Zwischen Thomas Tuchel und Joshua Kimmich liegt offensichtlich einiges im Argen. Dass in der kommenden Saison beide noch ihren Lohn vom FC Bayern beziehen, ist derzeit kaum vorstellbar.

Trotz der 2:3-Niederlage beim VfL Bochum und großer Kritik am Spiel des FC Bayern bekam eine Szene nach Abpfiff besonders große Aufmerksamkeit. Joshua Kimmich, in der 63. Minute von Thomas Tuchel ausgewechselt, geriet mit Co-Trainer Zsolt Löw aneinander. Beide mussten sogar getrennt werden, so hitzig gestaltete sich die Auseinandersetzung.
„Das ist eine Fußballkabine, da ist es emotional. Gar nichts sagt das aus“, versuchte Tuchel die Situation nach dem Spiel herunterzuspielen. Dennoch lässt diese Geschichte tief blicken. Das Tischtuch zwischen Tuchel und Kimmich scheint schon lange zerrissen. So sehr, dass der dritte Kapitän der Mannschaft auch nicht Halt davor macht, Tuchels Assistenten in aller Öffentlichkeit derart anzugehen.
Nun stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, um die verzwickte Situation aufzulösen. Klar ist, bis Sommer müssen alle Beteiligten noch miteinander auskommen. Dann wird sich entscheiden, wie es weitergeht.
Szenario eins: Tuchel geht
Zunächst haben sich die Bosse für einen Verbleib von Tuchel entschieden. Der Coach wird auch am Samstag gegen RB Leipzig (18:30 Uhr) auf der Bank sitzen und die Mannschaft anleiten. Schenkt man dem bisherigen Medienecho auf die neuerliche Niederlage gegen den VfL Bochum (2:3) Glauben, könnte es sich aber auch nur um eine Rückendeckung auf Zeit handeln.
Neben einer möglichen Rückkehr von Hansi Flick wurde auch schon José Mourinho als potenzieller Ersatz für Tuchel gehandelt. Dazu gibt es aus Italien nun einen Bericht, der besagt, die Münchner hätten Kontakt zu Zinedine Zidane aufgenommen. Gleichzeitig geistert der Name von Tuchel im Umfeld des FC Barcelona herum. Dort wird zum Saisonende ein Posten frei. Dass Tuchel seinen bis 2025 datierten Vertrag an der Säbener Straße erfüllt, ist alles andere als in Stein gemeißelt.
Szenario zwei: Kimmich verlässt den Verein
Eine andere Möglichkeit ist, dass Joshua Kimmich eine neue Herausforderung antritt. Eigentlich soll der deutsche Nationalspieler im Mittelfeld die Fäden ziehen. Seit geraumer Zeit aber schon steht er in der Kritik. Seine Leistungen kommen nicht an das Niveau heran, das er zu seinen besten Bayern-Zeiten konstant auf den Rasen brachte.
Dennoch gibt es Berichte über interessierte Vereine. Manchester United, Paris St. Germain, der FC Barcelona – die Liste ist namhaft. Da auch Kimmichs Kontrakt nur bis 2025 gültig ist, könnte man die Gesamtsituation im Sommer nutzen, um einen Abgang zu forcieren. Dass Kimmich vor wenigen Wochen nach einem Berater gesucht hat, um den Markt abzuklopfen, untermauert das Narrativ eines möglichen Kimmich-Abgangs.
Szenario drei: zweite Chance für Kimmich & Tuchel
Dass Kimmich und Tuchel nochmal zueinander finden, ist Stand jetzt unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen. Sollten sich die Bayern-Bosse nicht für eine Partei entscheiden wollen, müssten die Verträge mit beiden Akteuren verlängert werden. Vielleicht ist der Verbleib von Kimmich aber auch mit einem Abgang Tuchels verknüpft und umgekehrt.
Wohl kaum jemand würde momentan sein Geld auf ein Szenario setzen, in dem Kimmich in der Saison 2024/25 unter Trainer Tuchel im Bayern-Trikot aufläuft. Es bleibt abzuwarten, wie die restliche Spielzeit verläuft. Bekommt Tuchel noch die Kurve und Kimmich schafft es, im Saisonendspurt wieder eine wichtige Rolle im Team einzunehmen, könnte das Unwahrscheinliche doch eintreten.
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