Bundesliga

Coman-Transfer wirft Fragen auf: Alleingang von Eberl?

Der Abgang von Kingsley Coman nach zehn Jahren beim FC Bayern kam in diesem Sommer nicht überraschend. Trotzdem hat der Deal von Max Eberl vereinsintern für Unstimmigkeiten gesorgt. Der Aufsichtsrat ist mit dem Vorgehen des Sportvorstands nicht einverstanden gewesen.

von Martin Schmitz - Quelle: Süddeutsche Zeitung
2 min.
Max Eberl im Gespräch mit Uli Hoeneß @Maxppp

Die aktuelle Transferphase läuft für den FC Bayern alles andere als glatt. Während Florian Wirtz (22) zum Schrecken der FCB-Granden dem FC Liverpool den Vorzug gab und auch die wichtigsten Alternativen nicht von einem Wechsel zum Rekordmeister zu überzeugen waren, wurden die Münchner aber zumindest ein paar altgediente Großverdiener los.

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Bei Kingsley Coman kam dies jedoch zumindest vereinsintern überraschend, wie die ‚Süddeutsche Zeitung‘ berichtet. Aus dem Umfeld des Klubs heißt es demnach, dass Max Eberl den Offensivspieler gar nicht hätte verkaufen müssen. Der Aufsichtsrat sei laut der Zeitung „überrascht gewesen sein, als Eberl nach dem Verkauf Comans plötzlich die Idee einer Verpflichtung eines Nachfolgers präsentiert hatte“.

Verkauf nicht der Plan

Der Tenor sei gewesen, dass der Sportvorstand dies dem Aufsichtsrat als Gesamtpaket hätte vorlegen sollen. Auf der heutigen Pressekonferenz vor dem morgigen Bundesliga-Auftakt (20:30 Uhr) gegen RB Leipzig bestätigte Eberl, dass ein Abgang von Coman keinesfalls schon länger beschlossene Sache gewesen war: „Wir haben Coman verkauft – zusätzlich –, was jetzt nicht unbedingt der Plan war.“

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Immerhin hat der FCB durch den Wechsel des 29-Jährigen zu Al Nassr zusätzlich zur Ablöse von 25 Millionen Euro noch einiges an Gehalt eingespart. Eberl handelte also getreu seiner Aufgabe, mit der er bei seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren betraut worden war. Der teure und große Kader sollte gesundgeschrumpft werden.

Entscheider immer wieder uneins

Dieser wurde in diesem Sommer extrem ausgedünnt, lediglich 21 Feldspieler inklusive einiger Talente stehen Trainer Vincent Kompany aktuell noch zur Verfügung. Trotzdem erfolgte die Ansage von Patron Uli Hoeneß, dass keine fixen Transfers mehr getätigt werden sollen. „Der Klub hat entschieden, dass wir sparen wollen. Es ist der Auftrag, einen Spieler zu leihen. Das haben wir zu akzeptieren. Wir müssen kreativ werden und Lösungen finden. Aber es ist nicht einfach“, gestand Eberl heute.

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Ob es ihn überrasche, dass die Einnahmen aus dem Coman-Verkauf nicht direkt reinvestiert werden dürfen? „Über meine Gefühle möchte ich jetzt nicht sprechen“, so Eberl. Es entsteht weiterhin der Eindruck, als befänden sich beim FCB nicht alle Entscheider auf einer Linie. Und Eberl muss sich nun mit dem Leih-Transfermarkt und womöglich Jadon Sancho (25) beschäftigen.

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