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FC Bayern: Ancelottis Wunschelf für die Saison 2017/18

von Lukas Hörster
6 min.
Carlo Ancelotti hat die Qual der Wahl @Maxppp

Bisher hat der FC Bayern in diesem Sommer fünf Spieler neu unter Vertrag genommen. FT wirft einen Blick auf die Kaderplanung des Rekordmeisters und gibt einen Ausblick auf die Wunschelf von Trainer Carlo Ancelotti.

Transferüberblick

Zugänge: Niklas Süle (20 Millionen Euro), Sebastian Rudy (ablösefrei, beide TSG Hoffenheim), Corentin Tolisso (41 Millionen Euro, Olympique Lyon), James Rodríguez (10 Millionen Euro Leihgebühr, Real Madrid)

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Abgänge: Philipp Lahm, Xabi Alonso, Tom Starke (alle Karriereende), Douglas Costa (6 Millionen Euro Leihgebühr, Juventus Turin), Serge Gnabry (1,25 Millionen Euro Leihgebühr, TSG Hoffenheim)

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Tor

Personal: Manuel Neuer (31), Sven Ulreich (28), Christian Früchtl (17)

Manuel Neuer laboriert derzeit noch an den Folgen eines Fußbruchs. Nach Aussage von Ancelotti soll der neue Kapitän zum ersten Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen (18. August) aber wieder einsatzfähig sein. Dass er die Saison als unangefochtene Nummer eins bestreiten wird, steht außer Frage. Sven Ulreich bleibt trotz Abwanderungsgedanken die Nummer zwei, der junge Christian Früchtl ist die neue drei. Tom Starke hilft zur Zeit noch aus, soll aber künftig in der Jugendabteilung arbeiten.

Außenverteidiger

Personal: Joshua Kimmich (22), Rafinha (31), David Alaba (25), Juan Bernat (24)

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Dass Joshua Kimmich in der Lage ist, die Nachfolge von Philipp Lahm auf der Rechtsverteidigerposition anzutreten, beweist er seit rund einem Jahr in der Nationalmannschaft. Auch in München bekommt er künftig das Vertrauen und geht als gesetzt in die Saison. Routinier Rafinha wird weiterhin einen stets gut gelaunten Back-Up mimen. Ob der Brasilianer aber über sein Vertragsende 2018 hinaus bleibt, ist unklar. Im kommenden Sommer könnte die Planstelle rechts hinten also nochmal auf die Agenda rücken.

Links hinten weiß Juan Bernat in der bisherigen Vorbereitung durchaus zu gefallen. Zu Einsätzen wird er aber wohl auch in der anstehenden Spielzeit nur kommen, wenn David Alaba verletzt ist, eine Pause braucht oder mal wieder als Innenverteidiger aushelfen muss. Wie lange sich Bernat noch mit seiner Reservistenrolle anfreunden kann, steht in den Sternen.

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Innenverteidiger

Personal: Jérome Boateng (28), Mats Hummels (28), Javi Martínez (28), Niklas Süle (21), Felix Götze (19), Marco Friedl (19)

In der Abwehrzentrale haben die Bayern fortan ein echtes Luxusproblem. Der in der vergangenen Saison bärenstarke Javi Martínez (kann auch im Mittelfeld ran) muss sich mit gleich drei deutschen Nationalspielern duellieren. Jérôme Boateng wird nach einer verletzungsgeplagten Saison darauf pochen, künftig wieder gesetzt zu sein. Auch Mats Hummels stellt nach einer starken Premierensaison berechtigte Ansprüche. Wahrscheinlich läuft es auf eine ständige Rotation der drei Weltmeister hinaus.

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Niklas Süle dürfte es dagegen – auch mit Blick auf Ancelottis doch sehr behutsamen Umgang mit jungen Spielern – vorerst recht schwer haben. Sind alle fit, ist fraglich, ob sich für den Neuzugang aus Hoffenheim überhaupt ein Plätzchen im Spieltagskader finden lässt. Und das trotz seines unbestrittenen Talents. Die 19-Jährigen Felix Götze und Marco Friedl werden wohl Erfahrungen in der zweiten Mannschaft sammeln dürfen.

Defensives Mittelfeld

Personal: Thiago (26), Arturo Vidal (30), Corentin Tolisso (22), Sebastian Rudy (27), Renato Sanches (19), Niklas Dorsch (19), Javi Martínez (28)

Spätestens durch die Verpflichtung von James Rodríguez dürfte Thiago, der als einer der Lieblingsschüler Ancelottis gilt, in erster Linie für eine defensivere Position als zuletzt eingeplant sein. An seiner Seite ist derweil mit Arturo Vidal zu rechnen. Der Chilene braucht angesichts seiner kräftezehrenden Länderspielreisen aber immer wieder eine Pause. Als Alternativen stehen folglich Corentin Tolisso und Sebastian Rudy bereit. Die beiden Neuzugänge werden sich strecken müssen, um ein Wörtchen bei der Verteilung der Stammplätze mitreden zu dürfen.

