Nicht nominiert: Tuchels Warnung an Bellingham
Ohne Jude Bellingham hat sich die englische Nationalmannschaft als erste europäische Nation für die WM 2026 qualifiziert. Seinen Platz im Team sicher hat der Superstar unter Thomas Tuchel nicht. In den kommenden Wochen will der Trainer mit dem ehemaligen Dortmunder sprechen.
England-Coach Thomas Tuchel sträubt sich nicht vor unpopulären Entscheidungen. Das musste zuletzt auch Jude Bellingham (22) erfahren, der für die vergangenen beiden Länderspiele nicht nominiert worden war. In den englischen Medien wurde Tuchel für den Verzicht scharf kritisiert, dabei unter anderem als „Axtmann“ und „skrupellos“ bezeichnet.
Ohnehin ist das Verhältnis zwischen Tuchel und Bellingham nicht unvorbelastet. Im Juni hatte der ehemalige Bayern-Trainer die Reaktionen des Mittelfeldstars von Real Madrid moniert: „Wenn er lächelt, gewinnt er alle für sich. Aber manchmal sieht man die Wut, den Hunger und das Feuer – und das kommt so raus, dass es ein bisschen abstoßend wirken kann. Zum Beispiel für meine Mutter, wenn sie vorm Fernseher sitzt.“ Ende August entschuldigte sich Tuchel für seine Wortwahl.
Nun sorgte der 52-jährige Deutsche mit seinem Team für eine bislang makellose WM-Quali. Dass Bellingham, der zu Saisonbeginn an der Schulter verletzt war, im endgültigen Aufgebot für das Turnier in Nordamerika fehlen wird, ist zwar unwahrscheinlich. Jedoch gibt es für wenige Stars eine Garantie, laut dem ‚Telegraph‘ sollten sich weitere bekannte Namen wie Phil Foden, Trent Alexander-Arnold oder Cole Palmer nicht zu sicher sein.
Tuchel öffnet die Tür für Bellingham
Nach dem 5:0-Sieg gegen Lettland am Dienstag kündigte Tuchel an, dass er in den kommenden Wochen mit Bellingham sprechen wolle. „Ich denke schon, warum nicht? Natürlich ist er ein wichtiger Spieler, er ist ein großer Spieler. Ich werde mit vielen Spielern sprechen, auch mit denen, die nicht im Trainingslager waren. Sie werden Nachrichten von mir bekommen, besonders sie.“
Tuchel führt aus: „Die Jungs, die jetzt hier sind, haben die Belohnung bekommen und spüren sie. Es ist jetzt auch notwendig, dass ich mit den anderen in Kontakt bleibe. Niemand hat etwas falsch gemacht. Es ist keine Strafe. Ich spüre, wenn ich ihnen schreibe oder mit ihnen spreche, dass alle gerne zurückkommen. So muss es sein, und ich vertraue mehr Spielern als hier.“
Allerdings gebe es „nicht verhandelbare“ Standards, die man erfüllen müsse, um sich seinen Weg ins Team zu erkämpfen. An seinem kommenden Aufgebot wolle Tuchel nicht „zu viel“ ändern. Für die Stars um Bellingham ist ein Kaderplatz also nicht in Stein gemeißelt, auch wenn der ehemalige BVB-Star eine bedeutende Rolle in Tuchels WM-Plänen spielt.
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