Der Brazuca rollt am Zuckerhut. Einige Favoriten mussten nach der Vorrunde bereits Segel bereits streichen. Neben zahlreichen Bundesligaakteuren sind auch Manager und Scouts der deutschen Klubs in den Stadien zugegen - auf der Suche nach möglichen Transferzielen. FussballTransfers nimmt im Laufe der Weltmeisterschaft vielversprechende Akteure unter die Lupe, die sich in den Fokus spielen und für einige Bundesligisten durchaus interessant sein könnten.
Als ganz großer Geheimfavorit ging Belgien in seine erste Weltmeisterschaft seit 2002. Bis zum Anschlag gespickt mit Stars und Edeltechnikern wie Eden Hazard oder Kevin de Bruyne erwartete man vor allem in fußballerischer Hinsicht Großes. Letztlich war der bisherige Auftritt der ‚Roten Teufel‘ diesbezüglich allerdings äußerst ernüchternd. Das ist Trainer Marc Wilmots jedoch herzlich egal. Auf dem Papier stehen neun Punkte aus drei Spielen und ein absolut souveräner Gruppensieg. Dass das Spiel der Belgier dabei noch reichlich Luft nach oben hat, ist insofern eher eine Randerscheinung und enttäuscht allenfalls den neutralen Fußball-Liebhaber.
Insbesondere von Youngster und Sturmtank Romelu Lukaku erwarteten sich Experten einen großen Auftritt am Zuckerhut. Bis dato muss jedoch resümiert werden, dass der bullige Angreifer die wohl größte Enttäuschung in einer spielerisch insgesamt ohnehin sehr ernüchternden belgischen Nationalmannschaft ist. Großer Lichtblick der Wilmots-Elf bei dieser Weltmeisterschaft ist ein Youngster, der international zuvor noch so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten ist: Divock Origi. Der 19-jährige Stürmer wurde bisher dreimal als Joker eingesetzt. Und in allen drei Vorrundenpartien erzwang der Youngster die Entscheidung.
Als Notlösung an den Zuckerhut
Gegen Algerien kam er in der 59. Minute für sein Pendant Lukaku. Die ‚Roten Teufel‘ drehten das Spiel und gewannen 2:1. In der zweiten Partie gegen Russland entschied Origi nach seiner erneuten Einwechslung für den Chelsea-Star das Spiel höchstselbst und sorgte in der 88. Minute für den Last-Minute-Sieg. Auch im gestrigen Abschlussspiel wechselte Wilmots den Youngster nach 60 Minuten ein. 18 Minuten später fackelte der 19-Jährige einen Schuss auf das südkoreanische Gehäuse, Torhüter Seung-Gyu Kim ließ prallen, Jan Vertonghen sagte danke, Belgien gewann erneut in minimalistischem Stil.
Dabei war Origis Nominierung eher aus der Not heraus geboren. Weil sich Christian Benteke von Aston Villa Anfang April einen Achillessehnenriss zuzog, rückte der Angreifer des OSC Lille in den belgischen WM-Kader nach. Der Shootingstar des französischen Erstligisten schaffte in der abgelaufenen Saison der Ligue 1 den Durchbruch bei den Nordfranzosen. Im Alter von 15 Jahren wechselte er aus der U19 des KRC Genk in die A-Jugend des LOSC. In der zurückliegenden Saison traf der Youngster fünfmal in 30 Partien, kam in der Regel aber auch dort als Joker zum Einsatz. Für Furore sorgte Origi bereits in der U19 Belgiens, wo er in 19 Spielen zehnmal knipsen konnte. Aufgrund seiner enormen Schnelligkeit ist der wuchtige Belgier auch flexibel auf dem Flügel einsetzbar.
Im brasilianischen Schaufenster nutzte Origi seine Chance, sich in den Fokus der europäischen Klubs zu kicken. Während sicherlich auch die Scouts der ganz großen Verine auf den Shootingstar aufmerksam geworden sind, sollte der 19-Jährige nun auf dem Notizzettel einiger Bundesligisten auftauchen, die in der Offensive nachrüsten wollen.
*Die WM-Shootingstars für die Bundesliga:
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