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Der FC Barcelona und ein Sommer zum Vergessen

von Matthias Rudolph
2 min.
In Barcelona hagelt es Hiobsbotschaften @Maxppp

Der FC Barcelona wollte seiner Pralinenschachtel in diesem Sommer das ein oder andere Bonbon hinzufügen. Anfang August sind die Gesichter rund um das Camp Nou aber länger denn je. Die Katalanen drohen als großer Verlierer vom Transferparkett zu gehen.

Seine Vormachtstellung aus der Zeit mit Pep Guardiola musste der FC Barcelona mittlerweile wieder an den Erzrivalen Real Madrid abtreten. Wenn man genauer hinschaut, hätte es in den vergangenen Jahren aber noch schlimmer kommen können. Denn die sportlichen Erfolge resultieren vornehmlich aus der überragenden Jugendarbeit. Ohne einen Leo Messi, Andrés Iniesta oder Sergio Busquets wären die Katalanen in der Champions League sicher kein Mitfavorit.

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Andere Leistungsträger wie Neymar, Ivan Rakitic oder Luis Suárez kamen zwar von außerhalb, ihre Verpflichtungen liegen aber schon einige Jahre zurück. In der jüngeren Vergangenheit setzten die Blaugrana dagegen etliche Millionen in den Sand. So zahlten sich die Käufe von Paco Alcácer (30 Mio.), André Gomes (35 Mio.), Jérémy Mathieu (20 Mio.), Thomas Vermaelen (19 Mio.), Arda Turan (34 Mio.) oder Aleix Vidal (17 Mio.) nicht wirklich aus oder waren zumindest völlig überteuert.

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Dass der FC Barcelona trotz zahlreicher Flops auf dem Transfermarkt nach wie vor ein Big Player ist, liegt vor allem am Verbleib der Leistungsträger. Doch bekanntermaßen kann es immer noch ein bisschen schlimmer kommen. So wie in diesem Sommer, den die Bosse im Camp Nou wohl am liebsten aus der Historie des stolzen Klubs streichen würden. Doch der Reihe nach.

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Eine Flut von Absagen

Bei den geplanten Zukäufen reihte sich eine Absage an die nächste. So hätte man für die Lücke rechts hinten gerne den Spanier Héctor Bellerín vom FC Arsenal geholt. War es früher noch ein leichtes, den Gunners ihr Tafelsilber zu stibitzen – erinnert sei an Thierry Henry, Cesc Fàbregas und Aleksandr Hleb – so mussten die Katalanen bei Bellerín ein Wechselveto hinnehmen. Stattdessen kam von Benfica die B-Lösung Nélson Semedo für 30 Millionen. Und es sollte nicht der letzte Korb in diesem Sommer gewesen sein.

Bei Marco Verratti schaltete Paris St. Germain auf stur, die beiden spanischen Talente Dani Ceballos und Theo Hernández gaben Real Madrid den Vorzug. Auch der Versuch, Paulinho aus China zu holen, scheiterte. Ganz zu schweigen vom Vorstoß bei Ousmane Dembélé, den der BVB schnell für unverkäuflich erklärte.

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Neymar als Höhepunkt der Tristesse

Aktuelles Objekt der Begierde ist Philippe Coutinho. Doch auch der Brasilianer vom FC Liverpool dürfte nicht zu haben sein, denn die Reds haben etwas dagegen. Und das größere Portmonnaie haben mittlerweile sowieso die Engländer. Doch damit nicht genug. Zu allem Überfluss muss Barça nun wohl auch noch Neymar ziehen lassen. Nach Frankreich.

Der brasilianische Publikumsliebling und Ballvirtuose hat keine Lust mehr auf ein Dasein im Schatten von Lionel Messi. Der argentinische Überspieler aus der Jugendakademie La Masia war lange Jahre Garant dafür, weitere Topspieler nach Barcelona zu locken. Nun ist er allein durch seine Präsenz verantwortlich dafür, dass der FC Barcelona voraussichtlich eines seiner Aushängeschilder verliert. Es kann eben immer noch schlimmer kommen. Vor allem in diesem Sommer in Barcelona.

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