Nach Doppelpack zum Abschied: Kießling wechselt wohl innerhalb der Liga

von Lukas Hörster
2 min.
Stefan Kießling will wieder Spaß haben @Maxppp

Es war eine Gala, die Stefan Kießling in seinem womöglich letzten Heimspiel für Bayer Leverkusen hinlegte. Zwei Tore und zwei Vorlagen steuerte er zum umjubelten 5:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach bei. Sein Abschied vom Rhein scheint dennoch beschlossene Sache zu sein. Der Bundesliga bleibt er aber wohl erhalten.

Nach 393 Spielen und 155 Toren dürfte die Ära Stefan Kießling bei Bayer Leverkusen am kommenden Wochenende vorbei sein. Neun Jahre lang schüttelte der gebürtige Oberfranke jegliche Konkurrenz ab und war stets im Sturmzentrum der ‚Werkself‘ gesetzt.

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Spieler wie Patrick Helmes, Eren Derdiyok oder Josip Drmic kamen und gingen, keiner schaffte es, Kießling zu verdrängen. Erst Javier ‚Chicharito‘ Hernández gelang es nun, den Platz des Blondschopfs einzunehmen, sodass Kießling erst in zehn Spielen in dieser Saison in der Startelf stand.

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Abschied offenbar bereits beschlossen

Dass dies auch gegen Ende seiner Karriere kein Dauerzustand werden dürfe, stellte der 31-Jährige im Anschluss an seine vermeintliche Abschiedsgala gegen Borussia Mönchengladbach gegenüber ‚sky‘ klar: „Ich bin so lange hier. Wenn ich so viele Spiele auf der Bank sitze, nervt mich das natürlich. Ich habe mir Gedanken gemacht und mache sie mir weiterhin. Dass ich diesen Verein über alles liebe, ist bekannt. Zum Ende meiner Karriere muss ich aber auch auf mich schauen. Ich will noch Spaß haben.“

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Bayer-Trainer Roger Schmidt hat von Kießlings Plänen offenbar Kenntnis: „Ich weiß, dass er Abschiedsgedanken hat. Ich sehe die Situation entspannt.“ Wie auch Manager Jonas Boldt: „Wir wollen ihn behalten. Aber er hat so viele Verdienste um den Verein – wenn er Wünsche äußert, werden wir reden.“

Nach der Partie gegen die ‚Fohlen‘ feierte Kießling zudem ungewöhnlich intensiv mit den Fans, seiner Freundin liefen auf der Tribüne die Tränen. Alles deutet also daraufhin, dass ‚Kieß‘ bereits im Winter das Weite suchen wird.

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Auslandwechsel ausgeschlossen

Dabei beschränkt sich die Wahl eines neuen Vereins allerdings auf die Bundesliga. Wie die ‚Bild am Sonntag‘ berichtet, wird der sechsmalige Nationalspieler innerhalb der Liga wechseln. Das Ausland reize ihn demnach nicht.

Somit wäre das kolportierte Interesse des FC Liverpool hinfällig. Da Kießling in erster Linie auf die Zahl seiner Einätze beim neuen Klub gucken wird, erscheinen die gehandelten Namen VfB Stuttgart und Hannover 96 da wesentlich realistischer.

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Im Schwabenland wäre er zum einen wohlzunächst im Angriffszentrum gesetzt – Daniel Ginczek fällt noch eine Weile aus – zum anderen würde er nahe an der Heimat leben.

Bei 96 wäre er zweifellos gleich der absolute Topstar der Mannschaft. In Arthur Sobiech, Charlison Benschop und Mevlüt Erdinc hätte er dort Konkurrenten, die bei weitem nicht seiner Klasse entsprechen. Sollte Kießling also einen sicheren Stammplatz wollen, wäre ein Wechsel nach Niedersachsen durchaus naheliegend.

Der größte Haken dürfte allerdings sein, dass sich beide Klubs im harten Abstiegskampf empfinden. Den dürfte ‚Kieß‘ nicht gemeint haben, als er davon sprach gegen Ende seiner Laufbahn noch „Spaß haben“ zu wollen. Von den Bayer-Fans hat er sich dennoch mit Spaßfußball und einer filmreifen Vorstellung verabschiedet, sofern es zum Wechsel in der Winterpause kommt.

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