Top50: Die besten U21-Spieler der Welt

José Luis Gayá (FC Valencia)
Irgendetwas scheint der FC Valencia richtig zu machen. Während der Rest der Welt verzweifelt auf der Suche nach guten Linksverteidigern ist, produzieren die Spanier solche am Fließband. Nach Jordi Alba und Juan Bernat, die beide auf höchstem Niveau spielen, ist José Luis Gayá der nächste Kandidat mit einer goldenen Zukunft. Wie auch seine beiden Vorgänger ist der 20-Jährige ein Außenverteidiger moderner Prägung: Defensiv hält er die Außenbahn dicht und offensiv unterstützt er die Angriffsbemühungen mit Tempo und Dribbelstärke.

Alen Halilovic (FC Barcelona verliehen zu Sporting Gijón)
Im Sommer 2014 war Alen Halilovic als eines der größten Talente des europäischen Vereinsfußballs zum FC Barcelona gewechselt. Man versprach sich viel vom kroatischen Spielmacher-Juwel, doch der erhoffte nächste Entwicklungsschritt blieb aus. Schnell wurde der 19-Jährige als Flop abgestempelt. Um mehr Spielpraxis zu sammeln, wurde er zu Sporting Gijón verliehen. Wie sich herausstellen sollte, war dies eine sehr gute Entscheidung. Mit einer großen Rolle im Team von Trainer Abelardo ausgestattet blüht der Kroate förmlich auf. Bereits in 15 Partien stand er auf dem Platz und war dabei an sieben Toren direkt beteiligt. Endlich schafft es Halilovic, sein enormes Potenzial abzurufen. Falls er seine positive Entwicklung bestätigen kann, steht einer erfolgreichen Zukunft bei den ‚Blaugrana‘ nichts im Wege.

Gabriel Barbosa (FC Santos)
Seitdem er 16 Jahre alt ist, kommt Gabriel Barbosa, genannt ‚Gabigol‘, beim FC Santos regelmäßig zum Einsatz. Nicht nur, weil er aus der Jugend desselben Vereins stammt, wird der 19-jährige Brasilianer in seiner Heimat als legitimer Thronerbe von Neymar gefeiert. Mit seiner Schnelligkeit, Wendigkeit und Raffinesse erinnert der Linksaußen in seiner Spielweise tatsächlich an den Star des FC Barcelona und den Kapitän der ‚Seleção‘. Auch in punvto Karriereplanung scheint Gabigol seinem Vorbild nachzueifern: Ein zukünftiger Wechsel nach Katalonien ist wahrscheinlich. Schließlich sicherte sich der amtierende Champions League-Sieger ein Vorkaufsrecht. Den 19-Jährigen wird es freuen, denn von einem Engagement bei den ‚Blaugrana‘ träume er, „seit ich angefangen habe Fußball zu spielen.“

Memphis Depay (Manchester United)
Der niederländische Fußball steckt spätestens seit der gescheiterten Qualifikation für die EM 2016 in einer tiefen Krise. Einen Lichtblick haben die Fans von ‚Oranje‘ jedoch: Memphis Depay. Wie viele andere Offensivspieler von Manchester United kann auch der 27-Millionen-Mann noch nicht vollends überzeugen, doch verfügt der 21-Jährige über alle Werkzeuge, um zu einem der besten Flügelspieler der Welt zu werden. Wenn der bullige Tempodribbler einmal ins Rollen kommt und zu seinen schnellen Richtungswechseln ansetzt, hat es jeder Verteidiger schwer. Depay muss lediglich noch lernen, seine überlegenden körperlichen Fähigkeiten regelmäßig richtig einzusetzen. Wenn ihm das gelingt, wird er seine Quote von neun Torbeteiligungen in 24 Spielen zukünftig noch weiter steigern können.

Marquinhos (Paris St. Germain)
Schon als 19-Jähriger zählte Marquinhos zu den besten Verteidigern der Serie A. Schnell wurde Paris St. Germain auf ihn aufmerksam und zahlte im Sommer 2013 über 30 Millionen Euro für den Brasilianer. In der französischen Hauptstadt knüpfte er an seine starken Leistungen an, doch unumstrittener Stammspieler war er nie. Auch in der laufenden Saison kommt er an der Weltklasse-Konkurrenz aus Thiago Silva und David Luiz nicht vorbei. Dass Marquinhos trotzdem das Zeug dazu hat, bei jedem Spitzenverein eine Rolle zu spielen, zeigt das regelmäßige Interesse der Konkurrenz, die die schwierige Situation des mittlerweile 21-Jährigen genau beobachtet. Schon im vergangenen Sommer klopften der FC Barcelona, der FC Chelsea und Manchester United an. Vor allem seine moderne Spielweise hat es den Klubs angetan. Neben seinen defensiven Qualitäten verfügt Marquinhos über enorme Schnelligkeit und eine gute Technik, mit deren Hilfe er auch Aufgaben im Spielaufbau und Offensivspiel übernehmen kann.

