„Dealbreaker“: Eberl erklärt Pleiten bei Woltemade & Wirtz
Der Transfersommer beim FC Bayern war überaus kompliziert. Vieles ist nicht aufgegangen. Sportvorstand Max Eberl gibt Einblicke.

Viele Wochen später kann man objektiv betrachtet feststellen: Stand jetzt haben Max Eberl & Co. alles richtig gemacht. Elf Siege aus elf Spielen, Trainer Vincent Kompany hat bis 2029 verlängert und der Kader zeigt früh in der Saison eine beeindruckende Konstanz. Damit war während der Transferphase nicht unbedingt zu rechnen.
Denn im Sommer hatte sich der FC Bayern auch öffentlich offensiv um die Verpflichtungen von Nick Woltemade (23) und Florian Wirtz (22) bemüht, die sich letztlich jedoch nach langem Hin und Her jeweils für die Premier League entschieden haben.
Im Interview mit ‚11Freunde‘ gewährt Eberl jetzt einen Einblick in die beiden Personalien: „Dass wir sein Gehalt stemmen können, wussten wir, aber uns war nicht abschließend klar, was Bayer Leverkusen fordert, wenn der FC Bayern fragt und, wie zu erwarten, ein weiterer Topklub ins Rennen einsteigt. Deshalb haben wir uns verständigt, dass für den Wirtz-Transfer eine Sonderausgabe bereitgestellt wird, weil er diesen enormen Preis rechtfertigt“, so der 52-Jährige über Wirtz, für den die Münchner bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus gehen wollten.
Woltemade ein anderer Sachverhalt
Bei Wirtz scheiterte es also nicht am Finanziellen, sondern daran, dass der Spieler lieber für den FC Liverpool auflaufen wollte. Anders lief es bei Woltemade ab, der früh signalisiert hatte, an die Säbener Straße wechseln zu wollen. „Jede Investition muss sich langfristig rechnen. Wir hatten für Nick Woltemade eine Obergrenze für die Transfersumme festgelegt und hatten diese in unserem Angebot an den VfB Stuttgart erreicht. Auch dieser Sachverhalt gehört bei Transfers dazu und kann ein Dealbreaker sein“, so Eberl.
Der VfB blieb hartnäckig und wurde am Ende mit über 75 Millionen Euro belohnt, die Newcastle United für den Stürmer hinlegte. „Nick ist trotzdem ein großartiger Spieler und ein Supertyp, aber eben ein anderer Spielertyp als Florian Wirtz. Letztlich wollten wir unsere Budgetstrategie beibehalten“, erklärt Eberl das Scheitern des Transfers.
Díaz & Jackson als Alternativen
Stattdessen holte der FCB in Luis Díaz (28) und Nicolas Jackson (24) zwei international erfahrene Stars an Bord, die das Team auf eine neue Stufe hieven sollen. Während Woltemade bei den Magpies voll eingeschlagen hat, ist Wirtz gemeinsam mit den Reds noch auf Formsuche und fremdelt sichtlich in England.
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