FT-Zeugnis: Der Wintertransfermarkt der Bundesligisten (2)

von Tobias Feldhoff
3 min.
Um Leihspieler Thorgan Hazard wurde im Januar eine Menge diskutiert @Maxppp

Die ersten Spieltage der Rückrunde sind absolviert und in der Tabelle hat sich einiges verändert. Manch ein Klub profitiert schon spürbar von den Neuzugängen aus dem Winter, andere hadern mit ihren Entscheidungen. FussballTransfers benotet alle 18 Bundesligisten. Heute: SV Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach und Hannover 96.

SV Werder Bremen

Vier Siege in den bisherigen vier Rückrundenpartien weisen darauf hin, dass Manager Thomas Eichin im Januar nicht sehr viel verkehrt gemacht haben kann. Und in der Tat fruchten die personellen Veränderungen bislang sehr gut. Besonders Innenverteidiger Jannik Vestergaard, der für 2,5 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim an die Weser wechselte, macht einen herausragenden Job. Nicht ganz so gut läuft es für Bayer-Leihgabe Levin Öztunali. Zweimal kam der 18-Jährige zuletzt nur von der Bank, davor wechselte ihn Trainer Viktor Skripnik nach schwachen 45 Minuten gegen Hoffenheim zur Halbzeit aus. Klar ist aber auch, dass Werder noch viel Freude an einem der größten deutschen Mittelfeldtalente haben dürfte.

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Diskutabel war im Winter das von Eichin in Gang gebrachte Torhüterkarussell. Koen Casteels und Juniorennationalspieler Michael Zetterer kamen neu an die Weser, dafür wurde die bisherige Nummer zwei Richard Strebinger verliehen, Nachwuchstmann Raif Husic in die zweite Mannschaft abgeschoben. Wie sinnvoll diese Maßnahmen waren, sei einmal dahingestellt. Doch Erfolg gibt immer Recht. Insofern ist auch an der Vorgehensweise bei Nils Petersen, Eljero Elia und Ludovic Obraniak nichts auszusetzen. Alle drei wurden inklusive Kaufoption verliehen. Nun muss Eichin hoffen, dass sie bei ihren neuen Klubs einschlagen. Bei Innenverteidiger Oliver Hüsing, der bei Drittligist Hansa Rostock Spielpraxis sammeln soll, ist die Zukunft offen. Grundsätzlich ist seine Leihe aber wie so vieles beim wiedererstarkten SVW wohl durchdacht. FT-Note 1,5.

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Borussia Mönchengladbach

Lange war sich Max Eberl nicht sicher, ob er im Januar auf den offensiven Außenbahnen noch einmal nachlegen sollte. Hintergrund waren die Verletzung von André Hahn sowie die Afrika-Cup-Teilnahme von Ibrahima Traoré. Dass sich Eberl letztlich gegen einen Transfer entschied, lag unter anderem an den nicht besonders hochwertigen Kandidaten, die zur Verfügung standen. Marco Schönbächler (FC Zürich) oder auch David Hoilett (Blackburn Rovers) zählen eben nicht mehr zu der Kategorie Spieler, die dem Champions League-Aspiranten dauerhaft weiterhelfen könnten.

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Schon eher kann dies Thorgan Hazard, den Eberl unter allen Umständen am Niederrhein halten möchte. Doch die Verhandlungen mit Chelsea-Boss José Mourinho gestalten sich schwierig. „Fakt ist, dass Thorgan gerne hier bleiben würde, Fakt ist ebenso, dass Chelsea signalisiert hat, dass sie sich vorstellen können, ihn abzugeben, und Fakt ist auch, dass wir sehr interessiert daran sind, Thorgan zu verpflichten“, ließ Eberl zuletzt wissen. So oder so – Hazard würde als Sommerneuzugang gelten. Der Borussia eine Note für den Wintertransfermarkt zu geben, ist insofern nicht möglich.

Hannover 96

Trotz lediglich einem Punkt aus den ersten vier Rückrundenspielen hat 96-Präsident Martin Kind Trainer Tayfun Korkut den Rücken gestärkt. Einen schnellen Personalwechsel wird es in Hannover also nicht geben. Neuzugang João Pereira, der zuletzt den Vorzug vor Hiroki Sakai bekam, muss sich also nicht erneut an einen neuen Übungsleiter gewöhnen. An der Leistung des portugiesischen Nationalspielers gab es bislang wenig zu kritisieren. Noch braucht der 30-jährige Rechtsverteidiger ein wenig Zeit, um sich an das Tempo in der Bundesliga zu gewöhnen, doch die Ansätze sind vielversprechend.

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Der zweite Neue, den Manager Dirk Dufner aus dem Hut gezaubert hat, ist Didier Ya Konan. Nach nur einem halben Jahr zog es den Ivorer zurück aus Saudi-Arabien nach Niedersachsen. Nun gilt es, den Trainingsrückstand aufzuholen, den sich der 30-Jährige im Laufe der letzten Monate eingehandelt hat. Anschließend soll er eine Alternative zu Joselu sein, denn Artur Sobiechs Leistungen sind weiterhin schwankend. Ob Ya Konan dies gelingt, wird sich zeigen. Bis dato ist Dufners Rückrundenplan jedenfalls nicht aufgegangen. FT-Note 4,5.





*Die FT-Zeugnisse:

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