In der Vorbereitung verzückte Yusuf Demir die Verantwortlichen des FC Barcelona mit guten Leistungen. Wenige Monate später scheint sich das Kapitel jedoch wieder zu schließen. Womöglich ganz zur Freude von Borussia Dortmund. FT stellt den BVB-Flirt vor.
Es ging schnell bergauf für Yusuf Demir – vielleicht zu schnell. Mit hohen Erwartungen lieh der FC Barcelona den Österreicher von Rapid Wien im Sommer aus. Obgleich der 18-Jährige zunächst für die zweite Mannschaft eingeplant war, etablierte er sich aufgrund einer starken Vorbereitung auf Anhieb bei den Profis.
Und der rasante Aufstieg des U21-Nationalspielers setzte sich zunächst fort. Unter Ex-Trainer Ronald Koeman kam der Youngster an fünf der ersten sieben Spieltage zum Einsatz. In der Retrospektive wurde Demir die rasante Entwicklung jedoch zum Verhängnis: Die im Leihvertrag implementierte Kaufoption über zehn Millionen Euro wandelt sich dem Vernehmen nach in eine Kaufpflicht um, sollte Demir noch ein einziges Mal für die Blaugrana auf dem Feld stehen.
Barça will Demir loswerden | BVB führt Rennen an
Die Folge: Barça arbeitet an einem Leih-Abbruch des Flügelspielers, das eingesparte Geld wird aus Sicht der klammen Katalanen an anderen Stellen dringender benötigt. Für zehn Millionen Euro kommt Demir allem Anschein nach in Kürze auf den Markt und Borussia Dortmund scheint sich in der Pole Position mit Blick auf einen Wintertransfer zu befinden. RB Leipzig, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen bekunden ebenfalls Interesse.
Demirs Spielerprofil
Wer ist der Spieler, nach dem sich aktuell vier Bundesligisten die Finger lecken? Der Ball klebt Demir förmlich am feinen linken Fuß, weshalb medial gar Vergleiche zu Lionel Messi gezogen wurden. Zwar ist Demir selbstredend meilenweit von der fußballerischen Klasse des argentinischen Ballzauberers entfernt, jedoch ähneln seine Dribblings zuweilen schon denen des Superstars, der Barça in der vergangenen Wechselperiode in Richtung Paris St. Germain verließ.
Neben der engen Ballführung verfügt Demir über eine gute Spielübersicht und einen starken Antritt. Defizite hat der gebürtige Wiener in der Endgeschwindigkeit, im Abschluss und naturgemäß im physischen Bereich. Mit Blick auf den möglichen Transfer zum BVB ist es naheliegend, den Vergleich zu dem vom Profil ähnlichen Emre Mor (24, Karagümrük) heranzuziehen, der als einstiges Toptalent im Jahr 2016 von Nordsjaelland nach Dortmund wechselte.
Der Mor-Vergleich
Im Gegensatz zu Mor, der regelmäßig durch Eigensinnigkeit und Disziplinlosigkeiten auffiel und seither bei keinem Klub überzeugte, ist Demir klarer und stringenter in der Spielweise. Seltener verzettelt er sich in überambitionierten Dribblings, findet häufiger den besser postierten Nebenmann.
Und so dürfte sich Dortmund, sollte der Transfer tatsächlich über die Bühne gehen, auf einen echten Rohdiamanten freuen, der in Barcelona mehrfach andeutete, welch immenses Potenzial in ihm steckt. Dass sich ein zweiter Fall Mor wiederholt, ist unwahrscheinlich – denn Demir ist der Komplettere der beiden.
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