Opposition wird größer: Magath zum Siegen verdammt
Die scheinbare Erfolglosigkeit lässt Schalke 04-Trainer Felix Magath einsam werden. Sowohl Aufsichtsrat-Boss Clemens Tönnies, als auch sein engster Vertrauter Horst Heldt, lassen an Unterstützung für den sportlichen Alleinherrscher vermissen. In Folge des Fan-Umschwungs springen die beiden Verantwortlichen, wohl auch hinsichtlich ihrer eigenen persönlichen Reputation, auf den Anti-Magath-Zug auf.

Es scheint dieser Tage bei Schalke 04 ein seltenes Bild zu sein: Nationaltorhüter Manuel Neuer stützt seinen angeschlagenen Trainer. „Diesen Punkt darf sich auch der Trainer auf die Fahne schreiben. Er tut alles für den maximalen Erfolg.“ Als Balsam auf die geschundene Seele dürfte der dreifache Meistertrainer dies empfunden haben. Mit welcher atemberaubenden Schnelligkeit sich das Bild und die öffentliche Wahrnehmung Magaths dieser Tage ändern, ist schier unglaublich.
Einst für seine Personalpolitik beim VfL Wolfsburg gelobt, seinen patriarchischen Führungsstil – gerade auf Schalke – gewollt, seine unkonventionellen Trainingsmethoden, außer vielleicht von dem ein oder anderen Spieler, geliebt, ist davon heute nichts mehr übrig geblieben. Der Erfolg bleibt aus und somit ist alles anders.
Die Personalpolitik, so der Standpunkt der wichtigsten Fangruppierung, „führe zu einer Entfremdung.“, finden die Schalker Schlachtenbummler. „Die vollständige ‚Alleinherrschaft‘ ist abgelehnt“, so die Kritik an der Machtfülle Magaths. Trotz der auf den Trainer von außen einprasselnden Kritik, lassen die Verantwortlichen die nötige Rückendeckung vermissen. Horst Heldt wird im‚kicker‘ mit den Worten „Felix Magath weiß, was er will“ zitiert, Clemens Tönnies äußerte sich auf ‚Sport1‘: „Felix hat es versäumt die Fans mitzunehmen.“
Es wird interessant zu beobachten sein, ob dies bereits vor der Hälfte seines Vier-Jahres-Vertrags das Ende der Ära Felix Magath auf Schalke ist, oder ob die Fans, nach einem Einzug ins DFB-Pokalfinale oder einem möglichen Champions-League Viertelfinale gegen Real Madrid, die Kritik bereits wieder ad acta gelegt haben. Einzig der sportliche Erfolg wird darüber entscheiden. Magath scheint zum Siegen verdammt.
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