Hector Bellerín (FC Arsenal)
Die Fans des FC Bayern München werden sich noch gut an Hector Bellerín erinnern. Beim Champions League-Hinspiel des FC Arsenal gegen die Münchner fing der junge Spanier im Vollsprint einen eigentlich gut gespielten Pass ab, ließ Thiago locker stehen und bereitete mit einer präzisen Hereingabe den 2:0-Endstand vor. Zwischen Balleroberung und Tor vergingen ein paar Sekunden. Diese Szene demonstrierte Eindrucksvoll die Stärken des jungen Rechtsverteidigers: Enorme Geschwindigkeit und Offensivdrang. Bellerín ist das momentan größte Außenverteidiger-Talent der Welt. Dies beweist auch sein dritter Platz bei der Vergabe des Golden Boy. Während sich die ‚Gunners‘ freuen, ein solches Juwel in ihren Reihen zu wissen, werden sich die Verantwortlichen des FC Barcelona ärgern. Denn ursprünglich stammt Bellerín aus La Masia, ehe er 2011 nach London ging.

Leroy Sané (FC Schalke 04)
Die Durchlässigkeit zwischen Jugendmannschaften und Profiabteilung ist beim FC Schalke 04 so groß wie bei kaum einem anderen deutschen Verein. Ein dutzend Eigengewächse sind momentan Teil des offiziellen Kaders der ‚Königsblauen‘. Eines von ihnen ist Leroy Sané. Und der 19-Jährige hat das Potenzial dazu, zum besten der Zwölf zu werden. Bereits in seiner Debütsaison 2014/2015 spielte der Flügelspieler oftmals von Anfang an und traf sogar gegen Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu. Nun – in seiner ersten vollen Saison als Profi – hat Sané den nächsten Schritt nach vorne gemacht. Mit seiner enormen Schnelligkeit und Dribbelstärke lässt er regelmäßig den gegnerischen Verteidigern keine Chance. Teilweise erstrecken sich seine Sololäufe über das halbe Feld, ehe jemand zu ihm aufschließen kann. Das macht ihn zu einem extrem wichtigen, unberechenbaren Teil des Schalker Offensivspiels. Auch Joachim Löw sieht in dem 19-Jährigen eine Waffe. Im November debütierte er für die deutsche Nationalmannschaft. Selbst wenn es wohl noch nicht für einen Stammplatz in der Bundesauswahl reicht, hat Sané gute Chancen auf eine Teilnahme an der EM 2016. Denn seine Fähigkeiten machen ihn zum idealen Joker für Löw.

Raheem Sterling (Manchester City)
62,5 Millionen Euro zahlte Manchester City im Sommer an den FC Liverpool. Im Gegenzug erhielt der Scheichklub Raheem Sterling – englisches Ausnahmetalent und Gewinner des Golden Boy 2014. Auch wenn hinterfragt werden muss, ob der 21-Jährige diese enorme Summe tatsächlich schon wert war, steht außer Frage, über welches Potenzial der Flügelspieler verfügt. Dies stellt er auch bei den ‚Citizens‘ unter Beweis. Anstatt unter dem Erwartungsdruck der Ablösesumme ins Wanken zu geraten, etablierte sich Sterling schnell als wichtiger Teil im Team von Manuel Pellegrini. 24 Mal stand er in dieser Saison bereits auf dem Platz. An 14 Toren war er dabei direkt beteiligt. Für einen 21-Jährigen ist dies sicherlich eine gute Quote, doch hat Sterling immer noch Luft nach oben. Denn während er mit überragenden körperlichen und technischen Fähigkeiten gesegnet ist, fehlt seinem Spiel noch Effektivität. Als Teil seines Reifeprozesses wird diese aber sicherlich noch kommen.

Kingsley Coman (Juventus Turin verliehen zum FC Bayern München)
„Ich bin ein Spieler, der den Unterschied macht und zwar zu jeder Minute des Spiels.“ Als Kingsley Coman sich derart selbstbewusst bei seiner offiziellen Vorstellung präsentierte, belächelten einige Experten den jungen Franzosen noch. Schließlich hatte es die Leihgabe von Juventus Turin bei der ‚Alten Dame‘ nicht über die Reservistenrolle hinaus gebracht. Ein halbes Jahr später hat Coman jeden Zweifler eines besseren belehrt. Der pfeilschnelle Rechtsfuß ist ohne Zweifel eines der größten Talente des Weltfußballs. Mit „800 km/h“, wie Gladbach-Trainer André Schubert ehrfürchtig beschrieb, rollt er auf gegnerische Verteidiger zu. Diesen besonderen Fähigkeiten wurde bei der Wahl zum Golden Boy Respekt gezollt, als Coman den zweiten Platz belegte. Sollte er seine furiose Entwicklung auch in Zukunft bestätigen, kann er zu einem Spieler von Weltklasseformat werden.

Anthony Martial (Manchester United)
Französische Fußball-Fans können sich freuen. Mit Coman verfügt ‚les Bleus‘ bereits über ein Ausnahmetalent. Doch ein junger Spieler übertrifft sogar den Youngster des FC Bayern: Anthony Martial. Als er im Sommer als 19-Jähriger für 50 Millionen Euro von der AS Monaco zu Manchester United wechselte – die Ablöse kann auf bis zu 80 Millionen steigen – stand er sinnbildlich für das, was auf dem englischen Transfermarkt alles schief ging: Überzogene Preise. Mittlerweile muss jedoch jeder Kritiker eingestehen, dass Trainer Louis van Gaal richtig damit lag, so viel Geld für Martial in die Hand zu nehmen. Der Stümer erinnert in seinen Bewegungen an keinen geringeren als Thierry Henry. Natürlich hat er noch nicht die Klasse der Vereinsikone des FC Arsenal, doch befindet sich Martial auf dem besten Weg dahin. In der laufenden Saison kommt der amtierende Golden Boy auf bereits auf zwölf Torbeteiligungen – eine Zahl, die in den kommenden Jahren noch bedeutend steigen wird.