Schalke 04: Heidel konkretisiert Transferpläne

von Tim Beyer
2 min.
Christian Heidel will Schalke neu ausrichten @Maxppp

Neu-Manager Christian Heidel möchte dem Kader von Schalke 04 durch gezielte Transfers Erfahrung zuführen und dadurch die Mentalität der Mannschaft verändern. Ein kompletter Umbruch ist aber nicht geplant.

Den Transfer von Innenverteidiger Naldo tütete Christian Heidel noch im Alleingang ein, danach machte der 53-Jährige aber klar, dass er weitere Neuverpflichtungen nur noch in Absprache mit dem neuen Coach tätigen wolle. Der stand zum Zeitpunkt der Naldo-Verpflichtung noch nicht fest, heißt jetzt aber erwartungsgemäß Markus Weinzierl. Gemeinsam werden die beiden neuen Entscheider Schalke das von ihnen gewünschte Gesicht verpassen.

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Im ‚kicker‘-Interview gewährt Heidel nun erste Einblicke in die Planungen. Einen totalen Umbruch werde es unter seiner Führung nicht geben, stattdessen will Heidel in Absprache mit Weinzierl gezielt Spieler für einige wenige Positionen holen: „Ich gehe davon aus, dass mindestens noch drei Spieler kommen werden.“ Diese könnten, ähnlich wie Schalkes bislang einziger Neuzugang Naldo, eher zur Kategorie der Routiniers zählen, wie Heidel verdeutlicht: „Das Wort Leader trifft es nicht genau, aber es müssen auch erfahrene Spieler da sein.“ Dies gelte besonders für die zentralen Positionen, so Heidel weiter.

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Kilometerfresser gesucht

Im Klartext: Schalke sucht einen erfahrenen Sechser, der als Gegenpol zu den mitunter noch fahrigen und zu sehr mit sich selbst beschäftigten Johannes Geis und Leon Goretzka auf die Mannschaft einwirken soll. Gleichwohl sind die Anforderungen an den gesuchten Routinier hoch. Gerade für das Spiel von Geis sei es wichtig, „dass er einen neben sich hat wie Julian Baumgartlinger in Mainz, der in jedem Spiel 13 Kilometer gebrummt und ein Zweikämpfer ist.“ Der Österreicher könnte dem Profil entsprechen, ist aber nicht mehr verfügbar: Baumgartlinger wechselt bekanntermaßen von Mainz zu Leverkusen. Der in der Vergangenheit hartnäckig gehandelte Gökhan Inler (Leicester City) saß zuletzt meist auf der Bank oder Tribüne und verpasste deswegen auch die EM – es würde schon sehr verwundern, wenn er aktuell zu den Kandidaten zählt.

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Welche Rolle Roman Neustädter in diesem Personal-Puzzle spielt, lässt sich schwer einschätzen. Bis Ende Juni steht der umworbene Defensivallrounder noch bei Schalke unter Vertrag. Bislang deutete viel auf eine Trennung und ein ernsthaftes Interesse von der AS Rom hin. Offiziell ist das aber noch nicht. Und Heidel machte zuletzt immer mal wieder seine Wertschätzung für Neustädter, den er schon bei Mainz forderte und förderte, deutlich. Vielleicht aber erinnert sich auch Weinzierl zurück an seine Zeit in Augsburg. Sein Kapitän und verlängerter Arm war dort Daniel Baier, der aber ähnlich wie Geis eher ein Stratege und kein Lauf- und Mentalitätswunder ist. Der Augsburger Kilometerfresser heißt Dominik Kohr, er wäre ähnlich wie früher Baumgartlinger die perfekte Ergänzung zu Geis oder Goretzka – bloß als erfahrener Hase geht der 22-Jährige bei 73 Bundesligaspielen nicht durch.

Man darf sich also überraschen lassen, was Heidel und Weinzierl für das defensive Mittelfeld austüfteln. Den ganz großen Namen sollten die Fans der ‚Knappen‘ aber nicht erwarten, wie der Manager verdeutlicht: „Königstransfer? Das Wort mag ich nicht so. Sonst glauben die Leute, es kommt ein Xabi Alonso daher. Da muss ich die Erwartungen ein wenig dämpfen.

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