Planspiele in Stuttgart: Wer kommen und wer gehen soll
Nach acht Punkten aus den letzten vier Spielen ist der VfB Stuttgart so gut wie gerettet. Manager Fredi Bobic kann also die Planungen für eine weitere Saison im Oberhaus vorantreiben. Wie im vergangenen Sommer steht auch in diesem Jahr ein kleiner Umbruch ins Haus.

Einen Neuzugang hat der VfB Stuttgart noch nicht präsentiert. Der Abstiegskampf verhinderte bislang, dass Fredi Bobic konkrete Verhandlungen mit Neuzugängen führen konnte. Dass Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach) Arthur Boka (FC Málaga) sowie Cacau (unbekannt) die Schwaben ablösefrei verlassen werden, steht dagegen fest. Doch damit nicht genug.
Weitere Spieler dürften im Sommer ihre Koffer packen und dem VfB den Rücken kehren. Drei von ihnen kamen erst im vergangenen Sommer – allesamt von Hannover 96. Doch Mohammed Abdellaoue, Konstantin Rausch und Karim Haggui wurden nicht glücklich in Stuttgart. Ex-Klub Hannover würde die beiden Erstgenannten mit Kusshand zurücknehmen. „Ich halte das nicht für ausgeschlossen, das sind zwei, die jeder hier mag“, bringt 96-Manager Dirk Dufner den Stein ins Rollen.
Die Weltmeisterschaft in Brasilien könnte weitere Abgänge begünstigen. Sowohl Gotoku Sakai als auch Vedad Ibisevic wollen sich am Zuckerhut von ihrer Schokoladenseite präsentieren. Flattert für einen der beiden ein lukratives Angebot ins Haus, würde Bobic wohl nicht Nein sagen. Gleichzeitig hält der ehemalige Stürmer und heutige Manager die Augen nach neuem Personal offen. Neben frischen Kräften für die defensiven Außenbahnen soll ein waschechter Sechser, ein Außenbahnspieler und ein Stürmer kommen.
Zwei Nürnberger im Visier
Mit dem ablösefreien Rechtsverteidiger Florian Klein von Red Bull Salzburg laufen intensive Gespräche. Der Österreicher will unbedingt in die Bundesliga. Eine Alternative ist den ‚Stuttgarter Nachrichten‘ zufolge Timothy Chandler vom 1. FC Nürnberg. Der 24-Jährige gab den Schwaben schon einmal einen Korb, könnte es sich beim Abstieg des ‚Clubs‘ aber neu – und anders – überlegen. Links hinten ist Chandlers Teamkollege Marvin Plattenhardt ein Thema, der eine Ausstiegsklausel besitzen soll.
Im defensiven Mittelfeld hat sich der 19-jährige Carlos Gruezo festgespielt. Ein weiterer Sechser mit defensiver Ausrichtung soll das Team verstärken. Der Blick geht nach Frankreich. Gueida Fofana von Olympique Lyon ist ebenso ein Kandidat wie der polnische Nationalspieler Grzegorz Krychowiak von Stade Reims. Während Fofana aufgrund seines hohen Marktwerts nur ein Traum bleibt, könnte Krychowiak bestens zum VfB passen.
Bleibt die Offensive, in die der Weggang von Traoré eine Lücke reißt. Um den Flügel weiterhin doppelt besetzt zu haben, schaut sich der VfB nach einem technisch versierten Offensivspieler um, der auch in Sachen Schnelligkeit etwas zu bieten hat. Hinter verschlossenen Türen fiel laut der ‚Stuttgarter Zeitung‘ der Name Jonathan Schmid. Der 23-Jährige steht noch bis 2018 beim SC Freiburg unter Vertrag. Bei einem lukrativen Angebot wären die klammen Breisgauer aber wohl nicht abgeneigt, sich mit dem Rivalen aus dem Schwabenland an einen Tisch zu setzen.
Kehrt Schieber zurück?
Im Sturm hängt vieles von der Zukunft des bisherigen Torjägers ab. Ibisevic spielte unter Huub Stevens zuletzt kaum noch eine Rolle und ist auch bei den Fans nach seiner Roten Karte gegen Augsburg nicht mehr gern gesehen. Geht der Bosnier, wird ein Platz im Kader und Geld im Gehaltsbudget frei. In Betracht kommt eine Rückholaktion von Julian Schieber, der bei Borussia Dortmund keine Zukunft mehr hat.
Fazit: Wie im letzten Sommer dürfte sich beim VfB auch in diesem Jahr eine Menge tun. Die komplizierte Saison hat gezeigt, dass nicht alles Gold ist, was vor Saisonbeginn zu glänzen schien. Tüten die Stuttgarter am Wochenende den Klassenerhalt endgültig ein, kann Manager Bobic die Verhandlungen mit neuem Personal konkretisieren.
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