Die Vertragsverlängerung mit Dayot Upamecano genießt beim FC Bayern höchste Priorität. Ob sie wollen oder nicht, im kommenden Jahr müssen sich die Bayern aber auch mit der Torwart-Position beschäftigen. Drei Optionen gibt es.
Auch wenn Manuel Neuer im Champions League-Spitzenspiel gegen den FC Arsenal (1:3) folgenschwer patzte, ist der 39-Jährige nach wie vor einer der besten seines Fachs. Der Bayern-Kapitän hat für seine Position Maßstäbe gesetzt und die Rolle des Torwarts in den zurückliegenden eineinhalb Dekaden revolutioniert. Folgerichtig ist die Vertragsverlängerung mit dem Weltmeister die erste Option der Bayern.
Vertragsverlängerung mit Neuer
An der Säbener Straße gibt man sich betont gelassen, nicht vor Frühjahr soll das Gespräch mit dem Platzhirsch gesucht werden. „Richtung März hin in der Nationalmannschaftspause. Ich muss mir schon meine Gedanken machen, wie es weitergeht“, bestätigte jüngst Neuer selbst den Zeitplan. Die Bedingungen sind klar: Will Neuer ein weiteres Jahr dranhängen, wird ihm ein neuer Kontrakt vorgelegt. Allerdings müsste er die Bereitschaft signalisieren, sein 20-Millionen-Gehalt zu reduzieren. Die Stammplatzgarantie wäre logischerweise inklusive.
Interne Lösung
Mit Jonas Urbig (22) haben die Bayern den idealen Neuer-Backup in ihren Reihen. Im Gegensatz zum sieben Jahre älteren Alexander Nübel, der noch bis zum Sommer an den VfB Stuttgart verliehen ist, vermeidet der frühere Kölner öffentliche Kampfansagen in Richtung Neuer. Die Neuer-Entscheidung wird vor allem von Nübel sehr gespannt erwartet. Sollte die Torwart-Ikone weitermachen, war es das wohl für den 2020 von Schalke 04 geholten designierten Erben und die Zelte in München werden endgültig abgebrochen. Urbig würde in diesem Szenario weiter geduldig auf der Bank ausharren. Hört Neuer auf, entbrennt womöglich ein Zweikampf um den Stammplatz, dessen Ausgang Stand jetzt offen ist. Wobei Nübel prominente Fürsprecher in München haben soll.
Externe Lösung
Die wohl unwahrscheinlichste – wenn auch immer wieder diskutierte – Option wäre die Verpflichtung eines neuen Top-Torhüters. Der Vertrag von Frankreich-Stammkeeper und AC Mailand-Kapitän Mike Maignan läuft im kommenden Jahr aus. Milan will den Kontrakt unbedingt verlängern, die offerierten fünf Millionen Euro Gehalt reichen dem 30-Jährigen aber nicht aus. In München wären die Gehaltsvorstellungen angesichts des Budgets, das ein Neuer-Karriereende freimachen würde, keine Hürde. Mit Ex-Löwe Hendrik Bonmann (31) von Ludogorets Rasgrad und Gabriel Brazão (25) vom FC Santos wurden weitere Torhüter an der Isar gehandelt, die allerdings genau wie Daniel Peretz (25) höchstens als Ersatzkeeper in Betracht kommen dürften.
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