Ohne Chance ist dagegen wohl Renato Sanches. Das Supertalent erlebte eine enttäuschende erste Spielzeit in München und steht nun schon wieder vor dem Abschied. Der AC Mailand zeigt Interesse, auch Ex-Verein Benfica Lissabon soll die Fühler ausgefahren haben. Ob er verkauft oder verliehen wird, steht allerdings noch nicht fest. Im kommenden Sommer soll dann Leon Goretzka die Bayern verstärken. Der Senkrechtstarter des Confed Cups wird noch ein Jahr auf Schalke reifen und in einem Jahr dann voraussichtlich Druck auf die Etablierten Kräfte ausüben dürfen.

Offensive Außenbahnen

Personal: Arjen Robben (33), Franck Ribéry (34), Kingsley Coman (21), Thomas Müller (27), James Rodríguez (26), Fabian Benko (19)

Unter normalen Umständen ist die Oldie-Flügelzange aus Arjen Robben und Franck Ribéry gesetzt. In Kingsley Coman gibt es zudem eine echte Alternative, falls der Franzose an seine Auftritte aus der Saison 2015/16 anknüpfen kann. Durch den Abgang von Douglas Costa nach Turin und der Leihe von Serge Gnabry nach Hoffenheim fehlt aber ein weiterer Back-Up für die verletzungsanfälligen Robbery. James und Thomas Müller können diese Position zwar ausfüllen – wohler fühlen sie sich jedoch im Zentrum.

Alexis Sánchez (28, FC Arsenal) galt lange als Wunschkandidat. Einem Transfer des Superstars schob Karl-Heinz Rummenigge aber zuletzt einen Riegel vor. „Wir sind da nicht mehr beteiligt“, sagte er am Rande der Asien-Reise des deutschen Rekordmeisters. Als weiterer heißer Kandidat gilt Julian Brandt (21) von Bayer Leverkusen. Der Jung-Nationalspieler wird aber wohl frühestens 2018 kommen. Auf den Außenbahnen klafft im Münchner Kader noch ein Loch.

Offensives Mittelfeld

Personal: James Rodríguez (26), Thomas Müller (27), Fabian Benko (19), Thiago (26)

James kommt als Wunschspieler des Trainers. Ancelottis wird vermutlich nichts unversucht lassen, den Kolumbianer optimal ins System des FCB einzubauen. Auf der Zehn fühlt sich James am wohlsten. In die Röhre gucken würde dann wohl Thomas Müller, der bereits in der vergangenen Spielzeit in den wichtigen Spielen nur draußen saß. Freilich wird das Münchner Urgestein auch in der anstehenden Spielzeit wieder reichlich Einsätze sammeln. Ob er aber wieder in jene tragende Rolle schlüpfen kann, die er einst inne hatte, ist fraglich. Die Eindrücke aus den ersten Testspielen belegen jedoch, dass der Weltmeister von 2014 hochmotiviert in die Saison geht.

Sturm

Personal: Robert Lewandowski (28), Franck Evina (17), Thomas Müller (27)

Die Personalplanung auf der Mittelstürmerposition ist abgeschlossen. Rummenigge betont: „Wir sind uns da mit dem Trainer einig, dass wir da nichts machen wollen. Robert Lewandowski macht pro Jahr 90 bis 95 Prozent aller Spiele.“ Natürlich ist der Pole vorne drin gesetzt und selten verletzt. Sein erster Stellvertreter ist Müller, mit dem „die deutsche Nationalmannschaft auf dieser Position 2014 immerhin Weltmeister geworden ist“, so der Vorstandsboss. Der junge Franck Evina darf im Training und der Vorbereitung erste Eindrücke sammeln. Für den Fall, dass Lewandowski sich verletzt, ist die Sturmspitze ziemlich dünn besetzt.

Fazit

Die defensiveren Positionen sind beim FC Bayern alle doppelt mit gestandenen Profis besetzt. Nach vorne hin wird es jedoch enger. Für vier Offensivplätze gibt es gerade einmal sechs Top-Profis. Das sorgt zum einen dafür, dass alle Spieler auf sehr viele Einsatzminuten kommen werden. Setzt allerdings eine Verletzungsepidemie ein, könnte es gerade im Angriff sehr schnell eng werden. Ergibt sich noch die Möglichkeit, einen weiteren variablen Offensivspieler zu verpflichten, dürfen die Bayern die Chance am Schopfe greifen.

Die Wunschelf

Die Ersatz-Elf

Die Wunschelf des...

AC Mailand

1. FC Köln

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