BVB-Abschied denkbar: Zwei Interessenten für Kagawa
Einst gefeierter Held bei zwei Meisterschaften gerät Shinji Kagawa bei Borussia Dortmund derzeit etwas in Vergessenheit. Zwei ambitionierte Klubs aus dem Ausland erinnern sich aber offenbar an die Fähigkeiten des Japaners.

212 Spiele, 60 Tore, 54 Vorlagen, zwei Meisterschaften, zwei Pokalsiege. Blickt man auf Shinji Kagawas Errungenschaften im Trikot von Borussia Dortmund, könnte der 29-Jährige glatt als Vereinslegende durchgehen. Zugegeben: Bei den Fans des BVB genießt der Zehner nach wie vor einen hohen Stellenwert – bei den sportlich Verantwortlichen aber ganz offenkundig weniger.
Auf seiner Position im zentral offensiven Mittelfeld tummelt sich im BVB-Kader eine Menge Konkurrenz. Marco Reus, Mario Götze, Maximilian Philipp und Sergio Gómez kommen allesamt am liebsten direkt hinter der Spitze zum Einsatz. Dass Kagawa unter Neu-Trainer Lucien Favre in der Nahrungskette eher unten steht, bewies das Pokal-Erstrundenspiel bei Greuther Fürth (1:2).
Nicht im Aufgebot
Der Japaner stand nicht einmal im 18er-Kader des BVB. Dass er dabei nicht das einzige prominente Opfer war, macht die Situation nicht angenehmer. Glücklich schätzen dürfte sich Kagawa dagegen angesichts von interessanten Optionen im Ausland, die auf den Schreibtisch seines Agenten flattern.
‚El Desmarque‘ aus Spanien berichtet, dass der FC Sevilla und Olympique Marseille am Rechtsfuß interessiert sind. Von Seiten der Andalusier wurde demnach sogar bereits Kontakt aufgenommen. Priorität genieße in Sevilla jedoch die Verpflichtung von Julian Draxler. Als weitere Alternativen gelten Nicolas Pépé von OSC Lille und Anthony Martial von Manchester United.
Favre diplomatisch
Favre wurde indes auf der heutigen Pressekonferenz auf Kagawas Nichtberücksichtigung gegen Fürth angesprochen. Der Trainer entgegnete: „Wir haben viele Spieler im Mittelfeld. Wir kennen seine Qualität. Die Saison ist sehr lang, es kommen viele Englische Wochen. Jeder Spieler wird wichtig sein.“ Ob Kagawa im besten Fußballeralter die nötige Geduld mitbringen wird?
FT-Meinung
PlausibelKagawa hat große Verdienste um den BVB. Sollte er mit dem verständlichen Wunsch vorstellig werden, den Verein zu verlassen, werden die Schwarz-Gelben dem Spieler keine Steine in den Weg legen. Neben Sevilla und Marseille dürften in diesem Fall aber noch weitere Vereine ob der unbestrittenen Qualitäten des 95-fachen Nationalspielers hellhörig werden.
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