich reißen. Wer es wird – diese schwierige Entscheidung liegt in Rodgers Händen.

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