In Madrid ist man immer noch beleidigt, während Jadon Sancho gegrillt wird. FT sondiert die Presse zur Mitte der Woche.

Sturer als ein Stier
Naturgemäß befinden sich nahezu immer Spieler von Real Madrid in der Auswahl für den Ballon d’Or. In diesem Jahr darf sich Starstürmer Kylian Mbappé (26) Chancen ausrechnen, wenngleich er sich selbst nicht zu den Favoriten zählt, wie er gegenüber der ‚L’Équipe‘ betont: „Nein, ich kann dieses Jahr nicht gewinnen. Ich kann mich nicht zwischen zwei Freunden (Ousmane Dembélé, Achraf Hakimi) entscheiden. Entscheidend ist, dass ihre Leistung anerkannt wird.“ Im vergangenen Jahr boykottierten die Königlichen allerdings die Veranstaltung, da sich abzeichnete, dass Rodri (29) von Manchester City anstelle von Vinicius Junior (25) die Auszeichnung gewinnen wird. Selbiges droht sich nun zu wiederholen.
Wie die ‚Mundo Deportivo‘ berichtet, deutet sich auch in diesem Jahr erneut ein Boykott des weißen Balletts an. Der Stachel aus dem vergangenen Jahr sitzt offenbar noch tief. So haben die Madrilenen den Nominierten aus den eigenen Reihen noch nicht öffentlich zu ihrer Nominierung beglückwünscht – eigentlich Usus bei den Vereinen. Laut der ‚Marca‘ hat bereits eine Delegation von ‚France Football‘, der Zeitung hinter dem Ballon d’Or, den Weg nach Madrid angetreten, um mit Real zu reden. Von Erfolg war dieser Ausflug nicht gekrönt. Es bleibt abzuwarten, ob sich Real doch noch zu etwas Klasse hinreißen lässt.
Die volle Breitseite
Bei Borussia Dortmund versetzte Jadon Sancho einst ganz Fußballdeutschland ins Staunen. Tore und Assists lieferte der trickreiche Flügelspieler am Fließband, die Weltkarriere schien unausweichlich. Seit seinem 85 Millionen Euro schweren Wechsel zu Manchester United lief bei dem 25-Jährigen allerdings nur wenig zusammen. Bei den Red Devils konnte sich Sancho nicht nachhaltig empfehlen und auch die Leihen zum BVB und zum FC Chelsea waren nur bedingt erfolgreich. Auf der Insel geht man entsprechend hart mit dem Engländer ins Gericht.
Im Online-Talkformat ‚The Overlap‘ zerlegte Ex-Innenverteidiger Jamie Carragher den Rechtsfuß: „Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt über große Fähigkeiten verfügt. Ich finde ihn okay, aber ich verstehe nicht, was seine Stärke ist.“ Laut Carragher fehlt Sancho das gewisse Etwas: „Jeder Spieler hat etwas, aber mir fällt nichts ein, was er besonders gut kann. Ich habe es noch nie gesehen.“ Ob Sancho die Liverpool-Legende bei seiner neuen Leihstation Aston Villa überzeugen kann?
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