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Tuchel: „In der Sturmmitte ist es dünn“ – diese Angreifer könnten noch kommen

Mit Roman Bürki, Gonzalo Castro und Julian Weigl hat sich Borussia Dortmund bisher überaus weitsichtig verstärkt. Ebenfalls sinnvoll war der Abschied von Transferflop Ciro Immobile zum FC Sevilla. Im Sturm hat der Abgang des Italieners zumindest personell ein Loch gerissen, dass der BVB womöglich noch schließen wird.

von Remo Schatz
3 min.
Mamadou Obbi Oularé @Maxppp

Es besteht kein Automatismus in dieser Hinsicht. Eine große Notwendigkeit sehen wir nicht“, machte Michael Zorc nach dem Abschied von Ciro Immobile deutlich, dass Borussia Dortmund vorerst keinen neuen Stürmer holen wird. Am vergangenen Montag konnte man die Worte des Managers dann schon etwas anders interpretieren: „Das ist ein Thema, das wir auch immer wieder besprechen und diskutieren. Wir schauen uns den Markt weiterhin an, aber es muss natürlich auch absolut sinnhaft sein.

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Und auch Thomas Tuchel scheint sich mittlerweile angesichts der Personalsituation im Sturm Sorgen zu machen. „In der Sturmmitte ist es etwas dünn und auf Kante genäht“, gab der neue BVB-Trainer am heutigen Mittwoch bei einer Kurz-Pressekonferenz im Trainingslager in Bad Ragaz zu Protokoll. Mit Pierre-Emerick Aubameyang, Adrián Ramos und Marvin Ducksch stehen derzeit nur drei Mittelstürmer im Kader.

Drei Kandidaten auf dem Zettel

In den Vorbereitungsspielen testete Tuchel phasenweise Marco Reus und zuletzt am gestrigen Dienstag gegen den FC Luzern (4:1) Jonas Hofmann als Falsche Neun. Dass der BVB noch nachgelegt, ist nicht mehr ausgeschlossen. In den vergangenen Wochen wurden drei potenzielle Sturm-Neuverpflichtungen gehandelt:

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Obbi Oulare (FC Brügge/19): Noch vor dem offiziellen Amtsantritt von Tuchel geisterten einige Angreifer durch die Gerüchteküche. Oulare galt damals als absoluter Wunschspieler des designierten BVB-Trainers. Der 1,96-Meter-Riese vom FC Brügge schaffte im vergangenen Jahr den Sprung zu den Profis. Seitdem absolvierte der wuchtige Mittelstürmer, der sich nicht nur im Luftkampf, sondern auch durch eine überraschend feine Ballbehandlung auszeichnet, 30 Pflichtspiele. Sieben Tore und vier Vorlagen stehen zu Buche.

Der belgische U21-Nationalspieler mit Wurzeln in Guinea steht noch bis 2018 bei den Westflanderern unter Vertrag. Brügge-Manager Vincent Mannaert gab zudem Ende Juni zu Protokoll, dass man sich nur ungern vom Eigengewächs trennen möchte. Sollte der BVB aber ernst machen, ist ein Wechsel nicht ausgeschlossen. Oulare soll für fünf bis sieben Millionen Euro zu haben sein und wäre zudem der gesuchte Perspektivspieler, nach dem sich die Borussia angeblich derzeit umsieht.

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Bertrand Traoré (FC Chelsea/19): Ebenfalls in die Kategorie Perspektivspieler würde Traoré fallen. Englische Medien brachten den pfeilschnellen und torgefährlichen Angreifer Mitte Mai mit den Westfalen in Verbindung. Demnach hat der BVB bereits ein Angebot von rund zehn Millionen Euro abgegeben. Seitdem wurde es ruhig um das Sturmtalent aus Burkina Faso. Dass der Bundesligist tatsächlich für den Mittelstürmer, der bei Chelsea keinerlei Hoffnungen auf Einsatzzeiten hat, so tief in die Tasche greift, darf aber bezweifelt werden.

Traoré wechselte 2010 aus der Jugend des AJ Auxerre nach London. Seine ersten Sporen im Profifußball verdiente sich der 19-Jährige in den vergangenen eineinhalb Jahren als Leihspieler bei Vitesse Arnheim. In 51 Pflichtspielen erzielte der 15-fache Nationalspieler starke 20 Tore, garniert mit sieben Vorlagen. In der Eredivisie zeichnete den Stürmer neben dem instinktiven Angriffsspiel die auffallende Aggressivität in der Balleroberung aus. Eigenschaften, die Tuchel sicher gefallen würden. Sollte José Mourinho bei einer möglichen Ablöse Gesprächsbereitschaft signalisieren, wäre Traoré ein äußerst interessanter Kandidat für den BVB.

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Seydou Doumbia (AS Rom/27): Als Perspektivspieler kann man den Ivorer nicht mehr bezeichnen. Bei Doumbia könnte der BVB aber ein echtes Schnäppchen machen. 2008 holten die Young Boys Bern den Angreifer für 130.000 Euro nach Europa. Zwei Jahre und herausragende 58 Tore später zog der Mittelstürmer für fast die 100-fache Summe weiter. ZSKA Moskau legte 2010 elf Millionen Euro Ablöse für den 27-fachen Nationalspieler auf den Tisch. In der russischen Hauptstadt entwickelte sich der 27-Jährige dann zu einem der gefährlichsten Torschützen der Liga und erzielte in insgesamt 129 Pflichtspielen 84 Tore.

Im vergangenen Winter verkaufte ZSKA den Angreifer für 14,4 Millionen an die AS Rom. In der ‚Ewigen Stadt‘ konnte sich der schnelle Mittelstürmer aber nicht durchsetzen. Laut italienischen Medien schauen sich die ‚Giallorossi‘ derzeit nach einem Käufer um. Der italienische Vizemeister sei bereit, ein deutliches Transferminus zu akzeptieren und den glücklosen Stürmer für zehn Millionen abzugeben, heißt es. Dass der BVB aber bereits Kontakt aufgenommen hat – wie es ‚calciomercatoweb‘ berichtete – dementierte gegenüber FussballTransfers eine Quelle aus dem Umfeld des Spielers. Einen genauen Blick ist der Goalgetter aber allemal wert.

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