Bundesliga

VfB Stuttgart: Wo sind die Millionen hin?

von David Weiss
2 min.

Der VfB Stuttgart ist ein Rätsel. Auf dem Papier müssten die Schwaben einer der reichsten Klubs der Bundesliga sein. Der deutsche Meister von 2007 investierte allerdings nur einen Bruchteil seiner Einkünfte wieder in den Kader. Allein in diesem Sommer nahm der VfB 20,5 Millionen Euro auf dem Transfermarkt ein. Reinvestiert wurden aber nur elf Millionen. Es bleibt ein Plus von 9,5 Millionen Euro.

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Nach einem Bericht der ‚Stuttgarter Zeitung‘ gesellen sich Einnahmen in Höhe von 23,346 Millionen Euro aus der letzten Champions League-Saison dazu. Bereits im letzten Sommer machte der VfB ein Transferplus von 12,85 Millionen Euro. Trotz dieser Zahlen beklagte Manager Fredi Bobic den fehlenden finanziellen Spielraum für teure Neuverpflichtungen.

Was ist der Grund dafür? Auf den ersten Blick dürfte das in solchen Situationen viel zitierte Gehaltsbudget keine Sorgen machen. Der VfB stieß sich dort in diesem Sommer gesund. Großverdiener wie Jens Lehmann, Sami Khedira oder Aliaksandr Hleb verließen den Klub. Nur Neuzugang Mauro Camoranesi wird in ähnlichen Dimensionen verdienen.

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Drei andere Hintergründe vermögen schon eher zu erklären, wo die Millionen-Einnahmen der Schwaben hingeflossen sind:

1. Transfer-Einnahme ist nicht gleich Transfergewinn. Vereinfacht gesagt: Erwirtschaftet ein Klub ein Transferplus, muss er für diesen Überhang Steuern bezahlen. Allerdings wurde in diesem Sommer die Quellensteuer für Auslandstransfers aufgehoben. Die Liga spart laut ‚kicker‘ auf diese Weise 25 Millionen Euro jährlich.

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2. Der VfB investierte in Steine statt in Beine. Im Sommer 2009 wurde der Ausbau der Mercedes-Benz Arena begonnen. Kostenpunkt für den zweijährigen Umbau: 60 Millionen Euro. Zusätzlich errichtete der VfB in der Mantelbebauung des Stadions eine neue Sporthalle für weitere 13,15 Millionen Euro.

3. Auch in Stuttgart dürfte man damit begonnen haben, Rücklagen zu bilden. Wie alle Bundesligisten beobachtet auch der VfB die Entwicklung des von der Insolvenz bedrohten Pay TV-Senders Sky mit Sorge. Im Moment ist nicht abzuschätzen, wie viel Geld künftige TV-Verträge bringen werden. Außerdem haben sich die Schwaben gerade erst vom Schuldenjoch befreien können. Noch vor vier Jahren drückten den Klub Verbindlichkeiten in Höhe von 16 Millionen Euro.




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