FT-Kurve La Liga

Neuer Raúl: Gonzalo García startet bei Real durch

Während Xabi Alonso bei Real Madrid noch sein perfektes System für die Mannschaft sucht, steht der größte Gewinner unter dem neuen Trainer bereits fest: Nachwuchsstürmer Gonzalo García ist der Shootingstar des Sommers und begeisterte nicht nur bei der Klub-WM. Jetzt soll er der neue Neuner werden.

von Martin Schmitz - Quelle: as
3 min.
Gozalo García bejubelt ein Tor für Real Madrid bei der FIFA-Klub-WM @Maxppp

Zu einer großen Karriere im Fußball braucht es Talent, harte Arbeit und oft auch einfach etwas Glück sowie die richtige Gelegenheit. Das beweist aktuell Shootingstar Gonzalo García bei Real Madrid. Der 21-Jährige, der alle Jugendteams der Königlichen durchlaufen hat, erlebt seit der Klub-WM einen kometenhaften Aufstieg.

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Die Gelegenheit dazu kam ganz unverhofft. In Abwesenheit von Topstürmer Kylian Mbappé (26), der die ersten Partien des neuen Wettbewerbs krankheitsbedingt verpasste, wurde der junge Mittelstürmer aus der zweiten Mannschaft hochgezogen und als Ersatz für den Franzosen ins kalte Wasser geworfen – und García lieferte.

Abgang stand bereits fest

Mit vier Treffern und einer Vorlage wurde der Spanier Torschützenkönig und Topscorer des Turniers. Trainer Xabi Alonso zeigte sich begeistert von seiner Entdeckung und behielt ihn für die weitere Vorbereitung im Profikader. Dabei war der Abgang des Spätstarters von Real bereits beschlossene Sache, eine Einigung mit dem FC Getafe lag vor.

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„Es gab die Zusage, dass er kommen könnte, sofern er nicht bei Real Madrid bleiben sollte. Diese Vereinbarung wurde im Juni mit Madrid und dem Berater getroffen“, bestätigte Getafe-Präsident Angel Torres gegenüber Medienvertretern. Der Wechsel ist jedoch vom Tisch, Real arbeitet aktuell vielmehr an einer Verlängerung mit deutlicher Gehaltsaufbesserung.

Spätstarter auf der Überholspur

Der späte Aufstieg des Torjägers wirkt überraschend, dabei machte García bereits in der Vorsaison in der zweiten Mannschaft gehörig auf sich aufmerksam. Mit 25 Toren und vier Assists war der beidfüßig abschließende Angreifer der überragende Torjäger der Liga. Trotzdem erhielt er nie eine echte Chance unter dem damaligen Proficoach Carlo Ancelotti.

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Diese bekam er erst unter Alonso, dessen Fußballphilosophie deutlich besser zu seinen Qualitäten passt. Als robuster Stürmer mit starkem Pressingverhalten gilt er geradezu als Idealbesetzung für den Ex-Leverkusen-Coach. García soll die gegnerischen Abwehrreihen müde laufen und auch defensiv gegen den Ball arbeiten – und tut damit das, was den großen Superstars mitunter schwerfällt.

In den vergangenen Wochen kamen daher einige Vergleiche mit Real-Ikone Raúl auf. Die Parallelen sind zumindest nicht von der Hand zu weisen: große Einsatzfreude, Laufbereitschaft, das Gespür für Räume und Chancen, ein großer Torhunger und eine unglaubliche Ruhe am Ball.

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Taktikumstellung als Hilfe?

Obwohl Garcías Vorbild nach eigener Aussage eher Cristiano Ronaldo (40) ist, fühle sich der Youngster von den Vergleichen mit seinem ehemaligen Trainer bei der zweiten Mannschaft geschmeichelt. „Es sind sehr große Worte. Ich habe zwei Jahre mit Raúl verbracht und er hat mir einiges gezeigt. Es schmeichelt mir, dass ich mit ihm verglichen werde.“

García darf sich unter Alonso berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf machen. Das liegt auch daran, dass aktuell vieles darauf hindeutet, dass der neue Coach zukünftig vor allem mit einem Zwei-Stürmer-System spielen möchte. Nach anfänglichen Versuchen im 4-2-3-1 und 4-1-4-1 stellte der Trainer in den weiteren Tests vor allem im 4-4-2 oder 3-5-2 auf.

García gilt momentan als Favorit auf den Platz in der Sturmmitte neben oder im Ein-Stürmer-System als Ersatz von Mbappé. Damit hat der Shootingstar auch dem Brasilianer Endrick den Rang abgelaufen. Passend dazu wurde kürzlich ein geplatzter Leihwechsel des 19-Jährigen zu Real Sociedad bekannt.

Große Fußstapfen

Endrick gilt als einer der Verlierer der bisherigen Alonso-Zeit, verpasste die Klub-WM aufgrund einer Verletzung des rechten Kniesehnengelenks und hat aktuell noch Trainingsrückstand. Nach dem Abgang von Luka Modric (39) zum AC Mailand galt es als beschlossene Sache, dass Mbappé die Nummer zehn des kroatischen Spielmachers übernehmen wird, die legendäre Nummer neun des Franzosen sollte erwartungsgemäß Endrick bekommen.

Doch auch hier soll García nun die Nase vorne haben. Während die Verlängerung seines Vertrags um drei Jahre bis 2030 inklusive Ausstiegsklausel über eine Milliarde Euro laut der ‚as‘ unter Dach und Fach gebracht wurde, gilt es als offenes Geheimnis, dass das Eigengewächs zudem auch die Neun übernehmen wird.

Damit tritt García in die Fußstapfen von Real-Legenden wie Karim Benzema, Ronaldo, Fernando Morientes, Hugo Sánchez und Alfredo di Stéfano. Eine weitere große Last auf den Schultern des Spätstarters, der allerdings bei der Klub-WM bewiesen hat, dass er unter Druck abliefern kann und in Alonso einen starken Förderer zu haben scheint.

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