Zwischenzeugnis für James: Ancelottis Wunschspieler ist gesetzt

von Lukas Hörster
3 min.
Waschechter Spielmacher: James Rodríguez @Maxppp

Mit James Rodríguez verpflichtete der FC Bayern im vergangenen Sommer die versprochene „Granate“. Für zwei Jahre wurde der Kolumbianer von Real Madrid ausgeliehen. Derzeit spricht vieles dafür, im Anschluss die Kaufoption über 42 Millionen Euro zu ziehen. FT verteilt eine Zwischennote.

Statistik

James Rodríguez kam mit einem großen Ziel nach München: Mehr Spielzeit als bei Real Madrid. Tatsächlich kommt der Mittelfeldmann nun deutlich häufiger zum Zug. 16 Pflichtspiele absolvierte James bislang für den FCB, zwölf davon von Anfang an. Dabei gelangen dem Kolumbianer zwei Tore und vier Assists. Eine auf den ersten Blick überschaubare Quote.

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Führt man sich jedoch vor Augen, wie oft James mit Schlenzern aus der Distanz denkbar knapp scheiterte oder aber seine Teamkollegen maßgenaue Vorlagen nicht verwerten konnten (2,6 Torschussvorlagen pro Spiel), wird die Performance des 26-Jährigen rasch ins rechte Licht gerückt. 51 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind zudem ein guter Wert für einen Offensivspieler.

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Spiele: 16
Startelf: 12
Spielanteile in Prozent: 58,6
Tore: 2
Vorlagen: 4

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Standing

Die Verpflichtung von James war der große Wunsch unseres Trainers Carlo Ancelotti.“ Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge stellte schon gleich zu Beginn von James‘ Zeit in München klar, wer den WM-Torschützenkönig an die Isar lotste.

Unter Ancelotti war James dann in wichtigen Spielen auch tatsächlich gleich gesetzt – obwohl er nach einer Muskelverletzung merklich noch nicht fit war. Erste kritische Stimmen im Umfeld wurden laut. Auch weil Publikumsliebling Thomas Müller im Kolumbianer einen neuen Konkurrenten erhielt.

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Nach Ancelottis Entlassung prophezeiten nicht wenige Experten James‘ schnelles Ende in München. Tatsächlich ließ Nachfolger Jupp Heynckes ihn zu Beginn auch auf der Bank. Mittlerweile haben sich beide aber nicht nur arrangiert, sondern gar merklich Freude aneinander gefunden.

Er blüht immer mehr auf“, konstatierte Heynckes zuletzt und legte nach: „Er hat riesige Laufdaten und ist sich nicht zu schade, nach hinten zu arbeiten. Er fühlt sich in unserem System pudelwohl. Zudem ist er torgefährlich, was er bisher nicht so zum Ausdruck gebracht hat. Einfach, weil er sehr mannschaftsdienlich spielt.“

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Und auch James selbst schwärmte schon von seinem neuen Coach: „Man ist schon dankbar, wenn der Trainer mit einem in der Muttersprache spricht. Es macht alles so viel leichter.“ Die vergangenen sieben Liga-Partien bestritt der Linksfuß von Beginn an. James ist mittlerweile Stammspieler.

Tops & Flops

Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, als käme der 57-fache Nationalspieler nicht so richtig in München an. Einer starken Partie auf Schalke (3:0, Tor & Vorlage) folgte der kollektiv schlechte Auftritt in Paris (0:3), der Ancelotti den Kopf kostete. James blieb unsichtbar und musste zur Pause raus.

Auch in Hamburg (1:0), bei seiner ersten Startelf-Partie unter Heynckes, war nach 45 Minuten Schluss. Müllers anschließende Verletzung spulte James aber zurück ins Team. Und der lieferte in den Top-Duellen gegen Leipzig (2:0, Tor) und in Dortmund (3:1, zwei Assists) Top-Leistungen.

Ihre wohl beste Leistung bot die Leihgabe aber ausgerechnet im Rückspiel gegen PSG. Bei allen drei Treffern hatte James seine Füße im Spiel, seine maßgenauen Flanken sind eine Augenweide. Spätestens mit dieser Begegnung ist der Ex-Madrilene in München angekommen. Und vom Ancelotti- zum Heynckes-Spieler geworden.

Fazit

Ein großes finanzielles Risiko ist der FC Bayern mit der Ausleihe von James ohnehin nicht eingegangen. Zwei Jahre hat man Zeit, um sich die Entwicklung des Südamerikaners zu Gemüte zu führen. Macht er aber so weiter wie in den vergangenen Wochen, steht einer Festverpflichtung im Sommer 2019 nichts im Wege.

Mäßig angefangen, stark gesteigert: FT vergibt die Zwischennote 2- für Sommertransfer James Rodríguez.

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